Paul_ - und jetzt bin ich mal dran

  • ...der Rausch dh nach den 1ten 4 Gläsern hat mir in 45 Jahren nicht gefallen...

    irgendwie habe ich immer gewartet das ein bestimmtes Hochgefühl kommt, kam aber nie....Fazit: bis heute weiß ich nicht, warum nach dem 4tn Glas nicht Stopp war ??? Und ein Kater erst......eine grauenhafte Angelegenheit.

    Hallo 45Jahre_genug,

    Bei mir kam nach den 4 Gläsern nicht viel mehr. Da konnten noch weitere 10 Folgen, ich wurde gefühlt nicht betrunkener. Ich hab den Pegel gehalten könnte man sagen. Ich würde irgendwann müde, aber der Rausch wurde nicht stärker. Das war am Anfang anders, da wurde ichvrichtig besoffen, wie man es von normalen Leuten kennt. Nach 0,5 l Wodka hab ich nicht gelallt. Klar hab ich nichts auf die Reihe gekriegt, aber das war nüchtern (mit Restalkohol) auch nicht anders. Ich fühlte mich normal.

    Ein Hoch-Gefühl kam schon lange nicht mehr auf. Da hätte ich vermutlich gut über 1l Wodka trinken müssen.

    Bei meiner üblichen Dosis hatte ich auch keinen Kater am nächsten morgen. Ich sah scheisse aus, war etwas platt, aber ich habe funktioniert.

    Am Abend musste ich (die letzten Monate) mindestens meine 0,3 bis 0,4 l trinken, da ich sonst beim Abendessen mit der Gabel keine Erbsen oder d.g. mit der Gabel bis zum Mund transportieren konnte. Da war das zittern in den Händen schon zu extrem.

    Fazit: Gegen Ende brauchte ich den Alk, da ansonsten Entzugserscheinungen überhand nahmen. Ein Abend ohne konnte ich noch mit Mühe und Not kaschieren, die Nacht hingegen endete in Schlaflosigkeit mit Schwitzen, Zittern und Überempfindlichkeit.

    Alles einfach nur widerlich...

    Paul

  • Ein Hoch-Gefühl kam schon lange nicht mehr auf.

    Das ist wohl wahr. Nur das "ist mir schlecht" Gefühl, am nächsten Tag, hat sich gesteigert.

    Im Prinzip war es trinken um sich "normal" zu fühlen. Und das "normal" war nicht gerade toll.

    Danke für Deinen Beitrag. Denn er macht mich, für das heute, dankbar.

  • Das ist wohl wahr. Nur das "ist mir schlecht" Gefühl, am nächsten Tag, hat sich gesteigert.

    Ja Alex, das kann ich zu 100 pro unterschreiben..... am nächsten Tag "ohhh wie ist mir schlecht...ich sterbe.....etc" Nein, das kann ja gar nichts....ist noch ein Grund warum ich mir nun zum 1ten Mal wirklich vorstellen kann nie wieder zu trinken bzw habe es fest vor - also doch nicht nur weil ich alt werden will....es scheint mir, ziemlich sinnbefreit zu sein ..

  • also doch nicht nur weil ich alt werden will.

    Bei mir hat sich mein Leben so sehr geändert, seit ich trocken bin, dass ich auch wirklich Bock habe richtig alt zu werden.

    Mein Umfeld und ich haben sich sehr gewandelt. Das hätte ich nie gedacht. Auch wenn immer was ist. (Aber echt)

    Ich bin ein glücklicher Mann geworden.

  • Ich frage mich manchmal, ob ich zu meiner nassen Zeit wirklich alt werden wollte. Jeder Tag war ja genau gleich, wie im Hamsterrad. Passiv den Tag überstehen, aktiv dicht-saufen, schlafen, von vorne. Wäre das meine einzige Option gewesen, ohne die Möglichkeit nüchtern zu leben, warum sollte ich das dann über Jahre ziehen? Da wäre ja nichts positives mehr gekommen, im Gegenteil. Also glaube ich dass der Wunsch alt zu werden und noch lange zu leben eine direkte Folge des Nüchternseins und des wiederentdeckten Lebens ist.

    Jeden Tag besoffen zu sein ist doch auch irgendwie langweilig. Null Abwechslung, ausser immer neue negative Folgen wegsaufen.

  • Jeden Tag besoffen zu sein ist doch auch irgendwie langweilig. Null Abwechslung, ausser immer neue negative Folgen wegsaufen.

    Es ist wie ein Hamsterrad. Aussteigen fast unmöglich.

