NurBier67 - Ratlos und wütend

  • Er hat dich vermutlich nur "gebraucht"

    ... und der Alkohol war der Kitt der diese Beziehung zusammenhielt.

    Ein sehr "böser Gedanke" , doch ein möglicher.

    Auch ich trank, wenn ich etwas nicht ertragen konnte, mit mir oder einer Situation nicht zurechtkam.

    Flucht = schnell betäuben und es ist nicht mehr soooo schlimm oder alle anderen sind schuld, nur nicht ich.

    Als ich mit der Trinkerei aufhörte, nahm ich mir diese "Fluchtmöglichkeit", ich musste mich mit mir auseinandersetzen bzw. mit der Situation klarkommen.

  • ... und der Alkohol war der Kitt der diese Beziehung zusammenhielt.

    Ein sehr "böser Gedanke" , doch ein möglicher.

    Auch ich trank, wenn ich etwas nicht ertragen konnte, mit mir oder einer Situation nicht zurechtkam.

    Flucht = schnell betäuben und es ist nicht mehr soooo schlimm oder alle anderen sind schuld, nur nicht ich.

    Als ich mit der Trinkerei aufhörte, nahm ich mir diese "Fluchtmöglichkeit", ich musste mich mit mir auseinandersetzen bzw. mit der Situation klarkommen.

    Hallo Achelias,

    Das ist eine interessante Formulierung. Trinkt der Alkoholiker, weil er die Beziehung nur so ertragen kann? Und ggf auch nicht in der Lage ist, sich aus der Beziehung zu lösen, genau wie der Co-Abhängige? Es ist ja nicht unüblich, dass man ein Suchtverhalten in verschiedenen Bereichen zeigt...

    Ich muss darüber nachdenken. Evtl mache ich ja meine Partnerin so unglücklich, dass sie trinkt?

  • Trinkt der Alkoholiker, weil er die Beziehung nur so ertragen kann?

    ... Evtl mache ich ja meine Partnerin so unglücklich, dass sie trinkt?

    Definitiv: Nein.

    Ich trank, weil ich mit mir nicht zurechtkam. Egal, ob Partner, falscher Job oder nur verpfuschtes Leben, es gibt immer einen "Grund".

    Den suche ich, der Trinker, mir aus und wenn's klappt mache ich andere oder die Umstände dafür verantwortlich.

    Nur nicht aufhören mit dem Trinken, immer schön den einfachsten Weg gehen.

    Zur Not ist es die Sucht, das hat ja nichts mit Willensstärke zu tun, ich muss ja trinken, mein Suchthirn gebietet es mir, ich leide an eine Krankheit....

    Verzeih' NurBier67, ich möchte dein Thema nicht weiter verwässern.

  • Trinkt der Alkoholiker, weil er die Beziehung nur so ertragen kann? Und ggf auch nicht in der Lage ist, sich aus der Beziehung zu lösen, genau wie der Co-Abhängige?

    Einfach Nein!

    Mein Freund hat schon immer getrunken. Unsere Beziehung lief (bis auf die Trinkexzesse und meine Reaktion darauf) im Grunde eigentlich ganz gut.

    Und er hat für jedes Bier immer einen anderen Grund gefunden. Der Partner ist nicht Schuld!!!

    Würde ich mir die jetzt auch noch geben…ne…neee!

    Das musste noch gesagt werden.

  • Da melde ich mich auch in 2023 wieder, denn auch dieses Jahr gilt es zu überstehen!

    Allen hier im Forum wünsche ich das Glück, wieder Glück erleben zu können!

    Das dies ein steiniger, fieser Weg sein kann, sein wird, haben viele hier schon erlebt. Auch ich. Und der Weg ist noch nicht zu Ende gegangen.

    Nach einem angenehmen Silvester bei meinem Mann, in unserem Haus, ist er nun wieder in der LVR gelandet. Ich sehe, das neue Jahr geht so weiter, wie das alte geendet hat. Entlassen, saufen, Panikattacken, Häufchen Elend, Einschalten Hausarzt und alles wieder von vorne.

    Heute habe ich ihm die Klamotten gebracht, die seine Mutter ihm nicht eingepackt hat. Ja- seine 81 jährige Mutter hat nun das übernommen, was ich nicht mehr leisten will. Sie ist alt, zwar körperlich noch fit, aber dennoch mit allem überfordert. Denkt, wenn sie ihren Sohn in Hemd und Sakko kleidet, wäre der kein Alki mehr, weil er ja dann nicht wie einer aussieht. Er hat dann psychische Probleme...Ja, so kann man es auch sehen.

