Ich weiß nicht mehr weiter, meine Frau trinkt

  • Hallo Karl,

    Zitat

    Ist SIE auf dem Weg zu einem NORMALEN Trinkverhalten? Oder stellt SIE mich wirklich nur ruhig?


    Karl, es gibt kein kontrolliertes Trinken. Keiner von Millionen von Alkoholikern auf dieser Welt hat das geschafft und Deine Frau wird das auch nicht schaffen! Sie will Dich und vorallem sich selbst damit ruhig stellen - das ist der Selbstbetrug der Sucht, dem ihr scheinbar beide unterliegt.

    Zitat


    War/Ist Sie doch in einem Stadium, in dem sie die Kontrolle über sich noch haben kann /wiedererlangen kann?


    Ein ganz klares: NEIN! Deine Frau wird die Kontrolle über den Alkohol nicht wiedererlangen können.

    Mal etwas spitz gefragt: Möchtest Du jetzt mit einer Frau zusammen leben, die NUR halbbesoffen, statt vollbesoffen uns Bett kommt? Ist eine "halbbesoffene" Mutter für Deine Kinder zumutbar?

    Ist Dir bewusst, dass der Alkohol Dein Leben zu 100% genauso kontrolliert wie ihrs? Das was Deine Frau trinkt, hat hast Du gedanklich im Kopf...

    Lieben Gruss Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Hallo Karl,

    sie will nicht dich, sondern sich selber ruhig stellen.

    Sie wünscht sich sicher sehr, dass es so funktioniert, aber alle versammelte Erfahrung hier spricht dagegen. Es gibt da diese gnadenlosen Mechanismen der Sucht, die eben genau diese Selbstkontrolle nicht zulassen.
    Diesen Gedanken als abhängig trinkender Mensch zu akzeptieren, das fällt allerdings verdammt schwer, und oft dauert es sehr sehr lange, bis es wirklich angekommen ist. Dazu muss man zu dem Punkt kommen, dass man Alkoholiker ist, und so wie es momentan scheint, wehrt sich deine Frau mit allem, was sie zur Verfügung hat, gegen genau diese Erkenntnis.

    Und du, du klammerst dich an jeden Strohhalm.
    Sicher ist das menschlich und ich verstehe das auch, aber mach die Augen auf und lies hier im Forum und begreife, wie eure Realität ist.
    Ich wünsche es dir.

    LG viola

    Da, wo es piekt, da geht es lang!

  • Hallo Karl
    Der Alkohol hat nicht nur deine Frau fest im Griff(da wird doch nur die Menge verhandelt!) sondern indirekt auch dich.
    Wenn du nicht den nötigen Abstand bekommst wirst du das nicht erkennen können.
    Vielleicht möchtest du das (noch) nicht????
    Es ist dein Leben,nur ein bißchen Alkoholiker geht nicht ,aber ein bißchen Co geht auch nicht .mir scheint du schaust nur mit einem Auge hin,so wie jemand der etwas nicht sehen möchte (mit den Händen vor den Augen )aber ein bißchen durchlinsen dann vielleicht doch ,ach ja und dann steht Weihnachten vor der Tür ,ein weiterer Grund jetzt gerade nix zu unternehmen (ironisch,sorry)Du suchst genause die Gründe wie deine Frau statt nach einem für alle geh- und zumutbarem Weg zu suchen.
    Dann fällt mir auf das du uns hier in erster Linie beschreibst was sie macht und wie du darauf reagierst.
    Erstens ist das deine Wahrnehmung und 2tens soll es hier um dich gehen und nicht darum wie wir das Trinkverhalten deiner Frau jetzt und in der Zukunft bewerten,das taten wir(ich) bei unseren Ex und haben uns mühevoll aus dieser Situation befreit.

    Von außen betrachtet hat kein Mensch das Recht durch das was er macht oder durch das was er zu sich nimmt etc,das Leben seiner Familie zu beeinträchtigen .Allerdings müssen auch Familienangehörige (erwachsene) Grenzen setzen und sich und evtl betroffene Kinder (Schutzlose) schützen.
    Also liegt die Verantwortung für eure Familie nicht nur bei deiner Frau(der Trinkmenge) ,auch du kannst (solltest) Entscheidungen treffen.
    Aber du schaust zu und verhandelst, relativierst(innerlich).
    Das ist CO !! es geht dir nicht gut ,aber du verhandelst ob noch was geht!!
    Und wer denk an die Kinder?
    Eine Mutter die trinkt und ein Vater der sich nicht entscheiden kann wieviel und was er noch tolerieren kann.
    Es dreht sich alles um den Alkohol.
    traurig.................

