Snowman - meine Frau...

  • Ich bin seit 17 Jahren verheiratet, wir haben 3 Kinder. Meine Frau hat schon immer gerne getrunken, nur seit einem Jahr ist es im Schnitt eine Flasche Wein am Tag. Ist kein Wein da, wird auch mal was hochprozentiges genommen. Es ist mir unmöglich Alkohol zu kaufen ( z.b. um ihn dann zu verschenken), man kommt am Abend heim und wenn kein Wein da war, dann kann es schon passieren, dass die angebrochene Flasche, die ich für einen anderen Anlass oder zum Verschenken gekauft habe, im Kühlschrank steht. Die kann man dann ja kaum noch verschenken. Sie sieht auch überhaupt nicht ein, dass sie ggf. ein Problem hat. Spreche ich das an, wenn sie betrunken ist, werde ich beschimpft, tw. unterste Schublade. Die Kinder kriegen natürlich fast alles mit, was mich sehr schmerzt. Die Kinder sind extrem genervt, wenn "die Mama betrunken" ist.

    Selber trinke ich ( nicht jeden Tag, eher 2x die Woche ) mal ein Bier, maximal 2. Es fällt mir irrsinnig schwer, das hier zu schreiben, ich gehe mit der Situation schon zu lange alleine um. Die Woche lief so ab, 1,5 Flaschen Wein am Montag, da hab ich ihr wiedermal die Trinkerei vorgeworfen. Dienstag die halbe Flasche Wein, die noch da war, dann noch fast eine halbe Flasche Schnaps. Dann gabs von mir wiedermal einen sinnlosen Aufstand, dann war Mittwoch mal kein Alkohol angesagt. Donnerstag gabs dann eine drittel Flasche Schnaps ( wieder Aufstand von mir). Heute komm ich am Abend heim, wieder eine 3/4 Flasche Wein und ( als ob nie was gewesen wäre, dabei wurde ich gestern wüstest beschimpft) die beiläufige Bemerkung das wir übermorgen bei Verwandten von ihr ( beide Alkoholiker) zum Geburtstag eingeladen sind. Jetzt sitz ich da vor meinem PC und ich hab einfach keine Kraft mehr, keine Lebensfreude. Hab mir jetzt eine halbe Stunde lang die Registrierungsseite angeschaut, bis ich mich überwunden habe. Ich möcht doch nur eine normale Ehe, ein normales Leben mit meiner Familie führen und nicht am Abend von der Arbeit in die Küche kommen und die leere Flasche Wein sehen. Ist die Stimmung nicht aggressiv, versucht sie dann immer ein normales Gespräch zu führen, nur allein das Lallen in der Stimme verursacht bei mir mittlerweile starke Aggressionen. Meistens gehe ich dann. In der Früh wird nichts getrunken, sie scheint auch nie einen Kater zu haben, arbeiten geht sie ganz normal. Wenn ich mal ( vielleicht alle zwei Monate) 3 oder 4 Bier trinke, gehts mir am nächsten Tag elendig.

    Was soll ich tun, wie soll ich mit der Situation umgehen, insbesonders wegen der Kinder?

    Ich konnte mich derweilen noch nicht überwinden, zu einer Alkoholberatung für Angehörige zu gehen.

  • Hallo Snowman,

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Es ist gut, dass Du Dich bei uns angemeldet hast. Das war der richtige Schritt.

    So hast Du erfahren, dass es nicht nur bei Euch in der Familie einen Alkoholiker gibt.

    Und leider kann nur der Alkoholiker diese Suchtspirale durchbrechen, wenn er es denn

    wirklich will.

    Die Menge an Alkohol, die Du da beschreibst, ist viel und es wird noch mehr werden im

    Laufe der Zeit. So war das auch bei mir. Und bei Euch wird es ähnlich sein, Du wirst nie

    die genaue Menge erfahren, die sie wirklich getrunken hat.

    Wie kannst Du dafür sorgen, dass es Dir besser geht? Hast Du mit Euren Kindern schon

    offen gesprochen, wie sie Eure Situation empfinden?

    Der Austausch mit anderen Angehörigen wird Dir helfen und Dir die Augen öffnen.

    Willst Du Dich im offenen Bereich mit den anderen austauschen?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Snowman,

    dein Beitrag erinnert mich sehr an das Leben mit meinem ersten Mann.

