Hallo simsala,
für einen nicht süchtigen Menschen ist es nicht nachvollziehbar, was in dem Alkoholsüchtigen vorgeht.
Manchmal versteht man es als Alkoholiker auch nicht wirklich. Ich habe auch jahrelang getrunken und
hatte dennoch große Angst vor Krankheiten, die von der exzessiven Sauferei ausgelöst werden könnten.
Und trotzdem saß ich jeden Abend wieder mit dem Alkohol da und wurde immer verzweifelter und mutloser.
Alkohol ist ein Nervengift und zerstört die Seele und den Körper.
Zum Schluss war es so weit, dass ich tagsüber mein Händezittern nicht mehr verbergen konnte. Das hörte
erst auf, wenn ich die ersten Schlucke abends intus hatte.
Ab da war dann bei mir der Zeitpunkt, dass ich verstand, dass ich mich selbst zerstöre. Auf der einen Seite
wollte ich, dass es aufhört und trank mich fast zu Tode. Auf der anderen Seite wollte ich leben.
Und diesen Punkt musste ich erst erreichen, um zu verstehen, dass mich der Alkohol zerstört.
Mithilfe des Forums wurde mir diese Spirale bewusst und so schaffte ich es in ein abstinentes Leben
zu starten. Das jedoch schaffen nur wenige und dann noch weniger bis zum Ende ihres Lebens.
Und deswegen bin ich hier, um anderen genauso die Hand zu reichen, damit sie sehen, man kann es
schaffen. Ein zufriedenes Leben ohne Alkohol!
Leider hat es Dein Mann nicht geschafft, aber Du hast dafür die Reißleine gezogen, die Kinder und
Dich vor der gänzlichen Zerstörung in Sicherheit gebracht. Du bist stark, auch wenn Du es momentan
nicht ganz so fühlst und siehst.
Es wird für Euch, wenn die erste Trauer überwunden ist, leichter. Nicht so wie früher, aber das Leben
wird wieder leichter!