JuSe, Sucht und Suizid

  • Liebe Juse,

    Das ist wirklich furchtbar, was ihr erlebt habt. Ich hoffe Ihr habt ein gutes Umfeld was Euch mit auffängt. Ich wünsche Dir auf jeden Fall ganz viel Kraft für die nächste Zeit. Für Dich und Deine Tochter.

    LG Momo

  • Liebe Juse,

    Das ist wirklich furchtbar, was ihr erlebt habt. Ich hoffe Ihr habt ein gutes Umfeld was Euch mit auffängt. Ich wünsche Dir auf jeden Fall ganz viel Kraft für die nächste Zeit. Für Dich und Deine Tochter.

    LG Momo

    Danke, wir haben zum Glück Familie die uns auffängt. Wir waren auch gerade beim Hausbauen, es ist fast fertig...Aber ich weiss nicht ob ich dort weiterleben kann wo er sich erhängt hat. Das Bild bekomm ich nicht mehr aus dem Kopf

  • Willkommen zurück, JuSe!

    Mein herzliches Beileid zu Eurem Verlust.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Liebe JuSe, ich moechte dir auch meine schmerzliche Anteilnahme ausdruecken, dich durch den Bildschirm ganz fest druecken. Moegen dir die Erinnerungen an die guten Zeiten mit ihm als Mann und Vater dir Kraft geben, zu trauern, Abschied zu nehmen und dich in eine weniger belastete Zukunft voranzutasten. Jene Zukunft, die er dir wuenschen wuerde und die er gesund mit dir beschritten haette. Depressionen sind leider eine furchtbare Belastung fuer die Seele und alle, die sie umgeben.

    Wenn es eines Tages fuer dich moeglich ist: Meiner Mutter hat im Austausch mit Betroffenen im Forum der AGUS Selbsthilfe positive Erfahrungen gemacht. Selbsthilfegruppen in Person werden auch angeboten. Vielleicht ist das etwas fuer dich, wenn die Zeit gekommen ist. Alles Liebe.

  • Liebe JuSe, ich moechte dir auch meine schmerzliche Anteilnahme ausdruecken, dich durch den Bildschirm ganz fest druecken. Moegen dir die Erinnerungen an die guten Zeiten mit ihm als Mann und Vater dir Kraft geben, zu trauern, Abschied zu nehmen und dich in eine weniger belastete Zukunft voranzutasten. Jene Zukunft, die er dir wuenschen wuerde und die er gesund mit dir beschritten haette. Depressionen sind leider eine furchtbare Belastung fuer die Seele und alle, die sie umgeben.

    Wenn es eines Tages fuer dich moeglich ist: Meiner Mutter hat im Austausch mit Betroffenen im Forum der AGUS Selbsthilfe positive Erfahrungen gemacht. Selbsthilfegruppen in Person werden auch angeboten. Vielleicht ist das etwas fuer dich, wenn die Zeit gekommen ist. Alles Liebe.

    Herzlichen Dank für Deine Worte. Ich habe schon von AGUS gehört und werde mich da umschauen. <3

  • Mich bewegt Deine Geschichte sehr, JuSe, hab mir jetzt alles durchgelesen. Dazu fiel mir ein: "Die Hoffnung stirbt zuletzt."

    Wenn Du etwas zur Ruhe gekommen bist, schau Dir doch mal an, welche Stellen in Deinem Bericht mir aufgefallen sind.

    Das bewegte ihn gottseidank zur Abstinenz, ging 4 Wochen in eine Suchtklinik zur Entwöhnung und war dann 2 Jahre trocken damit er seinen Führerschein wieder bekommt. Das war Ostern 2024 und ich freute mich so dass er wieder den Führerschein hatte . Das war die schlimmste Strafe für ihn. Deshalb war ich mir sicher dass er nie wieder betrunken Auto fährt. Dass es einen Rückfall geben wird, das war mir aber klar.

    aber es gab auch viel Hoffnung und Zuversicht und 2 Jahrelang Abstinenz, er konnte es schaffen und dann kam schlagartig das Ende.

