• ich wünsche dir für heute alles Gute, und die Kraft diesen Tag durchzustehen.

    Den Plan mit deinen Kindern finde ich gut.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Viel Kraft für den heutigen, schweren Gang wünsche ich Dir!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo simsala,

    ich wünsche dir viel Kraft für heute.

    Gut, dass die Kinder mitgehen und gut, dass die Freundin dich da unterstützt.

    Lass dich umarmen, aus der Ferne.

    Liebe Grüße

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo simsala,

    ich habe deine Zeilen erst eben gelesene, in Gedanken sende ich dir noch ganz viel Kraft, diesen Tag zu überstehen. Als mein Bruder starb, nahm ich meinen 5 Jährigen Sohn auch mit auf die Beerdigung. Ich habe das mit einem Psychologen und dem Kindergarten besprochen. Auf der Beerdigung war ich nicht fähig mich um ihn zu kümmern, zu groß war meine eigene Trauer. Aber auch ich hatte meinen Mann und meine Freundin die auf die Kinder achteten. Mein Sohn redet noch heute ab und zu über diesen Tag. Ob es richtig oder falsch war, ich weiß es bis heute nicht. Du hörst auf dein Gefühl und das ist der richtige Weg. So wie du auch auf dein Gefühl von 11 Monaten gehört hast. Du hast dich und die Kinder geschützt. DAS WAR genau RICHTIG!!!!

    Ich verstehe aber deine Gedanken bezüglich deines Auszugs, ich verstehe, dass du dir die Frage stellst WAS WÄRE WENN.......! ABER das gehört nun zum Trauern dazu. Du konntest nur dich und die Kinder retten, ihn leider nicht. Alles richtig gemacht.

    Für den hinterlassenen Scherbenhaufen (sowohl Sachbezogen wie auch Emotional) wünsche ich dir ganz viel Kraft und liebe Wegbegleiter die dich in dieser dunklen und schweren Zeit begleiten.

    Ganz lieb gemeinte Grüße sendet dir Petra


    Liebe Grüße Petra

  • Liebe Simsala,

    auch wenn ich schon spät dran bin, wünsche ich dir noch ganz viel Kraft für euren heutigen Tag.

    Es tut mir sehr leid, was euch widerfahren ist.

    Ganz egal, wie du entschieden hättest - du hättest ihn nicht retten können, weil er es nicht wollte. So schwer es gerade ist, du kannst nur dich und eure Kinder retten und genau das machst du ja seit 11 Monaten. Nur die stärksten Menschen bekommen die schwersten Wege. Ich hoffe, du weißt, wie stark du bist, auch wenn es sich wahrscheinlich gerade nicht so anfühlt.

    Nimm jede Hilfe an, die du irgendwo kriegen kannst!

    Ich sende dir eine virtuelle Umarmung!

    Saphira

  • Ihr seid wirklich alle super. Ich hab mich erst gesträubt mich in einem Forum anzumelden aber jetzt bin ich froh. Eure Worte bauen mich total auf.

    Es war schön heute. Schön und schrecklich. Meine Tochter hat nur geweint und das war gut so, da sie endlich Mal alles rausgelassen hat und der Kleine hat mit seinen 4 Jahren meine Tränen immer wieder weggewischt und gesagt: schon gut Mama. Heute war ein furchtbarer Tag aber für uns 3 war es einmal mehr ein Erlebnis was uns noch näher zusammenbringt. Und die lieben Freunde die von allen Orten des Landes kamen um bei uns zu sein. Jetzt sind wir alle völlig fertig und müde. Aber wir haben es geschafft. Gut fand ich auch dass der Pfarrer das Thema Sucht offen angesprochen hat. Und auch die Wut und Verzweiflung, die es für alle mit sich bringt. So war alles irgendwie echt. Ohne abwertend zu wirken.

    Danke euch allen.

  • Hallo simsala,

    auch wenn es sehr schwer und traurig war, es war ein wichtiger Schritt um abschließen, loslassen zu können. Du bist eine mutige Frau.