    Aber wir haben es geschafft und das ist auch gut so! So hat das Leben viel mehr Sinn und auch die negativen Gedanken sind fast weg. Das Leben ist schön!

    Tja, hätten wir das nur eher begriffen Paul.

    Aber vielleicht ist es für einen stillen Mitleser ein Ansporn, ebenfalls aus der Suchtspirale auszusteigen. Es ist zu schaffen und wir sind da und unterstützen bei der Abstinenz!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Aber vielleicht ist es für einen stillen Mitleser ein Ansporn, ebenfalls aus der Suchtspirale auszusteigen. Es ist zu schaffen und wir sind da und unterstützen bei der Abstinenz!

    Ich war so ein stiller Mitleser. Dass ich ein Problem hatte wusste ich ja, nur der Weg raus war nicht zu sehen. Jeder Gedanke morgens war, heute wirst Du nicht saufen. Abends sah die Welt wieder ganz anders aus.

    Dennoch hat mir diese SHG einen Stups in die richtige Richtung gegeben. Dann begann die Arbeit. Nun sinds bald 2 Monate. Man kann es schaffen, man muss nur wissen wie.

    Ich hoffe einerseits, dass meine Erlebnisse jemandem helfen, andererseits hoffe ich, dass es nicht so viele da draussen gibt die so weit oder noch weiter waren wie/als ich (frommer Wunsch?)

    Nun denn, wir machen alle das beste draus, jeder für sich. So ist es gut.

  • frommer Wunsch?

    Sehr fromm. ;)

    Schätzungen reden in Deutschland von 1,6 Millionen Alkoholikern.

    Ca. genauso viele mit Alkoholmissbrauch. Also Alkoholiker-Anwärter. (Oder Alkoholiker, die glauben sie trinken einfach nur zu viel)

    Gesundheitlich riskant dann noch 8 Millionen.

    Und jetzt schauen wir mal, wie wenig "Hanselen" sich hier im Forum einfinden.

  • Ich war so ein stiller Mitleser.

    Hallo Paul

    Mich freut es täglich, wenn so stille Mitleser wie du es anpacken, sich ihrer Krankheit bewusst werden und ins Handeln kommen.

    Täglich sterben ca 200 Menschen an den unmittelbaren Folgen ihrer Krankheit (Alkoholabhängigkeit)

    Zu Coronazeiten war der mediale Aufschrei groß bei einer solchen Zahl. Bei den Alkoholtoten habe ich den Eindruck es interessiert keine S.

    Manche Verantwortlichen(Politiker) küren Alkohol zum Kulturgut.Eine Höchstleistung der Ignoranz.

    In der Zeit in der ich hier unterwegs bin(ca 3 Jahre)freue ich mich mit jedem einzelnen über Tage, Wochen und Monate die er abstinent ist.

    Niemand ist allein mit seiner Krankheit, wenn er hier aufschlägt, wir sind viele.

    Vergleichsweise wenige bei der Gesamtbetrachtung der ganzen Masse an Abhängigen.

    Bleib dran, es lohnt sich so sehr.

    LG Bolle

    Der Weg ist das Ziel(Konfuzius)

    Seit 1.1.2014 trocken

  • Guten Abend an Alle,

    Ich möchte euch weiterhin auf dem Laufenden halten, deshalb ein kleines Update.

    Ich war übers Wochenende in meiner Heimatstadt, ein starker Trigger, da ich mich nicht erinnern kann, wann ich dort das letzte mal nicht gesoffen habe. Dazu brauchte es wie immer keine Gesellschaft, Discounter und PC reichten für viele Abende. Dementsprechend fuhr ich mit gemischten Gefühlen los, obwohl ich wusste, dass ich dieses Wochenende auch wieder trocken verbringen werde.

    Es hat sich dort im Grunde nicht viel verändert, fast wie eine Reise in die Vergangenheit. Nur eben diesmal das Novum, kein Alk. Das lief auch recht gut am Anfang und so verflog auch mein mulmiges Gefühl ein wenig. Dennoch blieb ich achtsam und vermeidete Gelegenheiten die mich noch zusätzlich triggern würden. So verging das Wochenende ruhig, kein Alk, kein garnichts. Habe diese Hürde gemeistert. Die letzte Nacht war dann wieder etwas unerfreulich, da ich geträumt habe, ich hätte irgendwo nen Shot getrunken, den zweiten hatte ich bereits in der Hand. Ich konnte mich nur nicht erinnern, wieso ich den ersten getrunken habe. Ich beschloss dann im Traum auf den zweiten zu verzichten, da ich ja kein Alkohol trinke. Den "Ausrutscher" wollte ich als solchen verbuchen, ging nur dieses mal nicht. Ich dachte nur noch daran, was für einen Mist ich gebaut habe, und wieso das Ganze. Kurz darauf bin ich aufgewacht, war nur ein Traum, Gott sei Dank. Scheinbar war mein mulmiges Gefühl nicht gänzlich unbegründet, ich wurde getriggert.