    Lg R..

  • Bei einigen Geschichten fällt mir immer wieder nur ein Satz ein:
    Das Gras wächst nicht schneller, wenn man dran zieht.

    Du Karl, möchtest noch nicht sehen, was wirklich los ist.
    Darum prallen auch alle Ratschläge und alles Geschreibe von uns im Grunde an Dir ab, weil Du die Augen noch nicht ganz aufmachen willst.
    Du möchtest lieber noch ein bisschen die rosa Brille aufbehalten.

    Aber...
    Bei Alkoholikern gibt es keine Aufwärtsspirale mehr im nassen Stadium.
    Das wirst Du auch sehen.
    Auch wenn es kurzfristig mal anders aussieht und neue Hoffnung sich beim CO breit macht.
    Alles, was Deine Frau tut, weist auf eine Alkoholabhängigkeit hin.
    Ist aber egal, solange sie es selbst nicht wahrhaben will, wird es noch sehr lange so weiter gehen...

    Du bist noch nicht so weit, wirklich etwas ändern zu wollen, Karl. Selbst Deinen Kindern zuliebe nicht.
    Darum kann Dir hier auch niemand helfen.
    Weil Du weder wirkliche Hilfe noch Veränderungen willst.

    LG Sunshine

  • Lieber Karl,

    es gibt inzwischen viele Forschungsarbeiten über die Folgen für Kinder, wenn sie mit suchtkranken Eltern aufwachsen. Angefangen hat dies in den 70iger Jahren, also vor über 40 Jahren. Du kannst die Augen nicht verschließen vor dem Leid deiner Kinder, du bist verantwortlich für deine Kinder! edit Karsten - bitte keine anderen Internsetseiten kopieren- edit

    Also, mach Deine Augen auf, kontrolliertes Trinken ist bei einem Alkoholiker meines Erachtens nicht mehr möglich.

    Liebe Grüße

    Ringelblume

  • Zu Ringelblumes Liste fehlt nur noch ein Hinweis, lieber Karl.
    All diese aufgelisteten Punkte sind für Kinder aus suchtbelasteten Familien negative Vorgaben für eine eigene Suchtkarriere. Bei Söhnen besteht ein etwa sechsfaches Risiko, später selbst eine Sucht zu entwickeln.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Zitat von Dante

    Zu Ringelblumes Liste fehlt nur noch ein Hinweis, lieber Karl.
    All diese aufgelisteten Punkte sind für Kinder aus suchtbelasteten Familien negative Vorgaben für eine eigene Suchtkarriere. Bei Söhnen besteht ein etwa sechsfaches Risiko, später selbst eine Sucht zu entwickeln.

    dem kann ich nur zustimmen, meine Mutter war Alkoholikerin mein Vater hat alles immer verharmlost, meine zwei älteren Brüder haben kein Alkoholproblem und ich der jüngste bin erst seit einem Jahr trockener Alkoholiker

    trocken seit 10.11.2012

  • Hallo zusammen,

    nach zwei Wochen melde ich mich heute wieder.

    Ihr hattet mit euren Einwänden uneingeschränkt Recht...

    Irgendwo hier im Forum habe ich von denjenigen gelesen, die neu im Forum auftauchen und dann schnell wieder verschwinden, weil sie nicht in der Lage sind, zu handeln.

    Ich bin unfähig zu handeln und habe Angst davor, zu dieser Gruppe zu gehören. Ich ahne, dass ich wider besseres Wissen zu dieser Gruppe gehören könnte. Ich will es eigentlich anders. Ich habe gelernt, Schmerz und Enttäuschung weg zu drücken, habe mittlerweile ein dickes Fell bekommen. Um zu Handeln, muss ich Schmerz empfinden. Mein dickes Fell verhindert, das.

    Für alle, die sich bisher bemüht haben, mir weiter zu helfen: Es ist alles angekommen! Ich habe alles verstanden! Jetzt müssten Taten folgen. Ihr könnt mir mit Worten nicht weiter helfen. Ich muss die Notwendigkeit spüren und meinen Verdrängungsmechanismus ausschalten!