    Die letzten, ganz schlimmen Jahre mit ihm hat er nicht mal vor den Beständen anderer Leute Halt gemacht. Zum Beispiel als er bei seinem Bruder und Schwägerin zum Blumengießen während deren Urlaubs war. Oder bei meinen Eltern, wenn wir bei denen im Garten waren.

    Sei mutig, melde dich für den Austausch hier an, du bekommst den Link, wenn du es hier schreibst, dass du es möchtest.

    Oder gehe in eine Gruppe vor Ort.

    Hier wie dort sind Menschen die wissen, wie es dir geht, was das alles mit dir macht. Und es sind Menschen, die haben Wege da herausgefunden.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Hallo Snowman,

    es tut mir sehr leid wenn ich Deinen Beitrag lese. Es ist gut das Du hier bist, hier bist Du richtig.

    Wenn Du die Beiträge liest wirst Du sehen das alles nach dem gleichen Muster abläuft echt verrückt.

    Ich wünsche Dir viel Kraft für Dich und auch vor allem für Deine Kinder bei mir ist es auch mein Papa der über Jahre getrunken hat.

    Liebe Grüße

  • Willkommen im Forum Snowman ,

    hier findest du viele Angehörige, die dich verstehen können. Für mich war das Forum ein großer Schritt in die Freiheit. Als ich hier ankam, hatte ich meine Unbeschwertheit verloren und mich gefühlt in einer ausweglosen Situation befunden.

    Ich konnte mich derweilen noch nicht überwinden, zu einer Alkoholberatung für Angehörige

    Mir hat das sehr geholfen. Es kommt immer darauf an, an wen man da gerät, aber ich hatte eine kompetente, einfühlsame Therapeutin, die mich ein Jahr lang begleitet hat.

    Es war kein einfacher Weg, aber ich habe meinen gefunden und bin wieder lebensfroh und schaue zuversichtlich nach vorne.

    Was gibt es denn in deinem Alltag, wo du Freude hast? Such dir deine Inseln, wo du Kraft schöpfen kannst.

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • Ich glaub ich trau mich das nicht in den offenen Bereich zu schreiben, der ohne registrierung über google zu finden ist, gibt es keinen geschlossenen Bereich nur für registrierte Mitglieder? Den Beitrag hier sieht man eh nicht ohne Registrierung, oder?

    Ich denke ich werde auch einen Termin bei einer Beratungsstelle ausmachen.

    @ Elly

    Die Kinder sind sich der Situation schon bewusst, das ältere spricht sie auch offen darauf an.

    Mein jüngstes Kind spricht sie auch öfter darauf an. Meiner Wahrnehmung nach sind die Kinder von dem Verhalten meist eher genervt, mit dem älteren Kind hab ich schonmal darüber gesprochen, dass das zuviel ist und definitiv ( meiner Meinung nach) kein sorgloser Umgang mit Alkohol und das ich schon öfter mit ihr darüber gesprochen habe, das das zuviel ist, aber sie nicht auf mich hört. Hab dann auch gefragt, ob das traurig macht, wenn so ein Abend ist. Die Antwort war, traurig nein, der Respekt geht der Mutter gegenüber verloren und hauptsächlich nervt es und es ist alles gut, weil sie beide sich auf mich immer verlassen können. Ob das jetzt natürlich alles so stimmt, weiss ich nicht. Beide Kinder sind super in der Schule, beliebt bei ihren Freunden.

    Die Schnaps Episoden sind nicht dauernd ( einmal im Monat ca ) , meistens gehen halt in einer Woche 6 Flaschen Wein drauf, die trinkt sie meistens allein, während sie Musik hört oder Zeitung liest. Manchmal trinke ich nach der Arbeit ein Bier mit, dann gehe ich, meistens weil Richtung Flaschenende die Gesprächskultur leidet und es leicht passieren kann, dass sie sich wieder auf mich einschiesst, weil ihr viele Dinge nicht passen.

    Kintsugi

    Alltag und Freude.