    Und immer wieder der Appell an mich, doch zu ihm zurückzugehen.

    Und genau das habe ich ihm heute ganz deutlich zu verstehen gegeben, dass ich das nicht machen werde! Für kein Versprechen von ihm!!

    Da war er sehr sehr kleinlaut...

    Ich wundere mich über mich selbst, dass ich so hart sein kann. Aber das haben die letzten Monate aus mir gemacht. Mir regelrecht die Augen für die Problematik geöffnet. Und das, was ich hier aus dem Forum gelernt habe, ist maßgeblich "schuld" daran. Sonst wäre ich wieder weich geworden. Hätte auf seine Versprechungen gehofft. Und wäre wieder reingefallen. Das kann man einmal, zweimal machen- irgendwann ist man selbst am Ende.

    Und nun geht es mir gut. Sehr gut. Ich habe wieder Spaß am Leben. Kann machen, was ich möchte. Plane meinen Sommerurlaub mit Hund. Kümmere mich um meine Familie, meine Freunde. DAS nimmt er mir nicht mehr weg!!

    Seine Mutter tut mir leid. Sie hat zwar Jahrzehnte lang den Weg abwärts ihres Sohnes gesehen, aber mit der Krankheit des Alkoholismus selbst nie befasst. Das traf ja nur Penner und Ungebildete. Nicht ihren Dr.-Sohn. Der hat ja auch jetzt keine Probleme mit dem Alk, das sind alles die bösen Panikattacken schuld. Und nun so einer alten Frau erklären, dass dem nicht so ist. Das 1,6 Promille nicht aus dem Weg geleugnet werden können.

    Das eine ambulante Psychotherapie keinen Erfolg bringen wird, weil ihr Sohn da gar nicht hingehen wird.

    So wie vorher bei mir, so verlässt er sich nun auf seine Mutter. Die wird das schon richten.

    Ja, klar, ganz bestimmt....

  • ... Nach einem angenehmen Silvester bei meinem Mann, in unserem Haus, ist er nun wieder in der LVR gelandet. Ich sehe, das neue Jahr geht so weiter, wie das alte geendet hat. Entlassen, saufen, Panikattacken, Häufchen Elend, Einschalten Hausarzt und alles wieder von vorne.

    ...

    Hallo NurBier67,

    schön, dass du dich langsam trennen kannst.

    Ich erlebte ähnliches mit meinem Vater, es fiel mir sehr, sehr schwer meine Hilfe gänzlich einzustellen.

    Obwohl ich jegliche Hoffnung aufgegeben hatte, ließ ich mich auch immer wieder dazu hinreißen, kleine "Dienstleistungen", Hilfen zu erledigen ... Mitgefühl? Mitleid? ... ich weiß es nicht.

    Alles was ich tat, ähnlich wie du, Sachen zusammenpacken oder Amtswege erledigen, änderten zwar für den Moment etwas - ich fühlte mich besser, doch der Alkoholiker tat was er immer tat, ... versprechen, manipulieren, offiziell, nach Aussen hin etwas ändern, aber im Grunde änderte er nichts, er soff weiter.

    Ich hatte das Gefühl, ich befinde mich in einer Endlosschleife.

    Nun bricht man ja nicht eine jahrelange Beziehung einfach so ab.

    Ich tat immer wieder das Gleiche ohne jegliche Veränderung seitens des Alkoholikers.

    Ich brauchte Zeit, ich brauchte div. Verletzungen (psychische) bis mein Gefühl abstarb. Egal ob Vater, Mann oder saufendes Kind, es ist immer das gleiche, die Vernunft, weiss bescheid, doch das Gefühl zu "töten" dauert lange, wenn überhaupt möglich.

    Erträglich wurde es erst, als ich alles ignorierte, jeglichen Kontakt mied.

    So richtig lösen konnte ich mich nie, ich konnte mich nur daran gewöhnen, das es so ist wie es ist und das ich nichts dagegen tun kann.

    Ich wünsch' dir, dass es dir gelingt den Abstand grösser werden zu lassen und ein bisschen mehr Egoist zu sein.

  • Hallo ihr Lieben!

    Heute ist der nächste Termin beim Rechtsanwalt. Ich reiche die Scheidung ein. Das wird ne üble schmutzige Sache werden...

    Mein Nochehemann hat mich gestern angezeigt, weil ich sein Auto nicht herausgebe. Das hat er mir Ende 2019 geschenkt. Auf seinen Namen sind jedoch Schein und Brief ausgestellt. Beides habe ich vorsichtshalber an mich genommen beim Auszug.