    Bin jetzt mittlerweile zuhause und fühle mich hier wie in einem Safe-Space. Der Gedanke an Alk kam erst, als ich den Ausflug nochmal Revue passieren hab lassen.

    Ich fühle mich soweit gut, dennoch nagt das etwas an mir. Könnte aber auch einfach nur an dem an sich anstrengenden Ausflug liegen. Ich bleib jedenfalls weiter in der Spur und beginne den morgigen Tag wie die letzten Tage zuvor auch. Vlt. überwiegt das gute Gefühl nichts getrunken zu haben ja morgen, Grund hab ich ja.

    In dem Sinne, einen guten Start in die Woche!

    Liebe Grüße,

    Paul

  • Moin Paul
    Natürlich gibt es für Träume irgendwelche wissenschaftliche Studien…..

    Ich persönlich würde gerne darauf verzichten wenn ich könnte. Ich kann mich kaum an einen Traum erinnern, bei dem ich im Nachhinein gedacht habe: Wow, welch ein fantastischer Traum, also der hätte ruhig noch etwas länger andauern können 😁

    In der Regel bin ich immer sehr froh darüber wenn ein Traum dadurch beendet wird das entweder die Blase so sehr drückt weil ich auf Toilette muss oder aber der Wecker klingelt und mich an meine Pflichten erinnert 😊

    Ich träume oft irgendein dummes Zeug, welches ich auch schnell wieder vergesse. Vor einigen Monaten aber hatte ich auch einen Traum an den ich mich heute noch recht gut erinnern kann.

    Ich war im Supermarkt und schiebe einen Einkaufswagen vor mir her. Im Einkaufswagen waren ein paar neutrale Sachen und eben ein oder zwei Dosen Bier. Ich war gefühlt sehr lange in diesem Supermarkt und immer wieder kreisten Gedanken im Kopf: was machst du da? Spinnst du? Das darfst du nicht!!! Stelle es sofort wieder zurück!!!!… dann kamen wiederum Gedanken: du hast doch letztens schon getrunken, du bist doch eh nicht mehr abstinent, stell dich nicht so an…..

    Wie der Traum ausging, weiß ich nicht mehr so genau, was ich aber sehr wohl noch weiß ist das der Traum wirklich sehr anstrengend war und mir sehr lange vorkam🥵

    Träume können wir leider nicht beeinflussen, Glücklicherweise die Realität aber sehr wohl und das ist das einzige was zählt.

    Liebe Grüße und allen eine schöne Woche🙋🏻‍♂️

    Ich bin (M/geb. 71)und "lebe" glücklich, abstinent seit 05./24.

  • Guten Abend liebe Forenmitglieder,

    es ist nun etwas länger her dass ich in meinem Thread geschrieben habe, aber mittlerweile sind 5 Monate ohne Alkohol rum. Ich fühle mich gut.

    Während der letzten Zeit habe ich immer hin und wieder über die Zeit davor nachgedacht, aber auch nicht endlos gegrübelt. Fast schon mit einem Lächeln und einem Kopfschütteln fragend, wie konnte ich es nur so lange soweit kommen lassen. Ist nunmal so, ich habe nach vorne geschaut um wenigstens dieses mal was draus zu lernen und nicht wie die male davor überzeugt zu sein, ich wüsste es eh besser.

    Ich war dem Forum natürlich nicht abhanden gekommen und habe meistens mindestens einmal am Tag vorbeigeschaut. Dabei habe ich vermehrt die Geschichten der Cos gelesen und mich, wie viele andere hier sicher auch, in der ein oder anderen (in vielen) wiedererkannt. Da kann ich fast nur sagen, gut, dass ich es noch rechtzeitig geschafft habe ernsthaft die Richtung zu korrigieren und fast schon ein Wunder, dass meine bessere Hälfte noch da ist.

    Was mir besonders bei den Geschichten der Cos aufgefallen ist, ist die mangelnde Einsicht des Alkoholikers, dass er ein Problem hat. Ich kann mich da nur zu gut reinversetzen und weiss wie ich gehandelt hätte. Genau so. Null Einsicht, lasst mich alle in Ruhe, ich hör schön auf wenn mir danach ist, es ist nur Alkohol, machen andere ja auch, ist mir egal ob euch das gefällt, wenns euch nicht passt dann geht doch, ich brauche euch nicht solange ich mich und meinen Alk habe.