    Gute Frage. Freude bereiten mir die Kinder, ich kümmer mich auch hauptsächlich um sie, da ich mir meine Zeit beim Arbeiten einteilen kann, ich bring sie in die Schule, 50% bringt sie meine Frau mit, 50% hole ich sie. Ich kümmer mich um das Mittagessen. Es gibt schon Hobbies, denen ich nachgehe, nur meist hat das den Beigeschmack, dass ( was mir auch oft vorgeworfen wird), ich dann nicht da bin am Abend und mir eh alles egal ist

    Das meine Psyche ziemlich kaputt ist, weiss ich. Habe schon über eine Psychotherapie nachgedacht. Hab mir den ganzen Text jetzt nochmal durchgelesen und mir steht das Wasser in den Augen. Und ich bin wütend, wütend darüber, weil ich das Gefühl habe, dass ich um mein Leben betrogen werde, dass die Jahre vergehen und wenn die Kinder erwachsen sind, bin ich 50 Jahre alt.

    Einmal editiert, zuletzt von Snowman (15. Oktober 2023 um 19:42)

  • Dante
    4. Juni 2022 um 11:31

    Hallo Snowman,

    hier sind die Zugangsbedingungen für den geschützten Bereich. Die erfüllst du noch nicht.

    Was natürlich nicht so prickelnd ist, wenn du dich mit deinem Namen und deinem Bundesland anmeldest. Wir haben hier überall zig Hinweise, sowas nicht zu machen. Willst du das sicherheitshalber ändern? Wenn ja, bitte PN, oben rechts die beiden Sprechblasen.

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Snowman,

    momentan schreibst Du noch im Vorstellungsbereich, den nur angemeldete User lesen können.

    Nach Deiner Freischaltung für den offenen Bereich, ist alles auch ohne Anmeldung zu lesen.

    Wir können jedoch das Alter Deiner Kinder noch editieren. Eventuell noch anderes, das Deiner Meinung nach zu sehr auf Dich/Euch hinweist.

    Wenn Du allgemein schreibst, dann seid Ihr für Außenstehende nicht zu erkennen. Du wärst

    erstaunt, wie sehr sich die Geschichten hier im Forum ähneln. Es gibt leider viel zu viele

    Alkoholkranke.

    Nach 4 Wochen aktiver Beteiligung im offenen Bereich kannst Du Dich für den geschützten Bereich bewerben.

    Nach Deiner Schilderung kümmerst Du Dich jetzt schon um alles, Du kochst mittags, einkaufen

    wirst Du bestimmt auch, etc.

    Eine Partnerschaft ist das doch im Grunde schon lange nicht mehr. Worauf willst Du warten?

    Der Alkoholkonsum wird im Laufe der Zeit immer mehr werden. Ich weiß, wovon ich schreibe!

    Und wenn sie nicht aufhören will zu saufen, wird sich nichts ändern, im Gegenteil, es wird

    noch schlimmer werden. Angehörige können weder mit guten Worten noch mit Liebe etwas

    erreichen.

    Deine Kinder sind alt genug, um mit ihnen darüber zu reden, dass Du so nicht mehr glücklich

    bist und mit ihnen andere Wege gehen willst, d.h. ohne Deine Frau.

    Ein Termin bei einer Beratungsstelle ist eine sehr gute Idee, ebenso eine Psychotherapie.

    Gehe eins nach dem anderen an und hole Dir alle Hilfe, die Du bekommen kannst.

    Und hier in unserer Selbsthilfegruppe findest Du auch immer jemanden, der Dich liest

    und auf Deine Zeilen reagiert.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Tja, ich hab mich damals nicht getraut weiterzuschreiben. Ihr werdet es kaum erraten, es wurde nicht besser. Eskaliert ist die Situation vor einem Monat zu Vollmond, das waren Beleidigungen auf tiefster Ebene. Ich habe dann 3 Tage geschwiegen und auf Nachfrage, warum ich mich so dumm benehme mal die Situation Revue passieren lassen. Fein, Filmriss. Das war ihr dann sehr peinlich und ich habe dann gesagt, dass wenn unter der Woche weiterhin der Alkohol am Programm steht, lasse ich mich scheiden. Das hat exakt 2 Wochen funktioniert. jetzt läuft wieder alles in gewohnter Manier und heute ist mal wieder alles eskaliert. Ich würde gerne hier weiterschreiben, mit meinen Freunden kann ich schon drüber reden, nur die können mir auch nicht helfen. Ich fühle mich aktuell wie der einsamste Mensch auf der ganzen Welt. Wem muss ich schreiben, dass man evt. meinen Benutzernamen und das Alter und Anzahl meiner Kinder ändern kann?

