Jalina - Rückfall des Ex-Partners

  • Hallo, ich bin Alina und neu hier.

    ich bin 43 Jahre und habe einen 8 jährigen Sohn gemeinsam mit meinem langjährigen, alkoholkranken Ex-Partner.....letztes Jahr im Juli war es dann soweit, er wurde von der Polizei angehalten mit 1,1 Promille, der Führerschein war weg. Das war erstmal der Wendepunkt bei ihm, er hat sich selbst eingestanden das er ein Problem hat und Hilfe braucht.

    Unsere Beziehung lag schon lange in Trümmern und ich war froh das es soweit gekommen ist( Führerschein weg und Einsicht, sonst hätte er mir nur Steine in den Weg gelegt und gedroht....), auch das er endlich eine Wohnung gefunden hat und zum 1.09.23 auszog. Ich war heilfroh und konnte endlich durchatmen.

    Es folgten Entzug und eine 3 monatige Reha-Maßnahme mit ganz viel Hoffnung seinerseits das jetzt alles besser wird. Natürlich hatte auch ich noch einen Funken Hoffnung zumal ich mir große Sorgen um meinen Sohn mache, er liebt seinen Papa.

    Nun ja, nach der Reha dauerte es jedenfalls nicht lange und ich merkte seine negative Veränderungen, es ging ihm sehr schlecht, er wurde depressiv, seine Schlafstörungen und Panikattacken nahmen wieder zu........er wurde rückfällig.

    Heute ist er nun wieder da, wo er aufgehört hatte und ich weiß einfach nicht mehr wie ich mich verhalten soll. Er weiß das ich es weiß das er wieder trinkt, er versucht es aber runterzuspielen, indem er behauptet, ja er trinkt hin und wieder mal, aber er hat es ganz gut unter Kontrolle und er gehe ja auch zu Nachsorge. Ich habe Phasen, da tut er mir so leid und ich möchte ihm so gerne helfen, werde aber letztendlich wieder enttäuscht und bin dann so richtig wütend, würde am liebsten den Kontakt ganz abbrechen, um nicht mit ansehen zu müssen wie er zu Grunde geht. Aber den Kontakt ganz abbrechen???, wie soll das gehen, da ist ja noch mein Sohn, wie verhalte ich mich da richtig? Ich bin so verzweifelt... ich danke euch schonmal für eure Antworten..

  • Hallo Alina,

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Es ist gut, dass Du Dich von Deinem Mann getrennt hast. Jedoch ist mit einem Kind der komplette Kontaktabbruch nicht möglich.

    Es gibt hier viele Angehörige, die in der gleichen Situation sind. Der Austausch wird Dir bestimmt guttun.

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Anklicken und kurz etwas dazu schreiben.

    Wir werden Dich dann freischalten und Dein Thema zu "Erste Schritte für Angehörige" verschieben.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Alina,

    Herzlich willkommen bei uns.

    Ich habe Dich für den offenen Bereich freigeschaltet und Dein Thema direkt dorthin verschoben.

    Du kannst jetzt überall schreiben, aber bitte nicht in den ersten vier Wochen bei den neuen Usern im Vorstellungsbereich.

    Ich wünsche Dir, dass Du Dich durch den Austausch hier noch besser sortieren kannst und dass es Dir hilft, besser mit der Situation umzugehen, dass der Papa Deines Kindes Alkoholiker ist.

    LG Cadda

  • Ich hab mal ne Frage, wie ist eure Einschätzung?

    Als ich ihn gestern Abend (gegen 19 Uhr)schon angetrunken besucht habe, hat er bis zum nächsten Tag als ich wieder gekommen bin ( ich war gegen 9:30 wieder da) noch 2 Dosen 0,5 ml Bembel und 3 Dosen 0,33 ml Gorbatschow Lemon 10% getrunken. Er kam mir um 9:30 wieder nüchtern bzw. normal vor. Ich glaube das ist so seine tägliche, abendliche Dosis.

    Ist das viel? Ich kann das so schlecht einschätzen! Danke euch für Antworten....

  • Traue doch Deiner Intuition. Findest Du das normal? Trinkst Du das?

    Wenn er süchtig war, gibt es keine normale Menge....

    Und bist Du dort gewesen wegen Eurem Kind? Oder weil Du ihm helfen wolltest?

    Versuche nur zu verstehen, was genau Deine Beweggründe sind. Und Du wirst nicht kontrollieren können, wieviel er trinkt. Macht auch keinen Sinn, außer das Du Dich unglücklich machst.

    LG Momo

  • Ich hab mal ne Frage, wie ist eure Einschätzung?