    Er war mal wieder in der Klinik. Zusammen hatten wir ein Gespräch mit der behandelnden Ärztin. Die geht davon aus, dass er es mit Willen schaffen könnte, vom Alk wegzukommen- na toll, auf den Willen hoffen wir alle!

    Sie hat gesagt, es wäre sehr schlecht für ihn, käme er am Entlassungstag in eine leere Wohnung zurück. Ob ich ihm nicht einen Vertrauensvorschuss geben könnte und anwesend sein könnte.

    Das habe ich dann auch gemacht: Urlaub genommen bzw. im Homeoffice arbeiten wollen. Am Donnerstag dann abgeholt. Dann für ihn und mich eingekauft. Seine Wäsche gewaschen. Unsere Betten frisch bezogen. Abends Döner holen gefahren. Am nächsten Tag im HO gearbeitet. Dann leere Gasflaschen für ihn ausgetauscht beim Gashändler. Alles recht friedlich. Gegen Abend dann sagte er mir, wir müssten unsere Finanzen mal regeln: er würde eine Rechnung aufstellen, was er noch alles von mir erstattet bekommen wolle. Für die Nutzung des Autos und all die Sachen, die noch von seinem Konto abgegangen sind über die Daueraufträge...Und am Ende sagte er noch, wenn ich Lust hätte, könnte ich doch abends noch was in sein Bett zum Kuscheln kommen!

    Und das war dann der Moment, wo ich endgültig gegangen bin. Geld soll ich zurückzahlen und ihm dann auch noch zum Fi....zur Verfügung stehen. Gehts noch?

    Da ist der Mann einmal nicht besoffen und benimmt sich doch immer noch als wäre er es!

    Nun denn, jetzt hat er wenigstens auf so einer Dating-Seite ein nettes Mädel gefunden. Die Seite hat er direkt nach meinem Abgang aktiviert.

    Ist eine 26 Jahre jüngere Russin, die sich spontan in ihn verliebt hat. Und entsprechend des Mail-Verlaufes hat er ihr schon sein Haus zum Wohnen angeboten und ihr gesagt, dass Geld keine Rolle spielt. Er lädt sie ein. Ist der doof? Das ist doch ein Fake, an dem man fühlen kann!!

    Aber gut, wenn er so dumm ist. Dann wird die treue und ihn über Jahre hinweg unterstützende Ehefrau halt aussortiert und sich was Neues angeschafft.

    Ich bin so voller Hass gegen ihn, das könnt ihr mir glauben. Hätte ich euch früher kennengelernt, ich wäre nach der ersten Trennung von ihm NICHT mehr zurückgekehrt. Dann wäre mir durch euch klargemacht worden, wie sich die Sache weiter entwickeln könnte...Tja, zu spät...

  • Oh Mann, dein Ex ist wirklich ein besonders Exemplar. Wobei das typisch Mann ist, ich kenne da einige Geschichten. Langjährige Frau kaum unter der Erde, zack, steht die nächste parat. Meist einige Jahre jünger und aufs Geld aus. Stört aber viele Männer offensichtlich nicht, wozu auch, Hauptsache, sie haben was fürs Bett, für die Küche und zum Saubermachen.

    Gut, dass du beim Anwalt bist, das wird bestimmt fies, bis alles geregelt ist. Wie ist denn nochmal die Lage, hat er Einkommen? Nicht, dass du da von deinem Beamtengehakt noch Unterhalt zahlen und was von deiner künftigen Pension abgeben musst :o??

    Freu dich einfach, dass du da jetzt raus bist, deine rosa Küche hast und Zeit mit deinem Hund verbringen kannst!

  • Danke für eure Worte!

    Leider war der Termin beim RA wenig lustig:

    zunächst einmal kann ich nicht beweisen, dass das mir von meinem Mann zur Verfügung gestellte Auto ein Geschenk von ihm an mich war.

    => damit ist das Auto ihm. Er kann es einfordern.

    Er muss mir Trennungsunterhalt zahlen. Aus seinem Einkommen (Renten) heraus und der Tatsache, dass er in seiner selbst genutzten Immobilie wohnt sind das mindestens 1000 Euro im Monat.

    Er wird allerdings den Teufel tun, und dem RA die entsprechenden Unterlagen zur Feststellung des Unterhaltes übermitteln, Das wird dann auf eine Unterhaltsklage herauslaufen. Auf Pfändung seiner Renten etc...