  • Hey,

    ein Moderator wird sich deinem Anliegen sicherlich zeitnah annehmen. Toll ist es, dass du den Weg wieder hierher gefunden hast.

    Willst du denn nun etwas an deiner Lage verändern? Der letzte Beitrag ist knapp 1,5 Jahre her. Sind deine Kinder noch im Haus?

    Liebe Grüße

    Landliebe

  • Hallo, wie schön, dass du wieder hier bist.

    So lange sie nicht aufhören möchte, wird das auch immer so weitergehen bzw. Luft nach unten ist da noch.

    Ich wünsche dir sehr, dass dir der Austausch hier die Augen öffnen kann. Gerade die Kinder sind der Situation hilflos ausgeliefert und sie brauchen deinen Schutz davor. Selber können sie sich nicht helfen.

    Die Mods lesen dein Anliegen bzgl deines Namens hier und werden sich bei dir melden. Bitte bleib hier und lese so viel du kannst. Dann wirst du merken, dass du nicht der einsamste Mensch der Welt bist. Es geht vielen genau wie dir.

  • Wegen wieder hier her gefunden ist gut. Hab alle 2 Wochen reingeschaut und mir Geschichten von anderen Betroffenen durchgelesen, allein mit dem Hintergedanken " du bist nicht allein".

    Nur heute ist halt wieder so eskaliert, dass ich wieder hier geschrieben hab. Ich werd einen Moderator anschreiben, tut mir leid wegen der Umstände. Das Internet ist halt wie ein Swimmingpool, schütt ne Flasche Wein rein, die kriegst du nie wieder raus.

    Einmal editiert, zuletzt von Snowman (26. Februar 2025 um 22:35)

  • Hallo Snowman,

    du kannst gerne einen von uns Mods anschreiben und z. B.einen neuen Namensvorschlag machen.

    Wir können dann auch das Alter deiner Kinder editieren.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Dann wünsche ich dir einen guten Austausch hier. Ich bin selbst ein EKA (erwachsenes Kind alkoholkranker Eltern) und hätte es mir sehr gewünscht, hätten meine Eltern selbst gesehen, dass da irgendwas schief läuft. Als Kind oder auch junger Erwachsener bekommt man so viel mit, was einen dann auch sehr (negativ) prägt. Ich hoffe du findest deinen Weg!

  • Das ist für mich das Schlimmste. Was ich meinen Kindern damit antue. Die Kinder meinen unisono zu dem Thema eigentlich "Ja es nervt, ja sie nervt, wenn sie betrunken ist". Auf der einen Seite hoffe ich, dass sie keinen Schaden abbekommen, aber nüchtern betrachtet ( haha) glaub ich eher, das sie das eher sagen, weil sie darüber nicht reden wollen. Hab ihr schon gesagt, ja bitte, dann geh. Aber die Kinder bleiben bei mir. Um mich und meine Beziehung gehts da schon lange nicht mehr.

  • Willkommen zurück, Snowman!

    Für den Austausch mit den anderen Teilnehmern hier im Forum klicke den folgenden Link an und schreibe einen kurzen Satz.

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Wir werden Dich dann freischalten und Dein Thema zu "Erste Schritte für Angehörige" verschieben.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Das war ihr dann sehr peinlich und ich habe dann gesagt, dass wenn unter der Woche weiterhin der Alkohol am Programm steht, lasse ich mich scheiden.

    und wenn Du von ihr ernst genommen werden willst, solltest Du Dich selbst auch ernst nehmen.
    Also, was machst Du mit dieser Ansage nun?

    Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
    Das Gras wächst auch nicht schneller, wenn man es anschiebt.

    Aber das Gras wächst.
    Sei sparsam mit dem Düngen:mrgreen:

  • Guten Morgen Snowman.

    Darüber bin ich gestolpert:

    Das war ihr dann sehr peinlich und ich habe dann gesagt, dass wenn unter der Woche weiterhin der Alkohol am Programm steht, lasse ich mich scheiden

    Was für ein Sinn steckt dahinter?
    Ob in der Woche oder „nur“ am Wochenende getrunken wird?
    Wo liegt für Dich der Unterschied?

    LG Cadda

  • Hallo an alle,

    hier ist noch der Vorstellungsbereich, der Austausch findet demnächst, nach Snowmans Freischaltung, im Cobereich statt.

    Lieber Gruß Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

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