MaBee - Abschiedsbrief

  • Ihr verwirrt mich jetzt. Ernsthaft. Ich bin am 18.02 erst zu diesem Forum gestoßen, da ich erst kurz zuvor auf die Idee kam, dass mein Partner ein Alkoholproblem hat. Wie schlimm es wird wird mir ja auch erst seit dem 29.05. Klar.

    Im März 2021 war er das erste und glücklicherweise einzige Mal betrunken vor den Kids. Er hat gelallt, ist geschwankt und hat Blödsinn geredet.

    Damals hatte ich gesagt, nie wieder besoffen vor meinen Kindern.

    Am 29.05 bestand dann die Gefahr, dass meine Tochter ihn hätte betrunken erleben können. Seitdem geht's mir zunehmend schlechter und ich denke an Trennung. Auf das Festival wollte ich ihn schon nicht so gerne mitnehmen... so wie es dann gelaufen war hat mich das ja dann bestätigt. Dann hab ich den Brief formuliert und mich wieder im Forum umgesehen.

  • Darüber habe ich auch viel nachgedacht und mir Fotos angesehen... die lügen nicht. In vielen Situationen, gerade Konzerte oder Kneipenabende hing die Gefahr einer Eskalation wie eine Gewitterwolke in der Nähe rum. Das hat meinen Spaß an der Sache zweifelsohne minimiert. Aber es gab sehr viele ungezwungene, unbeschwerte und verdammt glückliche Momente und gemeinsame Erlebnisse gänzlich ohne Gewitterwolke in der Nähe (ich hoffe der Vergleich ist okay und wird nicht falsch verstanden).

    Ich muss mich gerade von einem Menschen verabschieden, mit dem ich frei, natürlich und ungezwungen umgehen konnte und andersrum ebenso. Bitter für mich zu erkennen, dass es tatsächlich nur nüchtern so ging (man sollte meinen, dass es andersrum wäre).

    Hi!

    Deine Zeilen haben mich wieder sehr bewegt .. das mit den Fotos kenne ich auch!!!

    Bei der ersten Trennung hat er sogar gemeint, dass er sich immer wieder Fotos anschauen musste und es ihn schmerzte, weil es unsere schöne Zeit widerspiegelte. Ich war damals kühl und hab nur gesagt, dass ich mir die Fotos nicht mehr ansehe. Aber aus einem anderen Grund, weil ich festgestellt hatte, dass mehr (!!) als 2/3 der gesamten Fotos auch diesen Schleier hatten: entweder war davor was, danach .. durch die Bank! Ich konnte fast zu jedem Foto eine Geschichte erzählen. Und ich habe bemerkt, wie sehr ich immer gelächelt und gestrahlt habe, aber ich weiß, was ich dabei dachte, wie es mir wirklich ging.

    Ich dachte auch, dass ich mich bei ihm ungezwungen und frei fühlte. Es war nur Gewohnheit und weil er eigentlich zwar aufmerksam tat, aber es ihm wohl gar nicht wirklich interessierte, was wirklich in mir vorging. Dadurch dachte, dass ich ja so sein konnte, wie ich bin. Nur ... ich war ihm egal, weil langfristig war der ALK da.

    Heute hinterfrage ich sehr kritisch, wie frei ich wirklich bei ihm war .. und ob Vertrautheit und Gewohnheit mit jemand auch klappt und sich im Gesamten dann vielleicht besser anfühlt.

  • Hallo MaBee,

    es kommt viel auf die Umgebung an für Kinder. Man weiß heute, das das Risiko um ein Vielfaches erhöht ist, selbst an Alkoholismus zu erkranken, wenn im Umfeld trinken normal ist.

    Ebenso überträgt es sich auf Kinder, wenn die Mutter CO ist.

    Sie halten ja diese Zustände für normal, was ihnen von den Eltern vorgelebt wird.