    Jetzt nach 5 Monaten kann ich dieses Gefühl immernoch nachempfinden. Es ist nicht so als wenn ich auf diese Zeit voller Unverständnis blicke, ich verstehe sie sogar sehr gut, fast so als wenn es gestern oder immernoch so wäre. Diese Seite an mir ist nicht weg, ganz im Gegenteil, sie ist in greifbarer Nähe. Man könnte sagen, eine Armlänge zum Glas weit entfernt. Es ist schon merkwürdig sich einzugestehen, dass 2 Personen in einem Körper leben. Der nasse und der trockene Alkoholiker. Es liegt jetzt einzig in meiner Verantwortung, welche Person den Ton angibt. Beide sind laut wenn Sie erstmal zu Wort kommen. Ich verstehe diesen Satz "nur ein Glas entfernt" immer besser. Würde ich jetzt nur ein Glas trinken, wäre der nasse Alkoholiker wieder am Zug. Einen sehr langen Zug.

    Mit der Zeit ist auch meine Bewunderung für dieses Forum gewachsen. Es ist für mich eine Konstante. Ich weiss was mich hier erwartet, ich weiss woran ich bin, und vor allem weiss ich, dass hier nichts weichgespült wird. Danke dafür!

    Nun noch kurz ein Update:

    1. Die Gedanken an Alkohol sind sporadisch. Sie sind täglich da, aber 99% der Zeit denke ich nicht an Alkohol. Er spielt keine Rolle in meinem Alltag. Ganz verschwunden ist er aber bei weitem nicht, da reicht schon eine Bier-Werbung im Fernsehen und ich erinnere mich wieder.

    2. Süssigkeiten sind weniger geworden, aber ich esse dennoch gerne unnötigen Zucker-Krams. Dennoch merklich weniger als am Anfang.

    3. Schlaf, Gesundheit, Hautbild, Haare, alles hat sich positiv entwickelt. Könnte auch daran liegen, dass ich mehr wert auf mich lege als früher.

    4. Ehe ist wie ne Ehe nunmal ist. Harmonisch mit den obligatorischen Gewitterwolken von Zeit zu Zeit. Nur dass ich jetzt nicht in 99% der Fälle der Grund für Streit bin.

    5. Soziales Umfeld hat gelitten. Ein paar gute Freunde sind da, mit denen läuft es auch super. Viele haben mir den Rücken gekehrt. Ob das an der Distanz liegt, kein gemeinsamer Alltag, oder weil ich es besoffen bei einigen gegen die Wand gefahren habe. Sicher ne Mischung aus allem, aber so ists nunmal. Den Preis muss ich zahlen und ich kann niemandem verübeln keinen Bock mehr auf mich zu haben.

    Das wäre das Wichtigste kurz zusammen gefasst.

    Für die die neu im Forum und am Anfang ihres abstinenten Lebens sind habe ich noch einen kleinen Rat: Die Euphorie am Anfang ist unheimlich stark, lässt aber mit der Zeit nach. Es scheint danach nichts mehr zu kommen, ausser der Tatsache dass man nun das gleiche Leben wie vorher hat, nur ohne Alkohol und der einhergehenden negativen Begleiterscheinungen. Dem ist jedoch nicht so! Es ist so viel mehr was sich massiv verändert, man muss eben nur genau hinsehen. Mit der Zeit sieht man es ganz deutlich. Nur nicht wegschauen ;)

    Schönen Abend und liebe Grüße,

    Paul

  • Hallo Paul,

    so schnell vergeht die Zeit. Ich erinnere mich noch an deinen "Tagungsritt" in der ersten Woche und meine leichte Skepsis beim Lesen...

    Gratuliere! Gut gemacht und nun ganz in Ruhe weiter Richtung trockener Feinschliff schreiten. Es wird immer normaler aber ich finde auch immer innerlich entspannter.

    Nur nie den Respekt vergessen und übermütig werden...

  • Hallo Oskar,

    auf den Punkt gebracht. Innere Ruhe habe ich mittlerweile gefunden. Keine Gleichgültigkeit, eher eine entspannte Art den täglichen Herausforderungen zu begegnen.

