BITTE SEID UND BLEIBT STARK

  • Hallo ihr Lieben,

    vor ein paar Wochen habe ich mich mit einem Hilferuf als Angehörige an dieses Forum gewendet. Verzweifelt habe ich nach einem Ausweg gesucht um meinem Lebensgefährten in die Entzugsklinik bzw. in ein Krankenhaus zu bekommen. Jede Mühe war umsonst, am Montag ist er verstorben. Ich bitte euch inständig seid und bleibt stark gegen euren Suchtdruck, scheut euch nicht davor eure Sucht zuzugeben und Hilfe von allen Seiten anzunehmen. Alles ist besser als das was einen Erwartet wenn man bis zum Schluß trinkt.

    Lieben Gruß Wollwolke

  • Hallo Wollwolke, mein Beileid. Ich habe deine Beiträge gelesen und so wie du geschrieben hast war es zu erwarten. Dennoch ist es ein Verlust wenn ein Mensch geht. Ich wünsche dir für die kommende Zeit viel Kraft.

    LG Ely

  • Danke, liebe Wollwolke.

    Den Hinweis auf das, was ein trinkender Mensch seinem sozialen Umfeld antut, kann man gar nicht oft genug geben.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Hallo Wollwolke,

    mein herzliches Beileid zu deinem Verlust.

    Wie traurig ein Leben zu Ende gegangen ist.

    Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit.

    Melde dich, wann immer du es brauchst.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Wollwolke,

    mein herzliches Beileid.

    Mein erster Mann ist auch an seiner Sucht verreckt. Wir waren da schon lange getrennt aber es hat mir trotzdem weh getan.

    Sche... Sucht.

    Liebe Grüße

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Wollwolke,

    herzliches Beileid zu deinem Verlust. Es fühlt sich so sinnlos an, wenn ein Leben durch den Alkohol endet.

    Wir sind hier für dich da, wenn du dich mitteilen willst.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Vielen, lieben Dank für Deine Rückmeldung.

    Das sagten auch meine Therapeuten und Medinziner. Sie nannten es ein "elendes Verrecken".

    Ich hab ihn bis zum Schluß begleitet und auch wenn ich es nett ausgedrückt habe, sind deine Worte genau das was er erleiden musste und ich erlebt habe. Ich habe am Sonntagabend wirklich gedacht, jedem Hund würde man eine erlösende Spritze geben. Darum bitte ich nicht für die Angehörigen die Hilflos daneben stehen, seid und bleibt stark, sondern richte mich bewusst an die Erkrankten. Das ist so grausam gewesen, das sollte niemand durchmachen müssen.

  • Danke Linde, der Redebedarf ist gerade enorm. Ich wohne erst 18 Monate hier und kenne niemanden. Meine Familie und Freunde leben 200 km entfernt. Und was ich gerade mit seiner Familie erlebe ist einfach nur entsetzlich. Ich würde am liebsten den Kopf in den Sand stecken und nicht mehr rauskommen.

  • Danke, liebe Wollwolke.

    Den Hinweis auf das, was ein trinkender Mensch seinem sozialen Umfeld antut, kann man gar nicht oft genug geben.

    Die Ärztin hat mich anschließend zur Seite genommen und gesagt, ich könnte stolz auf mich sein, nicht jeder würde das bis zum Ende mit durchziehen. Ich würde am liebsten jeden der gerade Suchtdruck hat, an die Hand nehmen und ihm/ihr erzählen, was da womöglich auf ihn/sie zukommt. Und ich würde ihm/ihr ein Bild zeigen, was dokumentiert, wie gut man vor einem Jahr aussah und was der Alkohol ein Jahr später angerichtet hat und man Weihnachten nicht wiederzuerkennen ist . Und wenn ich damit nur einen retten kann, der sich das wirklich zu Herzen nimmt, wäreb ich schon froh ihm dieses Schicksal erspart zu haben.

  • Hallo Wollwolke,

    das tut mir leid. Wie geht es Dir denn jetzt ? Das war ja richtig hart. Ich hab Deine Beiträge nur gelesen. Tut mir jeden Falls sehr sehr leid.

    LG Confuzius

    Ich befinde mich zwischen

    Trauer - weil er nicht mehr da ist

    Wut - weil er mich nur angelogen hat

    Angst - wie es jetzt für mich weiter geht

    und

    Zorn - weil seine Familie so ungerecht ist

    Ich muss auf jedenfall hier weg, zurück zu meiner Familie und neu anfangen

  • Moin Wollwolke,

    ja, jede Menge negative Gefühle. Kann ich auch absolut nachvollziehen. Was meinst du damit, weil die Familie so ungerecht ist ?