    Und es ist fraglich, ob sie mit zunehmenden Alter kritischer werden, kann sein...kann aber auch nicht sein.

    Bin ich Alkoholiker wenn ich alle paar Wochen, vermehrt im Sommer, zum Grillen oder auf Festivals Radler trinke?

    Nein, natürlich nicht, wenn Du es dabei belassen kannst.

    Ich halte es allerdings für fraglich, auf Heavy Metal Festivals ein 11jähriges Mädchen mitzuschleppen und es dort auch noch im Ausschank helfen zu lassen.

    Aber da habe ich evtl. altmodische Ansichten.

    Für mich ist das für Kinder und Teens nicht das richtige Umfeld.

    Dazu noch ein angesoffener Lebensgefährte der Mutter, die sich extrem CO verhält...das hört sich für mich nicht nach einer gesunden Konstellation an, sorry.

    Den Typen hast Du ja hoffentlich endgültig auf Eis gelegt. Dann kannst Du ja daran gehen, Dich nun mit Deinem eigenen Verhalten kritisch zu beschäftigen. Und wenn es nur den Kindern zuliebe wäre, sie würden es Dir danken, denn sie wünschen sich ja eine zufriedene Mama.

    Du magst hier vieles vielleicht als Angriff sehen, aber so ist es nicht gemeint.

    Und wenn Du sagst, das Deine Kinder offen mit Dir reden können, glaube ich Dir das auch. Aber Schutz benötigen sie trotzdem noch.

    LG Sunshine

  • Bin ich Alkoholiker wenn ich alle paar Wochen, vermehrt im Sommer, zum Grillen oder auf Festivals Radler trinke?

    Vielleicht nicht im Kontext zum Geschriebenen, aber die Aussage ist interessant.

    Generell die Frage .. was ist erlaubt, was ist zu viel?

    Ich war es gewohnt, immer schon, dass Alkohol zum Fortgehen dazu gehört. Auch, um sich kurzfristig nicht oder schon zu spüren.

    Als ich ihn kennenlernte, da wurde viel getrunken .. auch ich! Ich war so froh, dass mich jemand wieder aus dem Loch gerissen hatte und ich Spaß haben konnte. Ich hatte keine schlechten Erfahrungen mit Alk, also hab ich es nicht durchschaut.

    Im Lauf der Beziehung ist es dann auch vorgekommen, dass ich mich regelrecht weggedröhnt habe. Ich wollte dem Ganzen entfliehen, hier hat mal wer geschrieben: mit ihm auf seinem Niveau sein.

    Im Streit hat er mich dann auch als Alki hingestellt und auch vor Freunden. Durch meine Auszucker und hysterischen Reaktionen auf seine Aktionen, hm, hatten ev. manche zu Beginn auch den Eindruck.

    In meiner Therapie hab ich das angesprochen und gelernt kritisch zu sein, aber ich hab mein Trinken auch zuordnen und erklären können.

    Heute ist es so, dass ich sehr gerne etwas trinke, manchmal auch lustig und vielleicht losgelöst bin, aber nie so viel, dass es mir schlecht geht oder ich nicht mehr weiß, wer ich bin oder was ich mache. Ein gewisser Respekt vor Alk ist da und auch die Erkenntnis, dass ich generell auch lieber fit bin und den Tag zu nutzen, anstatt verkatert zu sein.

  • Ich halte es allerdings für fraglich, auf Heavy Metal Festivals ein 11jähriges Mädchen mitzuschleppen und es dort auch noch im Ausschank helfen zu lassen.

    Aber da habe ich evtl. altmodische Ansichten.

    Ich gehe auch auf Heavy Metal Festivals.. Kinder sind auch da erlaubt, wenn die einen Gehörschutz haben. Aber das ist nicht gemeint. Ich würde mein Kind niemals dahinlassen, bis es 18 ist. und das ist ein 'so isses', denn diese Festivals mir zu lang- Ausschank, da brauchen wir gar nicht drüber reden.