    Es war doch nicht ausweglos! Wir hätten ein so wunderbares Leben haben können. Trotz der Sucht und all den Rückschlägen hätte ich nie geglaubt dass er sich umbringt.

    Wochen nachdem er den Schein wieder bekommen hat, hat er ohne irgendwelche Auslöser angefangen zu trinken und weitere 2 Wochen später wurde ihm der Schein mit 2,8 Promille wieder genommen. An diesem Tag schnitt er sich die Pulsadern auf,

    Wie passt das alles zusammen? Was hat Deine Hoffnung genährt? Denn seine einzige Einsicht scheint doch gewesen zu sein: "Ohne Trinkpause bekomme ich meinen Lappen nicht wieder.", wenn ich das so schnöde formulieren darf.

    Den Hinweis von Aurora (oder Elly?) von vor zwei Jahren auf mögliche Muster bei Dir (weil dein erster Mann auch Alkoholiker war, noch dazu gewalttätig) finde ich auch sehr wichtig - für Deine Zukunft.

    Hast Du vielleicht in deiner eigenen Kindheit schon übermäßigen Alkoholkonsum/Sucht im engen Umfeld erlebt? Das kann dazu führen, dass man sich unbewusst später solche Partner sucht, weil es vertraut ist, selbst wenn es schwierig war - und/oder dass man selbst wider besseres Wissen abhängig wird. Das ist mit ein Grund, warum hier so vehement für den Schutz der Kinder plädiert wird.

    Zu Deiner Eingangsfrage: Es gibt auf jeden Fall einen starken Zusammenhang zwischen Alkohol und Depression. Beide verändern, laienhaft gesagt, die Hirnchemie. Wenn zuerst die Depression da war, greifen nicht wenige ( auch ich damals) lieber zum Alkohol, weil sie vor Therapie und Medikamenten noch mehr zurückschrecken.

    Die Alkoholsucht verschlimmert jedoch die Depression zusätzlich bzw. Kann, wenn sie zuerst da war, Depressionen auslösen. Ohne jede Behandlung ist da die Suizidgefahr tatsächlich irgendwann beträchtlich und die Quote tatsächlicher Suizide erschreckend hoch.

    Hinzu kommt, dass das Suchtgedächtnis im Hirn des Alkoholikers sehr effizient die Botschaft vermittelt: "Was bleibt mir denn noch, wenn ich jetzt auch noch auf Alkohol verzichten muss, das ist ja trost- und freudlos ..." Das habe ich mir auch lange geglaubt...

    Du hast wirklich alles in Deiner Macht Stehende versucht, um ihm zu helfen, wie so viele Angehörige hier, das kannst Di hier nachlesen. Aber er konnte das nicht annehmen. Warum genau, können wir nur vermuten.

    Darum wünsche ich Dir, dass Du mithilfe Deines Umfeldes und Deiner Therapeutin Deine Trauer bewältigen und Dich verstärkt Deiner Zukunft und der Deiner Tochter zuwenden kannst, damit sich etwaige Muster nicht fortsetzen. Ihr seid beide noch so jung... Alles Gute!

  • Danke Rennschnecke,

    die Hoffnung stirbt zuletzt - ja das stimmt - es gab immer die Hoffnung für mich weil ich diesen Menschen unendlich liebte. Wir waren 15 Jahre zusammen und die ersten 10 Jahre hat Alkohol unser Leben nie beeinflusst. Er war zwar immer präsent aber nie so dass ich mir um unsere Zukunft Sorgen gemacht habe. Ja, er hatte auch eine schwere Kindheit, eine Herzkrankheit und seine Eltern waren sehr pflegebedürftig und bei uns zuhause. Er hatte es nicht leicht, aber zusammen haben wir soviel schon geschafft. Deshalb starb die Hoffnung für mich zuletzt. Es ist unendlich traurig...und jetzt ist jeder Tag eine Qual. Ich wäre mit ihm noch oft durch die Hölle gegangen...Ja mein Verstand sagte mir schon lange "es wird nichts mehr, du machst dich und deine Tochter kaputt", mein Herz sagt immer "du schaffst es uns zu retten, gib nicht auf....;(

  • Ich danke dir Juse, dass du uns in deiner Trauerphase noch die Kraft hast und uns schonungslos das Gesicht des Alkoholismus, mit allen seine Auswirkungen hier aufzeigst.