    Liebe Grüße

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Ich grübele zur Zeit viel über das letzte Jahrzehnt. Wie bei meiner Vorstellung erzählt ist mein Mann vor knapp 3 Wochen an den Folgen seiner Alkoholsucht verstorben. Er wurde mit sage und schreibe 4,6 Promille zwangseingewiesen. Demnach muss er ja nicht erst vor wenigen Monaten mit dem Trinken begonnen haben. Ich selbst habe aber erst etwa 12 Monate vor dem Totalausfall das Problem wirklich bemerkt oder verstanden und zog mit den Kindern aus. Alkohol war immer Thema der letzten 13 Jahre. Ich habe es aber nie als so dramatisch empfunden, obwohl ich auch vor Jahren schon versteckte Flaschen gefunden hatte. Wir haben uns viel gestritten. Er bekam oft Wutausbrüche ohne mich jetzt physisch anzugreifen. Aber seine Ausbrüche waren stets unter der Gürtellinie und nagten an mir. Ich würde mich nicht genug um ihn sondern nur um mich und die Kinder kümmern war immer im Hintergrund Thema. Ich sei faul und er müsste die ganze Arbeit machen. Manchmal flippte er schon aus wenn ich den Kindern ein Butterbrot schmierte und ich ihn nicht explizit vorher fragte ob er auch eines wolle. So Lapalien spielten sich immer hoch. Und er wurde dabei immer verletzender in seinen Ausdrücken. Ich frage mich immer was war davon vielleicht schon der Alkohol. Was seine/meine Art. Ich denke so ganz herausfinden kann man es nicht mehr aber wenn jemand hier ähnliche Erfahrungen mit einem Alkoholiker gemacht hat würde es mir helfen besser zu verstehen was Krankheit und was nicht war. Danke schon Mal!

  • Hallo Simsala,

    Deine Themen habe ich zusammengefügt, damit es übersichtlicher ist.

    Bitte eröffne keine weiteren Themen, sondern schreibe hier unter Deinem

    Namen weiter.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Simsala,

    ich kenne einiges von dem, was du erzählst. Ich bin seit 4 Monaten vom Vater meiner Kinder getrennt. Auch ich habe den Alkohol zwar schon länger bemerkt, mir öfters auch Sorgen gemacht, das aber auch immer wieder ausgeblendet. Einiges ist mir tatsächlich erst mit der Trennung klar geworden, ich konnte erst danach den Satz "Mein Mann ist Alkoholiker" aussprechen bzw. in mein Bewusstsein lassen. Auch ich bekam sehr oft zu hören, ich würde mich nicht genug um ihn kümmern, denn es stünden immer die Kinder bzw. ich im Vordergrund. Ich habe ihn oft gefragt, wie er sich "kümmern" denn vorstelle. Das konnte er mir nie beantworten...nur "ja halt kümmern". Er hat sich auch immer schnell im Abseits gesehen, zu wenig beachtet, übergangen und als Opfer. Ich kann nicht für alle Alkoholikergeschichten sprechen, sondern nur von dem, was ich erlebt und beobachtet habe. Mein Mann hatte eine sehr schwere Kindheit - Vater nicht anwesend, Stiefvater gewalttätig und Alkoholiker, die Mutter hat getan, was sie konnte. Schon damals hat sich ganz oft niemand um ihn gekümmert, so richtig - mit Liebe und Geborgenheit und einem sicheren Ort. Sein Wunsch an mich, ich solle mich um ihn kümmern, war m.M. sein kindlicher Wunsch an seine Mutter. Ich war zwar die Mama, aber nicht seine, sondern die unserer Kinder. Ich sehe es so, dass der Alkohol nicht die Ursache ist, sondern ein Symptom, eine Selbstmedikation. Bei meinem ... spielen auch Depressionen eine große Rolle. Alkohol verstärkt aber die Depression und die Depression verlangt nach mehr "Schmerzmittel", also Alkohol. Die Kindheit meines ... hat nicht gerade sein Selbstbewusstsein gestärkt, was m.M. dazugeführt hat, dass er sich im Jetzt so oft zu wenig beachtet, zu wenig wertgeschätzt und zu wenig betüdelt gefühlt hat und fühlt. Gewiss haben auch unsere Kinder dazu "beigetragen", denn durch sie konnte und wollte ich nicht mehr meine ganze Aufmerksamkeit ihm schenken. Ein Mann mit Wurzeln hätte das aushalten können. Doch mein ... hat diese Wurzeln leider nicht. Dafür kann er nichts. Kein Kind sucht sich aus, in welches Umfeld es geboren wird. Ein jedes hätte bedingungslose Elternliebe und ein sicheres Aufwachsen verdient. Er hätte aber als Erwachsener die Möglichkeit gehabt sich um sich selbst zu kümmern und seine Themen aufzuarbeiten. Der Alkohol und die Depressionen hätten ihm die Richtung gezeigt. Das will er aber bis dato nicht und bekämpft nun mich, weil ich ihm nicht gegeben habe, was sein inneres Kind so sehr gebraucht hätte. Je weiter das ganze fortgeschritten war, umso beleidigender wurde er mir gegenüber. Als es bei uns dann richtig schlimm wurde, hatte ich oft das Gefühl, dass alleine meine Anwesenheit und die der Kinder bei ihm Schmerz auslöst. Wir haben ihn an seinen ungelösten Kindheitsschmerz erinnert. Durch Beleidigungen schuf der Distanz zwischen uns. So konnte er sich wieder so vertraut alleine und voller Sehnsucht nach Liebe fühlen wie als Kind. Der Alkohol linderte den Schmerz dann. Er hat so gesehen mit aller Gewalt zerstört, was wir hatten und wir - unsere Familie - war aber genau das, was er sich immer am meisten wünschte (und eigentlich wünscht). Leider hält er es nicht aus, weil er sich nicht um seinen Schmerz kümmern möchte. Leider schaden manche psychisch erkrankte Menschen oft ihren liebsten und nahestehendsten Menschen am meisten. Sie bekämpfen blind die, von denen sie am meisten geliebt werden oder wurden. Denn sie suchen bei ihnen etwas, das sie eigentlich woanders suchen müssten und von ihren Liebsten aber nicht bekommen können - in unserem Fall die Liebe eines präsenten Vaters und einer glücklichen Mutter. Das konnte ich ihm nicht geben. Wir hatten wundervolle, glückliche Jahre miteinander, aber nun sind unsere Ehe und unsere Familie zerbrochen.