    Der Vergleich gefällt mir!

    aja und auch zu laut! Komische Gesellschaften! Aber der Vergleich ist gut.

    Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. – Mahatma Gandhi

  • Ich gehe auch auf Heavy Metal Festivals.. Kinder sind auch da erlaubt, wenn die einen Gehörschutz haben. Aber das ist nicht gemeint. Ich würde mein Kind niemals dahinlassen, bis es 18 ist. und das ist ein 'so isses', denn diese Festivals mir zu lang- Ausschank, da brauchen wir gar nicht drüber reden.

    Der Vergleich gefällt mir!

    aja und auch zu laut! Komische Gesellschaften! Aber der Vergleich ist gut.

    Sie war nicht auf einem Festival sondern einem Jugendhauskonzert. KINDER DÜRFEN GAR KEINEN ALKOHOL AUSSCHENKEN!!! JuSchG!

    Sie hat kassiert und fleißig gerechnet. Auf Festivals würde ich sie auch nur mitnehmen, wenn es klein, überschaubar und ohnehin familiär wäre, eine Band dabei ist die sie sehen möchte und ich die ganze Zeit bei ihr sein kann und nicht selbst arbeiten muss.

    In einem anderen Post hab ich schon geschrieben, dass ich meistens fahre und daher nichts trinke. Aber auch sonst kann ich guten Gewissens behaupten selbst wenn ich könnte selten und wenig zu trinken, da ich eine extreme aversion habe mich zu übergeben.

    Ich selbst, als Tochter eines Braumeisters aufgewachsen kam schon relativ früh mit Alkohol in Kontakt und es war normal. Auch in der Metalszene... vermutlich hab ich mir deshalb lange nix dabei gedacht und die ersten beiden Male als Ausrutscher akzeptiert.

  • ... Mutter, die sich extrem CO verhält...das hört sich für mich nicht nach einer gesunden Konstellation an, sorry.

    Den Typen hast Du ja hoffentlich endgültig auf Eis gelegt. Dann kannst Du ja daran gehen, Dich nun mit Deinem eigenen Verhalten kritisch zu beschäftigen. Und wenn es nur den Kindern zuliebe wäre, sie würden es Dir danken, denn sie wünschen sich ja eine zufriedene Mama.

    Du magst hier vieles vielleicht als Angriff sehen, aber so ist es nicht gemeint.

    Und wenn Du sagst, das Deine Kinder offen mit Dir reden können, glaube ich Dir das auch. Aber Schutz benötigen sie trotzdem noch.

    LG Sunshine

    Ich nehme mir eure Geschichten, Ratschläge und "Vorwürfe" tatsächlich zu Herzen. Weil ich merke, dass etwas nicht stimmt. Weil ich es verstehen will. Und weil ich das Richtige für meine Kids und mich will.

    Wieviel Co in mir steckt und wie ich da raus komme hoffe ich am 12.07. bei der Beratung klären zu können.

    "Auf Eis gelegt" würde ja bedeuten, dass ich ihn wieder auftauen kann??? Zugegeben hab ich durch einige "Erfolgsaussichten" aus dem Forum hin und wieder kleine Hoffnungsschimmer... dicht gefolgt von Bildern und Szenen meiner Realität der letzten Wochen, seinen eigenen Worten seine Kumpels würden ihn im Suff feiern und er bräuchte das... und dem Abschied von gemeinsamen schönen Erlebnissen.

    Ich bin also mitten im Prozess. Ist sauanstrengend, traurig, enttäuschend...in Arbeit.

  • Zugegeben hab ich durch einige "Erfolgsaussichten" aus dem Forum hin und wieder kleine Hoffnungsschimmer

    Ist Hoffnung nicht das Gift was einem in der CO Abhängigkeit festhält? Ich bin kein CO. Deswegen eine ersntgemeinte Frage.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Es hat ja auch niemand gesagt, das Deine Tochter Alkohol ausgeschenkt hat! Aber Du hast doch welchen ausgeschenkt, oder?