    Bitte stecke nicht den Kopf in den Sand. Das würde an der Situation nichts ändern. Es gibt auch Trauerbegleitung. Ich könnte mir vorstellen, dass das was du erlebt hast schon ein kleines Trauma sein kann, was nicht jeder gut bearbeitet bekommt.

    Ich drück Dir sehr die Daumen, dass sich der Schleier bald lichtet.

    LG Confuzius

  • Es fing schon damit an, daß man Sonntagnachmittag sein Handy (dessen Vertrag auf meinen Namen läuft und das ich abbezahle), aus meiner geschlossenen Handtasche genommen hat als ich kurz den Raum verließ und ich völlig fassungslos war. Er hatte die Augen noch nicht zu und schon wurde diskutiert ob ich überhaupt mit im Mietvertrag stehe und ich da wohnen bleiben kann.

    Niemand hat sich, bei sechs Geschwistern, um ihn gekümmert.

    Ich habe nach Entzugsbetten gebettelt, mit Ärzten in Leberkliniken Kontakt aufgenommen und mit den Ärzten und Schwestern gesprochen. Ich habe mir den Zerfall von Ihrem Bruder ansehen müssen, wusste nicht das er Hepatitis C hatte und habe mich in der Zeit auch noch testen lassen, bin hin und her, habe einen Bett Tisch gebaut, Klamotten gekauft, Eiweißreiche Nahrung besorgt, weil es eine Woche vorher hieß er wird entlassen, was sich am Entlassungstag schlagartig in Luft aufgelöst hat und erst als ich eine bitterböse WhatsApp geschrieben habe, dass ich ganz alleine da stehe und sich keiner blicken lässt, kamen sie am Sonntag. Seid dem weiß ich den Begriff "Aasgeier" zu deuten.

  • Hallo Wollwolke,

    ich kann gut nachvollziehen, wie es dir gehen könnte.

    Ich erlebte ähnliches, mein Vater ging einen ähnlichen Weg. Ich konnte nur noch zusehen, zum Schluss, ein Häufchen Elend, aus dem so nach und nach das Leben entwich, ein System versagte nach dem anderen, der Körper versagte langsam seinen Dienst, ganz langsam.

    Auch ich hoffte auf ein schnelles Ende ... dem war nicht so .... es zog sich hin.

    Dass das abzusehen war, wusste ich und dachte ich sei vorbereitet, das Gegenteil war der Fall.

    Auf der einen Seite empfand ich Trauer, auf der anderen unheimliche Wut. Wut auf meinen Vater, der sich das "einbrockte" und Wut auf mich, weil ich mir so lange das Elend ansah und es mir selbst antat.

    ... Mitgefühl, Dummheit, mangelner Selbstschutz?

    Den Zorn auf die anderen (Geier) kenne ich auch, hinterher kommen sie mit klugen Ratschlägen, was man alles hätte tun können und wer Schuld sei, vom erwarteten materiellen Vorteil bzw. Abwendung eines Nachteils will ich gar nicht reden.

    Jeder schafft sich seine eigene Wahrheit, besonders die "Aasgeier".

    Meine Schwester romantisiert heute noch vieles, Jahre nach seinem Tod.

  • Hallo Wollwolke,

    Danke dass du dein trauriges Erlebnis mit uns teilst.

    Mein aufrichtiges Beileid. Ich wünsche dir und deiner kleinen Familie ganz viel Kraft. Es ist hart wenn einem dann die liebe bucklige Verwandtschaft noch Probleme bereitet. Die aber sonst froh waren dass sich ein anderer (in dem Fall du) all die Jahre gekümmert hat. Ich kann da immer wieder nur den Kopfschütteln.

    Halte durch und bau dir/euch in deiner Heimat pö a pö ein neues Leben auf.

    Liebe Grüße Petra

  • Hallo Wollwolke.

    Es tut mit sehr Leid für dich.

    Ich wünsche dir für die anstehende Zeit viel Kraft und Unterstützung.

    Die Unterstützung von familiärer Seite scheint nicht zu funktionieren.

    Hast du anderweitig Hilfe?