    LG
    Karl
    ########################################


    Das Forum sehe ich ab heute als eine Art Tagebuch. Hier möchte ich meine Gedanken sortieren und das Erlebte niederzuschreiben. Das nun Folgende braucht ihr euch daher nicht wirklich antun...

    Was in den letzen 2 Wochen passierte:
    - Ich hatte mich bemüht, die Dinge laufen zu lassen, nicht zu kontrollieren, keine Vorhaltungen zu machen, mich zu distanzieren. Bis zu einem gewissen Punkt ist mir dies auch gelungen. Allerdings nur bis zu einem gewissen Punkt...
    - SIE hatte angekündigt, etwas ändern zu wollen. Wir hatten uns ausgetauscht. Ich rieb ihr unter die Nase, dass ich bei ihr nicht die Option sehe, "normal" mit Alk umgehen zu können. Sie empfand dies als Provokation und beharrte darauf, dass dies doch möglich sei. Ich solle mir das einfach ansehen und ich würde dann schon sehen, dass alles o.k. ist. Ich ging darauf ein.
    - ich habe mittlerweile meinen eigenen Alkoholkonsum nahezu auf 0 reduziert. Meine Abstinenz wurde von Ihr als Provokation aufgenommen und entsprechend kommentiert.
    - Am 24. Dezember wollte SIE die Bescherung mit einem Glas Sekt beobachten, weil das schon immer so war. Ich lehnte ab, SIE empfand es als Provokation. Irgendwann hatte sie mich dann zum Sekt überrredet. Weiteren Sekt lehnte ich ab, woarauf sie in der Küche verschwand... Ich ging verhältnismäßig früh ins Bett. In der Nacht wachte ich auf und fand sie betrunken VOR unserem Bett liegend.
    - Die folgenden Tage im Kreis der Familie trank sie demonstrativ Wasser, später dann auch wenige Gläser Wein. Sie beherrschte sich.
    - Am 30. Dezember sprachen wir über Silvester. Sie wollte 2 -4 Flaschen Sekt einkaufen. Ich teilte ihr mit, dass ich wohl keinen Alkohol trinken werde, da ich auf 0 reduzieren möchte. Daraufhin platzte die Bombe. Sie würde merken, welch unnormales Verhältnis ich mit Alkohol aufbaue. Das wäre alles andere als normal und sie wolle auch noch ein wenig Spaß im Leben haben. Ich fragte, ob sie mit mir keinen Spaß ohne Alk haben könne. Ihre Antwort war NEIN, zu Silvester gehört Sekt und einen langweiligen Silvesterabend ohne Sekt mit einem Langweiler wie mir, könne sie sich nicht vorstellen.
    - Daraufhin vertrat sie folgendes Statement: Sie habe mir nun 2 Wochen gezeigt, dass sie keinen Alkohol benötigt bzw. normal konsumieren kann. Nach dieser Zeit hätte ich nun immer noch die gleichen Vorbehalte. Außerdem würde ich behaupten, dass sie Alkoholkerin sei, obwohl das nicht zutrifft. Meine Art zu denken, würde bei ihr zu heimlichem Konsum führen. Es würde sich dabei um eine Art Trotzreaktion handeln, die nur ich hervorrufe. Letzlich wäre ich daher für ihre Exzesse verantwortlich. Aus diesem Grund wolle sie mir jetzt zeigen, wie es ist, wenn man kein Vertrauen hat und sie in "diese Ecke" drängt. Kaum ausgesprochen, soff sie wieder. Innerhalb 4 Stunden hatte sie die ersten 13 Piccolos und mindestens eine ganze Flasche Sekt gesoffen und stand vor mir, als habe sie gerade mal ein Gläschen getrunken.
    - Meine Reaktion darauf: Ich habe mir ein Bett in einem anderen Zimmer aufgestellt und dort geschlafen.
    - Sie stand heute morgen dann relativ "nüchtern" und lammfromm in der Küche und wollte für Silvester vorbereiten, als ob gar nichts passiert wäre. Schließlich wollte sie mir ja auch nur zeigen, wie sie sich daneben benimmt, wenn ich ihr im Bezug auf Alk nicht vertraue...
    - Als sie dann das Bett im anderen Raum gesehen hat, ging die Sauferei wieder weiter. Die Piccolos (sie hatte vor 2 Wochen eine ganze Stiege Piccolos, also so ca. 4 Liter zum wieder Erlernen eines maßvollen Konsums gekauft) waren heute weg geputzt, außerdem große Sektflaschen. Ihren Vorrat hat sie mit neuen Weinflaschen aufgefüllt.
    - Die Kinder haben davon kaum etwas mitbekommen. Allerdings ist sie mit sich und ich mit mir selbst beschäftigt. Für die Kinder bleibt übermäßiger Fernseh und Playstationkonsum.