    Und standest gleich nebenan. Oder ist das falsch?

    Ich selbst, als Tochter eines Braumeisters aufgewachsen kam schon relativ früh mit Alkohol in Kontakt und es war normal. Auch in der Metalszene... vermutlich hab ich mir deshalb lange nix dabei gedacht und die ersten beiden Male als Ausrutscher akzeptiert.

    Das ist ja das, was ich oben schrieb!

    Für Dich scheint alkoholisches Umfeld normal zu sein. Für andere ist es das nicht!

    CO-Abhängigkeits-Verhalten wird übrigens meist schon in der Kindheit angelegt.

    Vielleicht gab es auch CO-Abhängige in Deiner Familie?

    Kinder übernehmen nun mal oft das Verhalten der Erwachsenen, und geraten so entweder in die Alkoholsucht, wenn Saufen für sie zur Normalität gehört,oder sie werden zum CO.

    Das MUSS nicht zwangsweise so sein, eine erhöhte Gefahr ist aber gegeben!

    Du kannst diesen Teufelskreis unterbrechen! Indem Du versuchst, Deine eigene CO Abhängigkeit zu stoppen.

    Du tust damit auch Deinen Kindern was Gutes.

    LG Sunshine

  • Ich nehme mir eure Geschichten, Ratschläge und "Vorwürfe" tatsächlich zu Herzen. Weil ich merke, dass etwas nicht stimmt. Weil ich es verstehen will. Und weil ich das Richtige für meine Kids und mich will.

    Wieviel Co in mir steckt und wie ich da raus komme hoffe ich am 12.07. bei der Beratung klären zu können.

    Ich habe auch den Eindruck, das Du Dir unsere Beiträge zu Herzen nimmst, MaBee.

    Du brauchst auch erstmal Zeit, alles sacken zu lassen...und zu begreifen. Ich finde es auch nicht gut, nun jedes Wort auf die Goldwaage zu legen und Dich so in die Enge zu treiben.

    Das Gras wächst auch nicht schneller, wenn man dran zieht!

    Geh Deinen Weg Schritt für Schritt weiter, anders geht es eh nicht. Ich drücke Dir die Daumen für eine gute Beratung!

    "Auf Eis gelegt" würde ja bedeuten, dass ich ihn wieder auftauen kann???

    Der Ausdruck war schlecht gewählt von mir. Jedes "Auftauen" würde Dich momentan in die alte Situation zurück katapultieren. So zumindest meine persönliche Einschätzung.

    Nutze bitte die kommenden Wochen für DICH, stabilisiere Dich, lass Dir dabei helfen, und gestalte Dein eigenes Leben und das der Kinder, soweit noch möglich. Die sind ja keine Kleinkinder mehr und haben sicher bereits eigene Vorstellungen.

    LG Sunshine

  • Nachdem was ich über Co Abhängigkeit gelesen habe ziehe ich ja gerade rechtzeitig die Reissleine, weil ich selbst gemerkt habe, dass ich nicht die Verantwortung für seinen Konsum übernehmen oder überhaupt für ihn lügen kann. Wieviel Anteil ist es Co Abhängigkeit und wieviel liebe ich den nüchternen Menschen für seine Leidenschaft und Wissen über Musik, die Geborgenheit und Liebe die er NÜCHTERN geben konnte und dafür, dass wir so einen ungezwungenen Umgang miteinander hatten? Die meisten dieser schönen Eigenschaften schwanden mit zunehmendem Pegel übrigens.

    Im schlimmsten Fall blieb nicht mal die Musik.

  • MaBee, überlege mal, ob Du ihn überhaupt jemals nüchtern erlebt hast...

    Eine Entgiftung dauert 7-10 Tage, dann kannst Du jemanden als nüchtern beschreiben.

