Guten Morgen Freunde,
vielen, lieben Dank für die Willkommensgrüße in der alten und neuen Heimat!
Zehn Nächte in der neuen Wohnung habe ich schon hinter mir, die Zeit rast irgendwie an mir vorbei. Ich schlafe hier prima, ich wache nachts nicht auf und wenn ich morgens pünktlich um sechs Uhr wach bin sehe ich nicht auf Trümmer und kaputte Landschaft mehr. Allein das ist ein kleines Wunder, das ich sehr geniesse.
Natürlich merke ich die Erschöpfung des Umzuges und der letzten Monate an und in mir. Aber ich kann nun auch sagen "Hey Peter - das Schlimmste ist vorbei!" ... Das Neuorganisieren mache ich eigentlich ganz gut: gestern zum Beispiel war ich in einer Gemeinschaftspraxis, ich brauche ja einen neuen Hausarzt. Ich habe die Abläufe beobachtet und die (blöde, affektierte) Sprechstundenhilfe, die ihr Programm abspult, während hinter ihr an der Wand eine Art Umgangsregel hängt: wie man gut miteinander umgeht. Das hat sie wahrscheinlich noch nie gelesen Ich grinse in meine Maske hinein und denke: "Du wirst mir hier nichts vergällen, du doofe Kuh!" und bleibe freundlich. Früher bin ich an solchen Vorzimmermenschen schier verzeifelt. Da bin gelassener geworden.
Während ich dies schreibe, höre ich den Vögeln zu. Es sind viel mehr Rotkehlchen hier, das ist ganz zauberhaft, wie diese schüchternen und schönen Vögel vor dem Fenster herumhüpfen. Auch schöne dicke Amseln sehe ich. Die Eigentümer des Hauses tun alles, um hier alten Baumbestand zu retten. Riesige Insektenhotels haben sie gebaut, die fast wie Kunstwerke aussehen. Manchmal denke ich, daß ich in einem hübschen kleinen Park lebe. Ein Eichhörnchen rast immer an der großen Baumgruppe rauf und runter. Schaut es mir bein frühstücken zu? Ich fühle mich angenehm beobachtet
In zehn Tagen ist mein erster Arbeitstag. Heute rufe ich in der neuen Firma an und sage, daß ich angekommen bin. Das wird die nächste Stufe des Ankommens in der neuen Heimat und auch das kriege ich schon hin.
Peter