    Mein herzliches Beileid.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Den Hinweis von Aurora (oder Elly?) von vor zwei Jahren auf mögliche Muster bei Dir (weil dein erster Mann auch Alkoholiker war, noch dazu gewalttätig) finde ich auch sehr wichtig - für Deine Zukunft.

    Hast Du vielleicht in deiner eigenen Kindheit schon übermäßigen Alkoholkonsum/Sucht im engen Umfeld erlebt? Das kann dazu führen, dass man sich unbewusst später solche Partner sucht, weil es vertraut ist, selbst wenn es schwierig war - und/oder dass man selbst wider besseres Wissen abhängig wird. Das ist mit ein Grund, warum hier so vehement für den Schutz der Kinder plädiert wird.

    Ich hatte eine Kindheit ohne jeglichen Kontakt mit Alkohol / Sucht im Umfeld. Ich hatte eine wunderbare Kindheit, wunderbare fürsorgliche Eltern, eine tolle Verwandtschaft und tolle Freunde. Nie gab es hier Sucht o.ä. Mein erster Mann war vom Typ her ganz anders wie mein zweiter. Der erste war sehr dominant und "laut", ich war noch viel zu jung und naiv damals um die Probleme zu erkennen. Mein zweiter Mann war total anders, sehr ruhig und liebevoll. Ich wusste dass er diesmal der richtige ist. Natürlich frage ich mich oft warum mir das passiert, welche Fehler ich gemacht habe...

  • Ich danke dir Juse, dass du uns in deiner Trauerphase noch die Kraft hast und uns schonungslos das Gesicht des Alkoholismus, mit allen seine Auswirkungen hier aufzeigst.

    Mein herzliches Beileid.

    Danke Hartmut! Es hilft mir jetzt wieder sehr bei der Verarbeitung und um zu versuchen das Unvorstellbare zu verstehen.. . Ihr Alle habt mir damals auch sehr geholfen, als ich angefangen hab hier zu schreiben. Solche Foren sind ein Segen

  • Hallo Judith,

    das ist eine unheimlich schwere Zeit gerade.

    Du trauerst um deinen Mann und um das gute Leben, dass ihr in den ersten Jahren hattet. Und dann ist ja auch noch die Zeit, in der seine Sucht das Kommando über euer Leben hatte. Dafür wünsche ich dir viel Kraft und Mut, hinzusehen, anzunehmen und zu akzeptieren, dass du keine Macht darüber hattest, wie er war und was er getan hat.

    Natürlich frage ich mich oft warum mir das passiert, welche Fehler ich gemacht habe...

    Den zweiten Teil des Satzes lass mal weg. Von Fehlern zu reden ist eine negative Einstellung. Du hast keinen Fehler gemacht. Du hast gehandelt wie es für dich richtig und gut war in dem Moment.

    Aber dich zu fragen, warum es dich zu diesen beiden Männern hingezogen hat, kann dir schon viel bringen. Aber mach nicht alles auf einmal. Jetzt ist erstmal die Zeit der Trauer. Und des Sortierens, wie es nun mit dieser neuen Lebenssituation weitergeht. Komm erstmal in der neuen Phase an.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Liebe Judith,


    deine Geschichte ist so tragisch. Vielen Dank, dass du sie mit uns teilst.
    Ich möchte dir ebenfalls mein herzliches Beileid aussprechen und wünsche dir von ganzem Herzen, dass du und deine Tochter den Verlust verarbeiten könnt.

    Viele Grüße, Maja

  • Mein herzliches Beileid.

    Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

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