    War er jemals so lange nüchtern? Das weißt Du ja gar nicht.

    Du schreibst, was Du alles vermissen wirst.

    Ich hatte auch mal einen Seelenverwandten...dachte auch so wie Du.

    Er war allerdings auch als trockener Alkoholiker ein Narzisst und hatte noch andere sehr unangenehme Seiten.

    Ich vermisse heute nix mehr, was ihn angeht.

    Aber damals tat die Trennung unendlich weh...und ich hielt auch diese Rückschauen an die schönen Momente. Das brachte mich aber keinen Millimeter voran!

    Mir konnte es erst ab dann wieder gut gehen, als ich komplett losließ und ging und nicht mehr zurück schaute.

    Ab da ging es wöchentlich spürbar bergauf für mich.

    Aber loslassen muss man vorher.

    LG Sunshine

  • Hallo MaBee,

    im Februar fragtest du: Wie wahrscheinlich stehen die Chancen, dass es tatsächlich besser wird?

    Nun, nach einem ¼ Jahr, hat sich etwas verbessert?


    "Take it or leave it" , but do it.

  • Da ich mich einfach seit fast zwei Wochen völlig neben der Spur fühle, schlecht schlafe, ständig die Gedanken abdriften, ich mich nicht mal auf die Arbeit konzentrieren kann die ich eigentlich total gerne mache, immer wieder ins Grübeln komme und unkontrolliert in Tränen ausbreche, nix essen kann und mein Magen rebelliert, will ich einfach nur so schnell wie möglich das es aufhört. Ich muss wieder funktionieren.

    Bin seit heute tatsächlich für 3 Tage krankgeschrieben wg. Magen-Darm, aber ich merke ja, dass des einfach nur die Nerven sind.

  • Vielleicht brauche ich auch genau die harten ungeschönten Kommentare um mir darüber klar zu sein, dass mein Bauchgefühl und damit verbundene Entscheidung absolut nicht überzogen, sondern richtig ist.

    Hallo MaBee,

    momentan bist Du in einer Ausnahmesituation. Es hilft Dir nichts, wenn Du Dich so sehr reinsteigerst und

    alles nochmal innerlich durchgehst.

    Es ist gut, dass Du erstmal krankgeschrieben bist. So kannst Du Dich etwas fassen und für Deine Kinder da sein.

    Und vor allem auch für Dich!

    Ein anderer Blickwinkel hilft mir immer. Du hast doch bestimmt schon früher Liebeskummer gehabt, was ist

    diesmal anders? Und warum bist Du derart niedergeschlagen? Wegen eines Mannes, dem der Alkohol wichtiger

    ist als Eure Beziehung? Der sich um den Verstand trinkt?

    Es hatte doch seinen Grund, warum Du mit diesem Mann abschließen willst. Lenke Dich ab, triff Dich mit Freundinnen,

    geh Bummeln, schaue Dir eine Ausstellung an oder geh einfach nur Spazieren in der Natur!

    Bleib nicht zu Hause sitzen, sondern bring Dich selbst auf andere Gedanken!

    Ich hoffe, dass es Dir bald besser geht und schicke Dir viel Kraft und Zuversicht!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Da ich mich einfach seit fast zwei Wochen völlig neben der Spur fühle, schlecht schlafe, ständig die Gedanken abdriften, ich mich nicht mal auf die Arbeit konzentrieren kann die ich eigentlich total gerne mache, immer wieder ins Grübeln komme und unkontrolliert in Tränen ausbreche, nix essen kann und mein Magen rebelliert, will ich einfach nur so schnell wie möglich das es aufhört. Ich muss wieder funktionieren.

    Bin seit heute tatsächlich für 3 Tage krankgeschrieben wg. Magen-Darm, aber ich merke ja, dass des einfach nur die Nerven sind.

    Guten Morgen!