    Wofür brauchst du die Einschätzung? Um besser kontrollieren zu können? Er hat doch alles Recht der Welt soviel zu saufen wie er möchte. Es ist sein Problem.

    Wieso machst du es zu deinem? Du hast dich getrennt und da geht es weiter für dich. Oder?

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

    Trocken seit 2007

  • Hey,

    du musst dir ganz klar bewusst machen, dass er immer ein Alkoholiker bleiben wird. Er hatte einen Rückfall, egal wie viel und was für Alkohol er trinkt - er trinkt. Und du rutscht dadurch erneut in die Co-Abhängigkeit und fängst wieder an ihn kontrollieren/überwachen zu müssen. Die Hoffnung stirbt immer zu letzt, aber bei Alkohol gibt es keine Hoffnung auf Besserung. Solange er trinkt gibt es keine Hoffnung und du kannst nichts mehr für ihn tun, ich weiß wie schwer das ist, aber wenn er Hilfe braucht, weiß er wo er sich melden und hingehen kann, er war ja schon in der Reha. Du kannst nur Abstand zu ihm nehmen und gucken das der Umgang mit deinem Sohn zu seinem Vater positiv verlaufen kann. Du bist da raus - und sonst bleibt alles wie es immer war und du bleibst in der Spirale Co-abhängig zu sein. Du kannst dich nur selbst verändern und stark für deinen Sohn sein! Dein Ex Partner muss seinen eigenen Weg finden, ob mit oder ohne Alkohol, das ist ihm überlassen.

    Ganz liebe Grüße

  • Wenn er süchtig war, gibt es keine normale Menge....

    Es gibt kein ‚süchtig war‘.
    Ein Süchtiger bleibt immer süchtig, er kann seine Sucht lediglich stoppen, niemals heilen.
    Und es wird auch niemals wieder eine ,normale Menge‘ geben ….es kann nur gar nix mehr geben.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Ich hab mal ne Frage, wie ist eure Einschätzung?

    Niemand kann das einschätzen. Warum auch?

    Und niemand weiß, wie viel er wirklich intus hatte.

    Manchmal wusste das noch nicht einmal ich selbst, als ich noch gesoffen habe.

    Wenn Du Bedenken wegen Eures Kindes hast und es nicht bei ihm lassen willst, wenn er alkoholisiert ist, dann ist das eine andere Geschichte.

    Dann wende Dich an das Jugendamt oder an einen Rechtsanwalt deswegen und lasse Dich beraten.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Jalina,

    mein Ex ist auch Alkoholiker. Manchmal wünschte ich mir er wäre mal von der Polizei angehalten worden dass er aufwacht aber er hatte bisher immer Glück und leider Eltern die ihm alles aus dem Weg räumen( co-abhängig sind). Er sagt zwar selbst er ist Alkoholiker aber die Einsicht was an sich selbst ändern zu müssen anstatt allen anderen die Schuld für seinen Stand zu geben kommt nicht. Da mich der Kontakt zu ihm wahnsinnig macht,da ich weder weiß wann er die Wahrheit sagt,noch wann er nüchtern ist,habe ich ihm einen Einladungslink für eine App geschickt,die speziell für getrennte Eltern entwickelt wurde und nur noch Termine usw.eingetragen werden,dieses hin und her würde also ein Ende nehmen. Leider nimmt er das nicht an,macht die App nicht, meine Verwandten haben es ihm auch schon gesagt. Ich weiß momentan auch nicht weiter. Fühl dich gedrückt!

  • solom

    Du machst da schon Alles richtig. Er will nichts ändern - sein Problem. Du bietest ihm etwas Vernünftiges an, will er nicht - sein Problem. Du willst Abstand und Ruhe vor ihm - dein absolutes Recht! Du tust alles um als Mama zu funktionieren und ihm den Kontakt trotz Schwierigkeiten zu ermöglichen - ganz stark von dir!

    Er ist gefragt, nicht du. Du bist die Mama und hast dein eigenes Leben. Wenn es mit ihm gar nicht geht, informiere dich beim Jugendamt und rede mit denen über seine Suchtproblematik und das kein vernünftiges Gespräch mit ihm privat möglich ist. Du brauchst nicht allein vor dem Problem stehen, zu mal es eigentlich nicht deins, sondern seins ist. Vertrete auf jeden Fall deine Grenzen und halte so gut es geht Abstand, damit er nicht noch mehr Energie raubt.

    Ganz liebe Grüße!

  • Hallo zusammen ,

    Seitdem ich das letzte Mal geschrieben habe ist viel passiert. Er machte im Mai 24 erneut eine Entgiftung. Ich habe damals in der Klinik angerufen und ihm den Platz vermittelt, er hatte mich so angefleht ihm zu helfen. Tatsächlich ist er zum Entzug und ist seitdem abstinend. Seine große Motivation und Ziel war die MPU , die er am 2.06.dieses Jahr positiv bestanden hat.