  • Hallo Karl,

    :cry: ....

    Schoen, dass Du noch "da" bist ....ich denke jeder hier hat sich "sowas" oder "sowas aehnliches" in der Schweigepause schon gedacht. Nicht weil wir so unheimlich schlau sind und alles Besser wissen.....sondern weil Jede(r) hier diese Stadien so oder so aehnlich durchlaufen hat. Du musst Dich also nicht schaemen.

    Weisst Du, diesen ganzen argumentiven Schwurbel musst Du Dir nicht reinziehen, wenn Du nicht willst. Die Motivation dahinter, Dich davon zu ueberzeugen, dass alles ganz normal ist, die bemerkst Du ja selst. Und Du bemerkst auch, dass eben NICHTS normal ist.

    Halte Dich einfach ganz stur an Deinen 4-Punkte-Plan! Der war doch gar nicht schlecht.
    Und zwar kompromiss-und kommentarlos! Es gibt fuer euch kein "bisschen" trinken mehr. Ein Piccolo .....und aus-die-Maus, Sofa und Gespraechsende!

    Das das natuerlich keine Lebensperspektive ist, ist klar. Aber mit "diskutieren"und "argumentieren" kommst Du erst recht nicht weiter. Im Gegenteil, manche vorgebrachten Argumente, qwenn mans Recht betrachtet, sind ja schon wahr, und ueberhaupt........DA, genau DA zieht die Spirale an, die letztendlich dazu fuehrt, dass Du ueberhaupt nicht mehr weisst, ob Du Maennchen oder Weibchen bist.....schwarz ist gruen und Weiss ist blau.....auch das haben viele von uns erlebt...
    Glaubs einfach mal!
    Welche Schluesse Du daraus ziehst, ist ja wieder Deine Sache. Und Zweifel und Schwaechen, Angst und Unsicherheit.....Deine Zweifel und Unsicherheiten, darum geht es. Auch wenns weh tut.

    Gruesse, Lindi

  • Hallo Karl

    Ja auch für mich war es vorhersehbar,nicht weil ich hellsehen kann sondern weil es Bestandteil der Sucht ist.
    Jeder Süchtige wird versuchen zu verhandeln ,ja er (Sie) muß es geradezu, weil sie nichtmehr aufhören KANN!!
    Das ist keine freie Willensentscheidung mehr das ist Sucht (Krankheit)
    Also schau nicht weiter auf SIE was sie sagt und wie sie diskutiert ,sie verfolgt ein anderes Ziel als du.
    Sie will (braucht) den Alkohol und erstmal wird sie versuchen beides zu haben ,den Alk und Dich .wenn du mit ihr diskutierst ist das der Anfang von einer Spirale die dich mitziehen wird bis du an deinen Wahrnehmungen und dem was du siehst selbst zweifeln wirst und du wirst völlig den Boden unter den Füßen verlieren.
    Wären da du nur und deine Frau ,also 2 erwachsene Menschen die selbst entscheiden können ob und wie lange sie das machen wollen (Jahre /Jahrzehnte/ bis der Tod einen oder beide dahinrafft) würde ich noch sagen ,macht doch wenns euer Lebensinhalt ist aber da sind KINDER!!!!
    Zumindest einer von Euch sollte die Verantwortung dafür übernehmen.
    Wovor hast du denn solche Angst Karl?
    LG R..

  • Lieber Karl,

    ich finde es gut, dass du nahezu abstinent lebst, und dass du das so durchziehst.

    Deine Frau sieht ihre Chance nicht, da darin liegt, sie erlebt dich und dein Verhalten als einzigen Vorwurf und als Provokation. Egal, was du dir dabei denkst, sie denkt halt anders, und das wird dir immer klarer.
    Gut so.

