Nina.D. - Ich liebe einen Alkoholiker

  • Da ist so viel Egoismus so viel Überheblichkeit auch gegenüber anderen. Manche machen das mit .. wollen ihre Ruhe haben und erfüllen all seine Forderungen. Andere aber kehren ihm eindeutig den Rücken oder zeigen genauso stark wie er ihre Position auf.
    Und dann entscheidet er sich .. anpassen oder gehen. Und so haben wir Freunde verloren.
    Ich kann doch nicht jedesmal kommandieren und Anweisungen durchdrücken. Dafür hab ich keine Kraft mehr.
    und so kann ich ihm auch keine Hilfe sein, sondern bleibe zu Hause total untätig. Ich kann einfach überhaupt nicht mehr. Ich weiß nicht mehr weiter

  • Es liegt nicht immer alles nur am Alkohol, Nina.

    Klar, der Alkohol trägt einen Großteil dazu bei, dass sich jemand verändert. Aber das wäre vielleicht auch ohne Alkohol so gekommen.

    Und wenn sich immer nur einer anpassen soll, damit es funktioniert, dann ist es nicht die richtige Beziehung.

    Jeder kann sich nur bis zu einem gewissen Grad verbiegen und Du merkst selbst, dass Du an Deiner Grenze angekommen bist.

    Und die Unberechenbarkeit von einem nassen Alkoholiker setzt da noch das i-Tüpfelchen auf.

    5 Jahre sind eine lange Zeit, worauf wartest Du noch?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Ich habe ihn… klingt lächerlich.. aber lieb. Und es gab vor genau 5 Jahren schon mal so ne Krise. Da hat er aber dann den Alkohol Konsum umgestellt. Reduziert, und war auch anders… nun wohnen wir auch zusammen. Und seit dem Einzug ist es irgendwie anders geworden.
    Und er trinkt mindestens genauso so viel und sammelt immer mehr Krankheiten dazu…. Außerdem macht er ja was , er arbeitet.. er sitzt nicht rum.. er jammert nicht.. er funktioniert weiter auch mit den Handicaps. Ist ja auch richtig so. ! Und vielleicht trinkt er genau deshalb weiter? Und vielleicht hat er auch deshalb ( denn er gesteht es sich nicht ein.. mir geht’s schlecht) keinen freien Kapazitäten mehr für einen anderen Menschen? Ablenkung?
    Ich weiß es nicht.
    Und wenn da wieder so was kommt ist es so akut ( Thrombose.. ) das wir im Notdienst landen. Das war nun schon 3 mal so. So jemanden kann ich doch nicht einfach rausschmeißen. Ich hab da extreme Probleme.

  • Indem Du Dich laufend um ihn kümmerst, erhältst Du das Konstrukt zusammen. Du unterstützt ihn bei dem Selbstmord auf Raten.

    Vielleicht hilft es Dir, es von einer anderen Seite zu betrachten.

    Gib die "Verantwortung" wieder an ihn selbst zurück. Er ist erwachsen!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Genau das sagt er ja auch…. Ich sollte mich ändern.. und das tut ich auch nachweislich.. ich passe mich an, ich stelle keinerlei Forderungen oder Ansprüche wie der Tag oder das Wochenende gestaltet werden soll..

  • Und einmal hatte ich den Absprung von ihm ja geschafft! Siehe euren Notfall Koffer. Der ist toll.
    Aber dann.. sind wir beide so am Boden gewesen, das könnt ihr euch nicht vorstellen… da sind wir wieder zusammen gerückt. Das ist das blöde . Offenbar können wir ohne einander nicht? Oder wie seht Ihr das? Zudem schaffe ich es irgendwie nicht jemanden sitzen zu lassen dem es schlecht geht oder der krank ist.

  • Ich sollte mich ändern.. und das tut ich auch nachweislich.. ich passe mich an, ich stelle keinerlei Forderungen oder Ansprüche wie der Tag oder das Wochenende gestaltet werden soll..

    Äh, dass ist aber nicht damit gemeint. Änderung bedeutet, dass du dir selber so viel Wert sein kannst, dass du dich über diese vergiftete Beziehung stellst. Kein Mensch hat das Recht, dich schlecht zu behandeln.

    Du kannst selber über dein Leben und deine Wochenenden entscheiden, wie du deine Zeit verbringst. Finde raus, was dir Spaß macht und wer du bist, ohne einen nassen Alkoholiker an deiner Seite, der keine Einsicht hat. Geh raus und hab Spaß, du hast nur dieses eine Leben. Und wenn du erstmal nur alleine in ein Cafe gehst und dich selber zu Kaffee und Torte einlädst und ein schönes Buch mitnimmst.

    Du bist so viel mehr als diese sich selber kleinhaltende Frau!

  • Hallo Nina!

    Du sollst dich nicht so ändern daß du noch mehr auf ihn eingehst sondern du sollst dich so ändern daß du dir das alles nicht mehr gefallen lässt. Du bist doch unglücklich so wie es jetzt läuft. Wenn du dich noch mehr anpassen willst geht es dir noch schlechter.

    Versuche auch mal Sachen zu machen die dich freuen egal ob es ihm passt oder nicht.