    Wie Sunshine richtig geschrieben hat, das braucht Zeit. Glaub nicht, dass es mit 2 Wochen getan ist.

    Ich war 10 Jahre in der Beziehung, Dez. 2020 die erste Trennung, dann noch ein Versuch und August 2021 endgültig der Cut.

    Weiß bis heute nicht, wie ich all dieser Zeit so funktionieren konnte. Meine Ärztin hätte mich am liebsten krank geschrieben. Wir haben uns dann nur auf ein Schlafmittel geeinigt, damit ich zu Kräften kommen kann. Das hat mir persönlich geholfen, Schlaf! Aber es ging mir lange Scheiße. Konnte mich kaum an Dingen/Momenten erfreuen. Und körperlich ging es mir auch derartig Scheiße. Auch jetzt sind noch Spuren da. Wenn mich etwas triggert, dann beginne ich zu zittern und ringe mit der Luft. Das mit der Luft ist ganz massiv, wohl, weil er ich dort auch die Verletzung erlitten hatte.

    Mir hat geholfen: in erster Linie annehmen und zulassen, dass es mir Scheiße geht. Hier schreiben. Reden. Schreiben. Schlafen. Meditative Übungen - v.a. Hand auf den Bauch legen und sich spüren, das hat besonders gut geholfen.

    Und das ganze hab ich regelmäßig gemacht .. weil der Kopf ja wusste, dass man irgendwann wieder runter kommen muss und auch will.

    Alles Gute!!!!!!!!!

  • Ein anderer Blickwinkel hilft mir immer. Du hast doch bestimmt schon früher Liebeskummer gehabt, was ist

    diesmal anders? Und warum bist Du derart niedergeschlagen? Wegen eines Mannes, dem der Alkohol wichtiger

    ist als Eure Beziehung? Der sich um den Verstand trinkt?

    Ich hatte tatsächlich 2019 ziemlich liebeskummer als ich nach fast 7jähriger Beziehung mit den Worten "bin nicht so der Familienmensch" verlassen wurde. Aber es war einfacher. Ich war recht schnell von der Trauer zur Wut und zu der Einsicht gelangt, was mir in der Beziehung ohnehin gefehlt hatte...

    Blöderweise konnte mir XXX das ja geben. Ich hatte zuvor nie gekuschelt oder so einen ungezwungenen Umgang. Wir haben ähnlichen Humor... ich zähl jetzt nicht alles auf, das tut nämlich weh.

    Ich wäre gern in der Phase wo ich weniger traurig, sondern wütend auf ihn sein kann, weil er säuft. Aber ist ja ne Krankheit etc.

    Die Ärztin hat mir gestern ein Beruhigungsmittel verschrieben und ich habe auch ne viertel Tablette genommen so dass ich endlich mal durchschlafen konnte. Allerdings hab ich einen heidenrespekt vor solchen Medikamenten - die abhängig machen können. Die macht mich offenbar noch immer etwas schlapp und ich lege mich einfach wieder hin und Decke übern Kopf bis mein Töchterchen heimkommt. Schlaf hatte ich die letzten Wochen nicht so viel.

    Danke für eure Hilfe.

    Tut mir leid, dass ich so ungeduldig bin. Ich will nur wieder die Alte werden...die ist unabhängig und frei, engagiert, aktiv, begeisterungsfähig, fleißig, wissbegierig, voller Tatendrang...

  • Huhu Mabee,

    Ich hatte nach meiner Trennung auch ganz schlimme Schlafprobleme und hab die ersten Tage starke Beruhigungsmittel genommen. Ähnlich wie du hat mir das Zeug aber auch Angst gemacht und ich habs mit was deutlich leichterem probiert: Baldrian. Hast du das mal probiert? Es macht nicht abhängig, es gibt keine Gewöhnungseffekte und mir hat es soweit geholfen, dass ich zumindest ein bisschen runter komme und schlafen kann. Melatonin wäre auch noch eine Idee!

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