    Für die Kinder ist es schlimm, und es ist traurig.
    Natürlich beschäftigen sie sich Weihnachten gerne mit ihrem neuesten technischen Schnickschnack. Aber das sie "nichts mitbekommen", ist ja nur eine Illusion. Eine Illusion aus Selbstschutz.
    Vielleicht shcaffst du bald den nächsten Schritt, nämlich auch diese Illusion aufzugeben.

    Zitat

    Um zu Handeln, muss ich Schmerz empfinden. Mein dickes Fell verhindert, das.


    Du bist sehr gut in der eigenen Analyse, und du durchschaust jetzt die Mechanismen der Sucht, die bei euch ablaufen. Du erlebst es ja am eigenen Leibe.
    Dein Muster bisher war es, den Schmerz zu vermeiden. Der Weg zur Freiheit geht aber durch diesen Schmerz hindurch. Es ist ein Weg, der vom Abgrund wegführt und der die Lähmung heilt. Aber er tut weh. Sehr weh.
    Hab keine Angst vor der Angst, Karl! Angst ist okay. Alle Mutigen haben Angst. Alle Helden sind bloß Angstüberwinder. Du kannst das, und du schaffst das. Nicht aufgeben!

    Ich wünsche dir ein ganz gutes Neues Jahr, ein Jahr, was dich weiterbringt.
    LG viola

    Da, wo es piekt, da geht es lang!

  • Hallo,

    Zitat

    Wovor hast du denn solche Angst Karl?


    Wovor habe ich Angst?
    - ich habe Angst davor, dass ich im Bezug auf meine Kinder Fehler mache. Im Moment machen sie auf mich einen seelisch gesunden Eindruck.
    - ich habe Angst vor dem Krieg, der mir bei einer Trennung bevorsteht und der von IHRER Seite auch auf dem Rücken der Kinder ausgetragen werden wird. Dass SIE im Streit keine Rücksicht auf Kinderseelen nimmt, hat SIE mir mehr als einmal bewiesen.
    - Ich habe Angst davor, dass SIE aus reiner Wut über eine Trennung die gemeinsame Firma zerschlagen wird. Diese Möglichkeit hat sie genau so wie ich. Damit würde sie uns in eine finanzielle Notsituation bringen. Wir würden alle so tief fallen, wie ich es mir gar nicht vorstellen möchte. Davon wären dann auch 60 Mitarbeiter betroffen, die ihren Arbeitsplatz verlieren würden.
    - Falls Sie die Firma nicht zerschlägt, stellt sich trotzdem die Frage, wie es dort weitergeht. Wir arbeiten quasi in einem Team und sind derzeit fast unersetzbar. Ich kann mich privat persönlich und räumlich von ihr trennen. Am nächsten Werktag müssten wir uns in der Firma wieder in die Augen schauen.

    LG
    Karl

  • Hallo Karl,

    ich bin EK. Mein Vater hat getrunken seit meinen 6 Lebensjahr. Was habe ich mitbekommen!? Eine weinende Mutter - ich gab mir die Schuld daran das sie weinte.
    Schlich auf Strumpfsocken durch die Wohnung übernahm nach und nach die gesamte Verantwortung für meine (erwachsene!!!) Mutter und meinen Alkoholkranken Vater - denn sie waren so schwach und ich glaubte wenn ich sie schütze dann ist alles wieder heile.

    Mein Gesundheitszustand: 2 x Tabletten im Mund/zerschnittene Handgelenke (meine Wut richtete sich auf mich - weil mir für vieles die Kraft ausging). Selbstbewusstseinsproblematik (mich kann keiner lieben denn ich bin es nicht Wert - weil ich meinen Vater nicht retten konnte!)
    Partnerschaften meist mit Suchtkranken - denn ich bin es ja von Zuhause her nicht anders gewöhnt! Ich habe es nicht gelernt zu streiten ... kann keine Dialoge im Streit führen.

    Ja, rede dir weiter ein das dein Handeln keine Konsequenzen hat. Meine Geschwister (10+13 Jahre älter) sind gesund. Ich selbst würde bei mir und dieser ganzen Problematik nicht mehr davon ausgehen.
    Ich ging mit 39 Jahren in einer Langzeittherapie und arbeite meine Vergangenheit auf und versuche zu lernen wie es geht - normal zu leben und Konflikte im Dialog zu lösen.
    Die Entwicklung ist gut.
    Ich fühle mich allmählich besser und mache mittlerweile einen Bogen um Menschen mit Suchterkrankung und (für mich!!) grenzwertigen Alkoholverhalten.

