Ich erinnere mich auch an so eine Klapp-Bar im Wohnzimmerschrank, schön erreichbar für Kinder. Es war ein Schlüssel dran, war aber nie abgeschlossen. Ich habe angefangen die Liköre zu trinken, da war ich 10 oder 12. Die fand ich süß und lecker, aber von dem kleinen Schluck stellte sich keine Wirkung ein. Also habe ich es wieder gelassen.
Für mich die Katastrophe war etwas anderes. In der Bar waren auch die Süßígkeiten und das Gebäck. Damals habe ich das heimliche essen angefangen. Es war völlig irrational. Ich habe z. B. heimlich eine Packung Löffelbiskuit gegessen, über Tage. Irgendwann kam ja der Punkt, an dem auffallen mußte, daß jemand heimlich von denen isst. Also habe ich von meinem Taschengeld eine neue Packung gekauft und an denselben Platz gelegt. Puuuh, davongekommen!
Tage später wieder heimlich - und glücklich - angefangen zu essen......... wieder heimlich - und mit Angst vorm Erwischtwerden - die leere Packung durch eine neue ersetzt. Erleicherung!
Tage später wieder heimlich......................
So irrational war das mit dem Beginn der heimlichen Eßsucht damals.
Jetzt kann man sagen: Lieber Eßsucht als Alkoholsucht. Aber Sucht ist Sucht. Alkoholsucht kann man zum Stillstand bringen. Essen muß man immer. Kontrolliertes Essen funktioniert bei Eßsucht nicht. Also ist sie Thema bis zum Lebensende. Und angefangen hat das Thema damals mit der Packung Löffelbiskuit in der Wohnzimmerbar.
Hm.