    Und ja, die Tagungen lassen sich gelegentlich nicht vermeiden, aber Risikominimierung so gut es geht ist ein treuer Begleiter. Skepsis hab ich dementsprechend bei einigen Neuankömmlingen auch. Manchmal auch mir selbst gegenüber ;)

    Liebe Grüße,

    Paul

  • Hallo Paul mit der Euphorie hast du auch komplett recht , es war so toll und man fühlt sich so sehr stolz , nach 5 Wochen kam dann die Langeweile bei mir , irgendwie dachte ich immer es muss doch was aufregendes passieren , aber es kam nichts . Irgendwie suchte ich ein Hochgefühl . Ich muss mir dann auch ständig die schlimmen Situationen vorhalten wie die scham die durch den Suff kam .
    Ich hoffe auf die nächsten 100 Tage ohne Alkohol , dass es dann endlich mal zur Routine wird . Ein gleichmäßiges Wohlfühlen ohne Suche nach der Euphorie und einem Kick

  • DTH77 mir ergeht es ähnlich 4 Monate ohne Alk und nichts passiert, weder ein besseres Lebensgefühl, Antrieb nicht gesteigert und auch sonst weiß ich eher nicht, warum ich das trinken sein lassen sollte,...ok beim mir gabs keine erwähnenswerten "schlimme" alkoholbedingten Zwischenfälle, Leben war recht positiv bis auf die ab und an schlimmen Kater....aber jetzt kommt das ABER der Alkohol wird mein Leben verkürzen, und das sollte eigentlich jetzt so richtig beginnen mit 14x Pension aufs Konto. Und schwupps freue ich mich dann doch über den alkfreien Tag....

  • Das beste ist , dass ich immer Auto fahren kann wann ich will und nicht nur wenn ich mal nüchtern war aber seither muss ich auch weniger einkaufen fahren . Die alk freuen Getränke halten doch wesentlich länger . Ich wünsche das es mal normal wird nüchtern zu sein und nicht ständig dran zu denke

  • Hallo Paul mit der Euphorie hast du auch komplett recht , es war so toll und man fühlt sich so sehr stolz , nach 5 Wochen kam dann die Langeweile bei mir , irgendwie dachte ich immer es muss doch was aufregendes passieren , aber es kam nichts . Irgendwie suchte ich ein Hochgefühl . Ich muss mir dann auch ständig die schlimmen Situationen vorhalten wie die scham die durch den Suff kam .

    Hallo zusammen,

    in diesem Club seid Ihr auf jeden Fall nicht allein, da reihe ich mich ebenfalls mit ein ;)

    Ich erwische mich auch hin und wieder bei dem Gedanken, dass doch eigentlich jetzt alles, was vorher beschi**en war, sofort super positiv sein müsste und wenn dem nicht so ist, warum trinke ich dann nicht einfach wieder, sondern setze mich bewusst so oft der Langeweile aus?

    Aber dann denke ich auf der Stelle an "nur für heute lass ich das erste Glas stehen" und denke am besten auch noch an die hin und wieder verpisste Bettwäsche, an Vormittage, die in der Ausnüchterungszelle oder im Krankenhaus begannen, an Schuld-, Scham- und sonstige Scheißgefühle und sofort weiß ich wieder, warum ich nie mehr dorthin zurück möchte und die Kontrolle über mein Leben nie wieder abgeben möchte. Ich bin jetzt der "Herr im Haus" und das bleibt auch so, basta!!

    VG Soapstar

    Einmal editiert, zuletzt von Soapstar (11. Oktober 2025 um 19:00) aus folgendem Grund: Ein doppeltes Wort gestrichen

  • Hallo. Das mit der Euphorie kenne ich vom Sommer, da hab ich Entzug gemacht, war dann ziemlich euphorisch, hab euphorisch mein Leben wie vorher gelebt, nur halt ohne Alk, und war nach 6 Wochen rückfällig. Nach erneutem Entzug bin ich jetzt seit 5 Wochen nüchtern und es ist anders. Ruhiger, bedachter. Neben dem Forum hilft mir auch ein früheres Hobby, an dem ich die Freude völlig verloren hatte (auch im Sommer während der nüchternen 6 Wochen). Langeweile hab ich somit nicht, eher zu wenig Zeit. Die Suche nach dem Hochgefühl kenne ich auch von früher, sowohl in nüchternen als auch in nassen Phasen, eine Art von Sensation Seeking ... jetzt bin ich froh und zufrieden, wenn es in und um mich rum ruhig ist. Erinnerungen an schlimme Dinge hab ich natürlich auch, aber die helfen mir eher nicht beim nüchtern bleiben, sie entsetzen mich vor allem ...

    Ist nicht immer einfach. Fühlt sich für mich aber richtig an.

    Liebe Grüße,

    ST

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