    Das was ich beschrieben habe muß bei deinen Kindern nicht so laufen ... es sind immer nur Tendenzen! Diese sollen bei Kindern aus suchtkranken Familien vermehrt auftretren. Jedes Kind geht unterschiedlich damit um. Mich selbst hat es in jeder Form geschädigt ... selbst als junge Erwachsene war ich nicht in der Lage die Hintergründe zu durchschauen und brauchte bis Mitte 2012 um zu verstehen das etwas (mit mir) nicht stimmt.

    Ob und wie deine Frau mit einer Trennung umgehen würde - ist immer die Frage!? Ab wann wird eine Situation so unerträglich das man in einer Trennung die bessere Lösung sieht?
    Wieviel kannst du an Last tragen und wie willst du deine Kinder vor den bald sichtbaren Folgen die Alkoholismus nach sich zieht schützen?

    Es liegt mir fern dich zu irgendetwas zu überreden oder zu überzeugen - dies ist lediglich mal meine Sicht der Dinge wie ich sie auch als EK wahrgenommen habe.

    Wünsche dir für 2014 viel Kraft (du wirst sie brauchen).

    LG

    Sarawen

  • Hallo Karl,

    ich wünsche dir für 2014 alles Gute. :D Bin selber auch EK und könnte jetzt viel schreiben und dir Druck machen aus dieser Ecke. Aber es geht um dich. Was du möchtest. Der Rest ergibt sich daraus. Ich finde es gut, wenn du mehr schreiben willst. Vielleicht wäre der geschützte Bereich sicherer für dich. Wenn du eine Firma mit 60 Mitarbeitern aufgebaut hast, dann hast du was drauf. Und das mit deinen Kindern machst du so gut wie du es jetzt eben machen kannst. Bleib einfach dran und schau immer mal auf deine Ressourcen, auf dein Knoffhoff. Mir fällt MacGyver ein, der hat aus einen Kaugummi und einem Kugelschreiber eine Rakete gebaut, oder so... :lol: Was ich meine ist, daß man mit seinen einmal erworbenen Fähigkeiten in bestimmten Situationen etwas völlig anderes damit anfangen kann.

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Karl,

    Angst ist Dein wichtiger Verbündeter. Eines siehst Du doch jetzt schon: bei Dir, bei den Kindern, bei ihr, geht immer mehr kaputt. Am Ende ist alles hin, so ein Leben, so eine Firma ist wie eine Flasche, irgendwann ist sie leer.

    Was denkst Du eigentlich? Glaubst Du im Ernst, dass Mitarbeiter, das Kunden, Lieferanten und Geldgeber nicht mitbekommen wenn im Chefzimmer was nicht stimmt? Wir denken so was, während die anderen schon lange tuscheln.

    Es auch nicht Ungewöhnliches, dass die grosse tiefe Liebe aus finanzieller Abhängigkeit, gesellschaftlicher Stellung, Machtausübung, Bequemlichkeit, Verlustängsten und Ähnlichem besteht.

    "Müssen" lieber Karl, das ist auch so ein Mäntelchen hinter dem wir uns gerne verstecken. Es ist alles nur eine Frage der Zeit, ob Du grosse oder kleine Trümmer aufräumst.

    Alles Gute für 2014 und die richtigen Entscheidungen Karl

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Karl,

    es wurde bereits mehrfach erwähnt, aber man kann es nicht oft genug betonen: Die Alkoholsucht ist eine Spirale, die in 99,9% der Fälle immer weiter nach unten führt, nie nach oben. Es wird immer schlimmer werden, nie besser. Sie wird immer mehr trinken, immer öfter, wird immer mehr Grenzen überschreiten. Vielleicht wird ihr alles zunehmend egal werden, vielleicht wird sie immer fixere Ideen in die absurdesten Richtungen entwickeln.

    Das bedeutet im Falle eurer Firma, irgendwann wird sie ohnehin nicht mehr in der Lage sein die Geschäftsführung weiter auszuüben. Das kann erst in zehn Jahren passieren, vielleicht aber auch schon in einem halben. Aber passieren wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit früher oder später. Und dann?