    PetraPetra

    Deine Aussage lese ich folgendermaßen:

    Du kannst nicht verstehen, dass sich die Angehörigen nicht gekümmert haben und dass diese froh waren ,dass es andere getan haben.

    Hätten Sie es getan, dann hätten Sie sich vielleicht aufgerieben Und wären daran zerbrochen?

    Sie haben zu Ihrem Bruder womöglich ein schwieriges Verhältnis und durch den Alkoholmissbrauch sicher auch schon einiges mit ihm erlebt?

    Darf man ihnen einen Vorwurf machen, dass sie sich nicht gekümmert haben ?

    Hart ausgedrückt und etwas übertrieben könnte man es auch so sagen: darf man ihnen einen Vorwurf machen, dass sie nicht coabhängig waren ?

    Vielleicht fühle ich mich auch ein wenig durch deine Aussage betroffen und angegriffen, weil ich möglichst wenig mit dem Alkoholproblem meiner Schwester zu tun haben möchte und ehrlich gesagt nie in so eine Situation kommen möchte,wie Wollwollke es erleben musste.

    Croissy

  • Hallo Croissy

    Deine Aussage lese ich folgendermaßen:

    Du kannst nicht verstehen, dass sich die Angehörigen nicht gekümmert haben und dass diese froh waren ,dass es andere getan haben.

    Da habe ich mich höchstwahrscheinlich missverständlich ausgedrückt. Meine Aussage war so gemeint: ich kann nicht nachvollziehen, dass die Familie einem es danach so schwer macht, wenn doch diese Person für ihren Angehörigen in der schweren Zeit für ihn da war und ihn unterstütz hat. Da ging es mir rein um das DANACH. Angenommen, meine X ist Alkoholabhängig und ich halt mich raus um mich zu schützen und nicht Co zu werden. Der Freund meiner X unterstütz sie, usw, dann verstirbt meine X, dann würde ich dem Freund meiner X nicht das Handy aus der Tasche klauen. Ich würde den Freund meiner X danken dass er die Kraft und Muse hatte sich immer noch meine X zu kümmern weil ich es nicht konnte und wollte. Ohne Bewertung, nicht mehr und nicht weniger.

    Ich mache ihnen nicht zu Vorwurf dass sie sich nicht gekümmert haben. Denn genau wie du es beschreibst, jeder muss für sich entscheiden ob er es kann oder will. Und wenn es einem selbst krank macht muss man Abstand nehmen um sich zu schützen. Das nenne ich Selbstführsorge und ich würde mir niemals anmaßen dies zu Bewerten!

    Hoffe jetzt konnte ich die Unklarheiten beseitigen.

    Und danke dass du darüber so offen kommuniziert hast.

    Liebe Grüße Petra

  • Hallo PetraPetra

    Auch dir danke ich für die offene Kommunikation und die Antwort, die nun einiges wieder gerade gerückt hat .. da ich gern aus dem Fürsorgeempfinden, bzw aus der Verantwortung für die abhängige Schwester heraustreten möchte und ich denke ,dass das jeder Angehörige will ,der sich hier anmeldet bzw dass ein Leidensdruck erreicht ist ,der diese stützende und mittragende Rolle verlassen will ,bin ich bei solchen Äußerungen immer sehr hellhörig und empfindlich,wenn es darum geht ,jemanden zu "verurteilen",der Angehörige"verlassen hat" oder "aufgegeben hat".

    Das klingt für mich vollkommen abstrus und nun hab ich verstanden, wie du das gemeint hast.

    Dann hab ich das wohl in den falschen Hals bekommen.

    Croissy

  • Hallo Croissy,

    ich wäre die Letzte die DAS verurteilen würde!

    Jeder hat ein Recht auf sein eigenes (in diesem Fall du auf deins) Leben und jeder(in deinem Fall dein Angehöriger) ist auch für sein Leben verantwortlich.

    Schön dass wir das klären konnten. Und das du empfindlich und sensibel auf solche Aussagen reagierts kann ich wirklich nachvollziehen. Auch wenn ich keine EKA bin, bin ich ja auch betroffen von dem Thema.

    Ich bin froh dass unsere Kinder mir nie Vorwürfe machen würden wenn ich nicht mehr kann/will und ihren Vater, sozusagen ihm selbst überlasse. Oder viel besser gesagt, es ist sein Leben und seine Verantwortung!

    Bleib bitte auf deinem Weg und achte auf dich, denn wir sind es wert!

    Liebe Grüße Petra

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