    LG, Saphira

  • Das hört sich alles vertraut an. Der Vater meines Mannes ist früh gestorben (exakt mit 47 genau wie mein Mann) er war 15 und anscheinend fing da auch seine Alkohol- und Drogenkarriere an. Zumindest laut Aussage seiner Freunde. Das weiß ich alles jetzt weil ich die Gespräche mit ihnen suche. Aber mir war nie bewusst wie sehr ihn das getroffen hat. Ich möchte meine Kinder vor einem ähnlichen Weg bewahren. Weiß aber nicht wie ich ihnen helfen kann. Sehen deine Kinder ihren Vater noch? Bei mir war das die letzen 4 Monate vor seinem Tod nicht mehr möglich weil er nur noch lag und trank.

  • Wenn ich deine Zeilen lese, muss ich tief durchatmen, weil es einfach so traurig ist. Dein Mann hat viele Jahre "daran gearbeitet" seinem Vater nachzufolgen. Das tut mir sehr leid für euch.

    Lass ein bisschen Zeit vergehen, in der ihr trauert. Vielleicht findest du dann jemanden, der systemische Familientherapie anbietet. Das kann dir und vor allem euren Kindern helfen.

    Ja, meine Kinder sehen ihren Papa regelmäßig. Trotzdem ist es schwer für sie, weil er nicht mehr derselbe ist.

  • Das war bei uns auch so. Er war nicht mehr derselbe. Die Veränderung kam schleichend. Seine Ausfälle wurden schlimmer. Er machte plötzlich verrückte Sachen wie meine Schlüssel verstecken oder uns zu Hause aussperren wenn wir auf den Spielplatz gingen. Aber er behauptete später immer das sei nicht so gewesen und dass ich mir das alles einbilde. Man fängt ja an, an seiner eigenen Wahrnehmung zu zweifeln. Als dann sein Autounfall mit 3 Promille kam war das wie eine Erlösung. Endlich war die Katze aus dem Sack und das Kind hatte einen Namen. Klingt verrückt. War aber so. Und dann bin ich gegangen. Ein Jahr später war er tot. Es ist wie ein Unfall der nicht mehr aufhörte. Jetzt ist alles weg. Unsere Existenz. Unsere Zukunftsvorstellungen. Unsere Familie. Niemand schaffte es ihn zum Entzug zu bewegen. Es ist unbegreiflich.

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