    Wenn ich deine Gespräche um Weihnachten herum so lese: Einen Krieg hast du jetzt schon Zuhause, und auf den Kinderseelen trampelt sie bereits jetzt schon herum, so dass sich diese in Fernseher und Playstation flüchten. Kinder sind übrigens Meister darin sich zu verstellen - sie wollen überleben, und wissen, dass sie ihre Eltern unbedingt dafür brauchen. Und im Zweifelsfall machen sie sich IMMER selbst dafür verantwortlich, dass Mama so sch... drauf ist (siehe der Eintrag von sarawen) und haben gleichzeitig nicht die Macht das zu ändern.

    Kaltblut hat das sehr schön beschrieben: Du hast die Wahl, ob du jetzt kleine Trümmer aufräumst, oder später die großen.

    Du kannst für dich nun überlegen, was du jetzt schon tun kannst, wenn du dich nicht bereit fühlst, Konsequenzen zu ziehen. Eines wäre, Informationen einzuholen. Informationen bezüglich des Scheidungskriegs bei Familienanwälten und Familienberatungsstellen (was für Rechte hat sie da, was für Rechte hast du, was kannst du jetzt schon an Beweise sammeln, wie kann man die Kinder am effektivsten vor weiterem Schaden schützen?), Informationen bezüglich eurer Firma bei Anwälten oder anderen geeigneten Stellen (wie kann eine Zerschlagung verhindert werden?).
    Schau dir deine Ängste an und frag dich, wie realistisch sind sie? Wenn du sie als realistisch einschätzt: Was kannst du konkret dagegen tun? Wo kannst du dir Hilfe holen?

    LG
    Pleja

  • Hallo Karl,

    ich finde es gut, dass du hier schreibst und den Austausch suchst. Und dass du dabei ehrlich zu dir selbst bist.

    Die ganzen Ängste sind ja erstmal da. Das ist mal einfach so. Jetzt ist es nur deine Aufgabe, dich nicht weiter lähmen zu lassen von ihnen. Deshalb schließe ich mich auch Plejas Beitrag an. Ein guter Schritt ist jetzt, dir Informationen einzuholen. Denn dann hast du was in der Hand, womit du weitermachen kannst, dann weißt du, wie es weitergehen kann. Daraus kann sich dann ein Weg bilden.

    Ich kann das auch so sagen, weil es bei mir ähnlich war. Nun hing da keine Firma dran, das nicht. Aber ja doch 26 Jahre gemeinsam gelebtes Leben mit allem drum und dran. Eben auch Sachwerten und so. Ich kann deine Ängste daher ganz gut nachvollziehen und weiß eben auch, wie tückisch sie sind. Weil sie starr machen. Ich habe mir damals Infos eingeholt. Und gemerkt, es wird zwar nicht alles rosig sein, aber es wird allemal um Meilen besser, als es im alten Leben mit dem trinkenden Ex war. Die Ängste waren da dann zwar auch noch da, irgendwo, aber bei weitem nicht mehr so übermächtig bedrohlich.

    Also nur Mut!

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Karl,

    ich glaube bzgl. dieser Ängste folgendes:
    Sie sind da und sollten nicht weggedrückt werden. Sie sind berechtigt- aber eig. nie so katastrophal, wie es in solchen Momenten erscheint.
    So wie ich hier lese, kennen viele COs, genau wie ich!, diese lähmende Angst, weil "so fürchterliche, katastrophale" Folgen kommen werden.
    DIe den Co und seine ZUkunft mitsamt den Kindern zerstören wird.
    Absolut und komplett vernichten wird.
    Als wüssten wir das schon im voraus, als könnten wir die Zukunft voraussagen.
    Bei jedem sind es unterschiedliche Ängste, bei dem einen sind es die Kinder, die zerbechen werden....beim anderen das Geschäft... bei mir war es der Glaube, ich könnte es alleine finanziell nicht schaffen.
    Das sog. "katastrophisieren" ist eine böse Gedankenfalle (habe ich in einer KLinik lernen dürfen)!

    Warum nicht positiv denken- "es wird schon gutgehen!"