    => und dann wird er unberechenbar! Dann muss ich allen Ernstes um mein Leben besorgt sein und um das meines Hundes. Es ist nicht auszuschließen, dass er mir auf der Arbeit auflauert und einen Unfall verursacht. Er trinkt dann eine oder zwei Flaschen Jägermeister und plädiert auf Unzurechnungsfähigkeit. Wenn ihn dann auch noch seine Russin verarscht hat ( wo sie ganz hart dran arbeitet) dann ist ihm alles egal- dann geht er auch in den Knast. Hauptsache, er hat sich gerächt. Japp, so siehts aus :cry:

  • NurBier67

    das klingt sehr erschreckend!

    Bitte informiere deine Kollegen, sorge dafür dass du nicht ungeschützt/alleine unterwegs bist, lass dich beraten, vielleicht bei einem Frauenhaus. Hat dein Anwalt dir zu den Möglichkeiten von Kontakt- und Näherungsverbot informiert?

  • Hallo NurBier,

    warum willst du denn auf Unterhalt klagen? Du arbeitest, hast dein eigenes Geld, ihr habt keine gemeinsamen, minderjährigen Kinder (soweit ich weiß) und willst doch nur deine Ruhe?

    Noch dazu wenn du eine solche Rache zu erwarten hättest....

    LG, Saphira

  • Liebe NurBier,

    ich schließe mich Saphira an. Wenn es nicht um Kindesunterhalt geht und du nicht darauf angewiesen bist, dann überlege dir gut, welchen Kampf du kämpfen willst. Wenn dein Gegenüber auf Vernichtung spielt, dann werden immer beide verlieren. Außerdem kostbare Lebenszeit. Ich würde hier in mich horchen. Muss ich? Oder kann ich meine Kräfte woanders benötigen?

    Viel Kraft dir! Ich stecke gerade auch mittendrin. Allerdings geht es um Kindesunterhalt und das ist für mich ein Muss.

    LG,

    Kintsugi

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • Aber einfach auf alles verzichten, was ihr zusteht?! Das würde ich so einfach nicht machen!!

    Außerdem kann man ja vorher noch gar nicht wissen, wie er reagiert. Hat er denn überhaupt einen Anwalt?

    Hat er noch einen Führerschein?

    Was will er mit dem Auto, betrunken fahren?

    Solange du den Fahrzeugbrief etc noch hast, bist du doch in der besseren Position. Soll er doch erstmal klagen, damit du die Sachen rausrückst!

    Vielleicht lässt er sich ja auch auf einen Deal ein. Du behältst das Auto, dafür verzichtest du auf den Unterhalt.

    Gib bitte nicht kampflos auf!!!!!!!!!!

  • Ach, und noch was. Ohne Zeugen würde ich an deiner Stelle gar nicht mehr mit ihm kommunizieren. Am besten gar nicht mehr persönlich, nur noch schriftlich.

    Dann hättest du auch was in der Hand, falls er dich bedroht.

  • Ich bin da hin- und hergerissen, was ich machen würde.

    Wenn es mein persönliche Feind ist, würde ich das ... machen, was mir zusteht.

    Anderseits, wenn man noch miteinander reden kann, dann würde ich diesen Weg versuchen zu gehen.

    Egal, wie es kommt, es muss in deinem Interesse sein. Das ist Fakt!

    Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. – Mahatma Gandhi

  • NurBier67 ,

    wenn Du wegen Trennungsunterhalt in den Scheidungskrieg ziehen möchtest, obwohl Du die wahrscheinlichste Reaktion Deines Ex als Lebensgefahr für Dich siehst, dann frage ich mich, ob das Dir wirklich wohltut. Du willst doch die Trennung von Deinem Mann, um wieder aufleben zu können.

    Durch den Versuch, Zahlungspflichten durchzusetzen, wird die ungute Verbindung ja weiter aufrechterhalten, wenn auch auf einer anderen Ebene.

    Möchtest Du so eine Art Schmerzensgeld von Deinem Ex, weil Du zu spät erkannt hast, dass er alkoholkrank ist und seine Sucht für ihn an erster Stelle steht?

    ich wünsche Dir gute Entscheidungen!

    Viele Grüße

    9Leben

  • Ich bin echt überrascht, dass hier einige dafür sind, einfach so auf das Auto und den Unterhalt zu verzichten.

    Das kommt mir sowas von typisch Frau vor. Dass würden Männer sich untereinander bestimmt nicht raten.

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