    Du hast Anspruch auf ein eigenes Leben, wieso kommst du immer darauf daß du dich noch mehr anpassen willst, er wird trotzdem trinken und seine Gesundheit schädigen egal was du machst. Das ist bei Alkoholikern oft so.

    LG Marie

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Verhalten? Das muss doch irgendwie mal wieder klappen?

    Klare Antwort: Nein muss es nicht. Man denkt immer ‚der muss doch mal endlich sehen was er da mit mir macht?‘. Muss er nicht. Du siehst was er mit dir macht und du musst dir helfen. Du rennst gerade täglich volle Pulle gegen die gleiche Wand und an der Wand hinter dir ist eine Tür. Wenn dir jemand sagt ‚stop mal, hinter dir ist eine Tür‘ antwortest du ‚die Wand muss doch irgendwann dünner werden, die wird einfach nicht dünner- siehst du das. Kennt jemand den Weg wie man so eine Wand dünner bekommt?‘.

    Liebe Nina: Die Tür!!!

  • Hallo Nina,

    Der merkt es einfach nicht , was er mit mir macht. Und das will mir nicht in den Kopf.

    Ja, so ist es wohl, er merkt es nicht. Das solltest Du zur Kenntnis nehmen, dass es genau so ist - und Konsequenzen für Dich und Dein Leben daraus ziehen.

    Du hattest weiter vorne geschrieben, dass Du Ärztin bist - dann dürften Dir die Auswirkungen von stetigem Alkoholkonsum auf Psyche und Verhalten eigentlich nicht sooooo fremd vorkommen. Die erlebst Du eben an Deinem Partner. Es bringt Dich doch eigentlich null weiter, immer wieder das Warum zu hinterfragen. Weil er suchtkrank ist.

    Beschäftige Dich doch lieber mit Dir. Warum fühlst Du Dich so abhängig von ihm? Warum kann er Dich so behandeln und Du zeigst keine Abwehr, willst Dich stattdessen noch weiter "anpassen"? Wie kannst Du aus dieser Verstricktheit rauskommen?

    Ich kenne Deinen Partner nicht, kann mir aber vorstellen, dass sich sein Verhalten durch Dein ängstliches Anklammern, Anpassen und ständiges Hinterfragen, warum er Dich so behandelt, eher noch verschlimmert. Nix für ungut!

  • Liebe Nina.D. ,

    Am liebsten und einfach nur bildlich gesprochen... würde ich Dich schütteln.

    Ich hoffe Du kommst bald mal von Deinem ich will aber dass... Zu ich mache aber das

    Du kannst jetzt auch einen Kopfstamd machen, mit den Füßen wackeln und zum 100. Mal versuchen, dass er doch endlich sieht was er macht. Vielleicht sieht er es ja auch und will sich gar nicht ändern.

    Wann wachst du auf und erkennst, dass das null und gar nichts mit Liebe zu tun hat.

    Das wünsche ich Dir von Herzen.

    LG Momo

  • Nina, du bist ja hier, weil du mit der Situation wie sie jetzt ist, nicht klar kommst.

    Du darfst in dieser Beziehung bleiben wenn das möchtest. Du darfst weiterhin alles aushalten, dich selber klein halten und das kleine Mäuschen sein, das sich immer duckt wenn er trinkt. Keiner redet dir da rein.

    Aber da du hier bist würde ich doch annehmen, dass du viel lieber wachsen möchtest. Das du dein Leben selber leben möchtest und dir nicht von anderen reinreden lassen und dich klein halten musst.

    Hast du mal darüber nachgedacht, dass es auch die Angst vor dem Alleinsein ist, die dich bei ihm hält? Aber ich sage dir, nur alleine kannst du in deiner Situation erst richtig wachsen. Dann siehst du mal, was du alleine alles hinbekommst, dass du machen kannst was immer du möchtest. Und nicht, weil es ein anderer möchte.

    Denk mal drüber nach.

    Ich kann dir übrigens aus Erfahrung sagen (als jemand die auch nie alleine sein konnte), dass es wunderschön sein kann, wenn einem keiner mehr reinredet. Ich genieße das Allein-Sein inzwischen sehr. Aber ich musste es lernen.

  • Ich musste mir auch erst klar machen, was genau man erwartet, wenn man denkt zu zweit ist es besser. Vieles davon ist die außensicht.
    Ganz ehrlich: z.B. viele Urlaube, die ich mit Partnern gemacht habe, wären ohne Partner schöner gewesen.

    Manche Dinge kosten alleine Überwindung. Ein Gängemenü im Wellnesshotel alleine zu sich nehmen und rundherum nur Pärchen ist schon für Fortgeschrittene. Aber trotzdem geht es und wird auch noch besser wenn du dir vorstellst er wäre jetzt dabei und benähme sich schlecht.

    Ich habe mir beim Gängemenü vorgestellt wie mein Ex wahlweise die Bedienung abfällig behandelt oder (wenn sie weiblich, jung und attraktiv ist) ekelhaft anbaggert.

    Da hat es alleine gleich viel besser geschmeckt!

    Deine Welt dreht sich gerade um ihn- klar du bist konditioniert. Aber das kann man ändern- das weiß ich aus eigener Erfahrung!

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