    (Ich könnte hier lange philosophieren, dass dies eine typische CO-Eigenschaft ist. Aber das wäre nur meine Meinung und kann nicht belegt werden :wink: )

    Ich habe hier noch von keinem gelesen, der nach der Trennung vernichtet war.
    Klar, niemand geht glorreich und strahlend aus einer Trennung hervor.
    Federn lässt jeder.
    Aber vernichtet- nein, das ist doch etwas ganz anderes.

    Ich glaube auch Du bist nicht der einzige, der ein Geschäft mit einer AlkoholikerIn hat. Und die Beziehung trotzdem irgendwann beendet.
    Das passiert.
    Die Angst vor der Katastrophe ist mmn auch ein Spiegel der Angst, seelisch vernichtet zu sein- ohne den anderen....
    ... ohne diese "Sucht" (?)
    .... klar, eine Sucht macht einen immer glauben, es gehe auf gar keinen Fall niemals nienienie ohne ... XY.... Alkohol.... whatever....

    Weil.... was steht in Wahrheit dahinter?
    Dann bin ich wertlos.... dann bin ich mir und meinen..... Ängsten, Depressionen... whatever..... ausgeliefert. Kann mich nicht mehr ablenken mit den Eskapaden, die XY fabriziert.... to becontinued....

    Hoffe, das kommt nicht zu wirr rüber. Habe heute irgendwie meinen Philosophischen :oops:

    LG
    Girasole

  • Hallo Karl,

    dein jetziges Leben hat durchaus einige Paralellen zu meinem Leben. Auch ich habe eine Firma und bin bei vielen bekannt.
    Sicher Trennung ist auf Dauer der richtige Weg, wenn deine Partnerin gänzlich uneinsichtig bleibt. Sie geht im Moment ihren Weg alleine.

    Doch für dich kannst du vieles tun. Ich dachte lange, ich kann mir keine Hilfe holen. Wo? Bei wem? (ohne dass mein Partner dass mitbekommt, ohne dass mich jemand erkennt, wenn ich in eine XY-Beratungsstelle gehe, ohne dass das "Jugendamt" vor der Tür steht) viele, viele Ängste die doch unbegründet waren. Es war ein langer Weg bis man überhaupt erkennt, man kann sich Hilfe holen.

    Mittlerweile begleitet mich eine Therapeutin in einer xy-Beratungsstelle (nicht in meiner Wohn-Stadt).
    Alles ist anonym, es gibt keinerlei Schriftverkehr, der bei uns im Haus landen würde, keinerlei Telefonate, keine Meldung an die Krankenkasse und was ich alles für Bedenken hatte...... Die Beratungsstunden sind bei mir kostenlos. Ich habe soviel Hilfe erhalten und zu mir gefunden. Diese Begleitung hat sehr viele Ängste von mir genommen. Firma, Kind, dieser ständige Gedankenkreisel um den Partner/Alkohol. Ich habe eine Hilfe.

    Finanziell wie geschäftlich bin ich dabei mich abzusichern, mit meinem Kind rede ich offen soweit es in ihrem Alter möglich ist. Mittlerweile erzähle ich das xy-Problem auch meinem engsten Freundeskreis. Ich brauche Zeit und die nehme ich mir jetzt. Die Zeit braucht auch mein Kind. Solange sie vom mir die "Wahrheit" hört, dass sie nicht schuld ist an den Launen des Papas, dass sie für nichts die Schuld trägt, hat sie Halt und Sicherheit. Sie weiß er ist süchtig nach Alk. Sie weiß, das diese Sucht einen Menschen verändert. Sie weiß, dass er unter Alk anders ist als ohne. (Mein xy ist allerdings nie ausfallend oder bösartig uns gegenüber).

    Ich bereite überdacht meinen Rückzug vor. Warum soll ich mich ins Chaos stürzen, wenn "er" ein Problem hat?

    Und das Verhältnis zu meinem Partner hat sich entspannt. Ich dulde keinen Alkohol im Beisein von mir und meiner Tochter. Er kann Nachts trinken.. Es ist mir gelungen, dass mir sein Problem mittlerweile weitgehenst egal ist. Ich habe soviel zu tun, mir meine Zukunft aufzubauen, dass "er" unwichtig geworden ist. Er trinkt weiter, keine Frage, aber er merkt, etwas stimmt nicht. Ob er sein Problem für sich löst, ist mir heute fast egal. Ich werde mich trennen, aber ich will diesen Abgang mit Absicherung und emotionaler Freiheit.


    Siddy

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