Wieso,weshalb, warum

  • Muss etwas weiter ausholen, um zu beschreiben, wie ich zu meinen heutigen Überzeugungen und Erkenntnissen gekommen bin. Es ist zwar schon lange her, aber es scheint doch was hängen geblieben zu sein.

    Damals war ich in einer LZ Therapie. Wie auch hier oft gefragt wird und diskutiert wird, wie man alkoholkrank geworden ist und vorallem die Suche nach Erklärungen. Damals dort auch.Unser Therapeut, ein sehr erfahrener und competenter Mann, schon Jahrzehnte in der Klinik versuchte unsere Fragen zu beantworten.

    Genetisch nicht begründbar.familiär auch nicht eindeutig. Eben nix genaues weiß man sicher.

    Eine Auffälligkeit konnten die sucht Mediziner und die Therapeuten und Psychologen bei der Auswertung der Jahrzehntelang gesammelten Daten dann doch machen.Die Frage nach dem erstkontakt.

    Zur nächsten Sitzung sollten wir mal nachdenken, wie es bei uns war.

    Ich kann das jetzt nur aus meiner Sicht und meinem Leben darstellen, wie es bei mir war.

    Bis 16 Jahre hatte ich kein Interesse an Alkohol, schmeckte mir nicht.Dann kams sehr heftig, direkt mit harten Sachen. Mehrmals ganz nah an die Alkoholvergiftung.

    Jugendlicher Leichtsinn, Angeberei wer zuletzt umfällt hat verloren.

    Bei ein paar Mitpatienten war es ähnlich.

    Normaler Umgang ab dann nicht mehr. Es wurde gefeiert und gesoffen. Weils lustig und cool war.

    Frage des Therapeuten:Was fange ich mit dieser Information an?

    Wusste natürlich keiner.

    Er gab uns ein Bild mit auf den Weg.

    Stellen sie sich vor,im Gehirn gibt es einen Schalter, eine Sicherung die uns sagt, nein danke,ich habe genug, ich möchte nicht mehr. Ich mag das besoffen sein garnicht.

    Diese Sicherung (Panzernsicherung)haben sie sich zerschossen, zerstört. Und es gibt keinen Ersatz, keine neue.unwideruflich.

    Betretenes Schweigen.

    Mit dieser Erklärung komme ich persönlich gut klar. Jegliche Diskussion ist daher zwecklos. Dieser Teil des Hirns wird kaputt bleiben.

    Meine persönliche Antwort habe ich damit gefunden.

    Vielleicht ging es dem ein oder anderen ähnlich.

    Auch im erwachsenen Alter kann das so,oder ähnlich passieren.

    Solange ich mir dieser Tatsache bewusst bin und darauf achte, kann ich zufrieden trocken bleiben.

    LG Bolle

    Der Weg ist das Ziel(Konfuzius)

  • Bei dir ist es ja mit 16 sogar recht spät gewesen.

    Viele fangen ja deutlich früher an, ich habe hier einige gelesen, die mit 12-14 Jahren angefangen und da auch schon teils recht viel und regelmäßig getrunken haben. Also nicht nur 1 Glas Sekt oder Bier mal zum Probieren oder so.

    Es gibt statistische Untersuchungen dazu, da ist ganz klar belegt, dass es einen Zusammenhang gibt. Je früher man angefangen hat, desto höher die Wahrscheinlichkeit, alkoholkrank zu werden.

    Und wenn man dazu noch weiß, dass die menschliche Reifung und Entwicklung des Gehirns erst mit über 20 Jahren abgeschlossen ist, kann man sich noch besser vorstellen, weshalb Alkohol und natürlich auch andere Drogen so gefährlich für Kinder und Jugendliche sind.

  • Das klingt sehr interessant.

    Ich habe das erste mal mit 14 getrunken, direkt auch Schnaps und Likör.

    Mit meiner damaligen Clique war dann wenn wir tranken immer "Komasaufen"

    War halt cool und lustig🤐

    Es war beim Weggehen eigentlich die Regel, dass ich mich stark betrunken habe.

    Party war immer mit Konsum assoziiert.

  • Es gibt statistische Untersuchungen dazu, da ist ganz klar belegt, dass es einen Zusammenhang gibt. Je früher man angefangen hat, desto höher die Wahrscheinlichkeit, alkoholkrank zu werden.

    Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.

    Danach hätte ich niemals Alkoholiker werden dürfen. Ich habe erst mit 37 Jahren angefangen, Alkohol zu trinken. Vorher war ich bis auf mal probieren in der Jugend überzeugter Antialkoholiker.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Ich habe damals, mit 13. oder 14. direkt ein Bier von meinem Stiefvater in die Hand gedrückt bekommen.

    War sehr stolz darauf und habe es gleich mit einem positiven Gefühl verbunden.

    Später, als Meavy Metal Fan (in Jeansjacke mit Aufnähern), in großer Gruppe, war Alkohol ein fester Bestandteil.

    Ich habe einfach immer getrunken. Kam mir vollkommen normal vor.

  • Vielleicht bin ich schon so weit entfernt oder es erscheint mir nicht wichtig zu erörtern, wann und wie es angefangen hat. Ich verstehe auch nicht, was es mir im Nachhinein bringen könnte.

    Bolle Welches Nutzen hatte das in der Therapie? Wurde darüber gesprochen?

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Mir ging es darum,für mich eine nachvollziehbare Antwort auf die Fragen,die hier immer wieder auftauchen zu haben.

    Deshalb auch der Titel.Um das ging es mir.

    Der Nutzen besteht meiner Meinung nach darin,einHaken dranmachen zu können.Akzeptieren.Für den Rest des Lebens.

    Wurde auch im Nachgang ausführlich besprochen.

    Ich selbst denke darüber schon lange nicht mehr nach,warum auch.Erledigt.

    Wenn jemand das dann liest,kann er vielleicht besser mit seiner Ursachenforschung abschliessen.

    Sehe es auch so,das es verschwendete Energie ist.Die gebrauche ich lieber um trocken zu bleiben und mein Leben zu leben.

    Hab ja auch tief in der Vergangenheitskiste kramen müssen,bis mir das wieder eingefallen ist:wink:

    Gruß Bolle

    Der Weg ist das Ziel(Konfuzius)

  • Hallo Bolle

    es war nur interessehalber. Danke für deine Antwort.

    Wenn ich da und da schon mal etwas aus einer Therapie "kritisiere" möchte ich auch wissen, warum ich das tue. Rum gemeckert ist ja schnell.:mrgreen:

    Es scheint dem einen oder anderen zu helfen etwas vor Augen zu führen, es nochmal zu durch zuleben.

    Ich hatte den ersten Kontakt mit dem Alkohol irgendwann mal in der Kindheit" Bier -Schaum abtrinken"

    Gruß Hartmut

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  • Sehe ich anders Stern, das heißt ja nicht, dass man nicht auch noch mit 60 anfangen und dann abhängig werden kann.

    Nee, aber ‚statistisch gesehen‘ ja dann wohl doch nicht mehr so wahrscheinlich…..

    (wenn ich mich jetzt noch mal auf deine angeführte Statistik beziehen darf.)

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

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