    Seit letztes Jahr November ist er in einer neuen Beziehung (hinter meinem Rücken hat er es verheimlicht, bis ich es gemerkt habe das da was nicht stimmt). Im Oktober wollte er mich noch heiraten , ich habe darauf aber nicht so reagiert wie er gehofft hatte. Ich war ausgelaugt, innerlich leer von den letzten Monaten und Jahren. Ich habe nur noch funktioniert ( arbeiten, Haushalt, Kind usw.)

    Jetzt habe ich was vor ein paar Tagen im Status seiner neuen gesehen , sie waren scheinbar ein paar Tage im Urlaub...im Status bei Facebook war ein Cocktail und ein Weizenbier (ich nehme an alkoholfrei)sichtbar. Ich denke mal selbst alkoholfreies Bier ist doch für jemanden wie ihn gefährlich, oder wie seht ihr das?

    Außerdem plagen mich so Schuldgefühle, wäre ich doch wieder eher auf ihn zugekommen....ich vermisse ihn so sehr. Jetzt wo er doch nüchtern ist hätten wir als Familie doch eine Chance, oder ?

    Ich fühle mich für alles schuldig...

  • Hallo Jalina,

    gut, dass Du wieder hierhergefunden hast, Dein Denken kreist ja noch stark um ihn. Nur Liebeskummer - oder auch noch Co-Denken-Fühlen?

    Was lässt Dich glauben, dass in seinem Weizenglas "nur" alkfreies Bier war? (die Hoffnung, die zuletzt stirbt?) So ein Getränk ist nichts für Alkoholiker wie z. B. mich, das siehst Du richtig. Das ist auch nicht "nüchtern".

    Für mich mich sieht es eher danach aus: MPU bestanden, Lappen zurück, jetzt kann er ja "zur Belohnung" "mal wieder" was trinken - mit einer Frau, die deswegen keinen "Stress" macht, sondern gern mittrinkt.

    Wo ist da die Chance für einen Neustart als Familie? Und woran (alles) trägst Du die Schuld?

    Bitte entschuldige meine Direktheit, nimm es als Anregung, Dich weiter hier mit Dir und anderen COs auseinanderzusetzen. Alles Gute!

  • Hallo Janila,

    Willkommen zurück

    Du bist nicht schuld. Du hast selbst getan, was du konntest und noch darüber hinaus.

    Alkoholfreies Bier sollte für Alkoholiker tabu sein, aber das sollte er wissen.

    Kümmere dich jetzt mal um dich. Es liegt auch im Bereich des möglichen, das er einfach nach bestandener MPU wieder angefangen hat zu saufen.

    Schau auf dich, damit es dir besser geht. Tu dass was dir gut tut. Ihm kannst du nicht helfen.

    LG Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Jalina!

    Seitdem ich das letzte Mal geschrieben habe ist viel passiert. Er machte im Mai 24 erneut eine Entgiftung. Ich habe damals in der Klinik angerufen und ihm den Platz vermittelt, er hatte mich so angefleht ihm zu helfen.

    Warum hat er sich nicht selber den Platz besorgt, er wollte doch entgiften? Hattest du nicht mit Arbeit, Haushalt und Kind genug zu tun? Zumal ihr ja getrennt seid?

    Seit letztes Jahr November ist er in einer neuen Beziehung (hinter meinem Rücken hat er es verheimlicht, bis ich es gemerkt habe das da was nicht stimmt).

    Da hat er sich aber schnell getröstet wenn er dich im Oktober noch heiraten wollte. Nun ist er in einer neuen Beziehung und damit ist es ja nicht mehr deine Angelegenheit was er tut oder macht, ob er wieder trinkt oder sonstiges. Vielleicht hat er sich auch nur eine neue Co. gesucht, vielleicht hat er den Entzug nur wegen der MPU gemacht aber wie gesagt es ist nicht mehr dein Ding.

    Nebenbei, Alkoholiker dürfen keine alkoholfreien Sachen trinken weil der Geschmack und Geruch zu sehr nach Alkohol schmeckt und sie davon rückfällig werden könnten. Das ist aber auch sein Ding, er muß darauf achten was er macht.

    Außerdem plagen mich so Schuldgefühle, wäre ich doch wieder eher auf ihn zugekommen....ich vermisse ihn so sehr.

    Du bist doch oft genug auf ihn zugekommen und hast gemacht und getan und was vermisst du jetzt ganz speziell von ihm? Warum denn Schuldgefühle er hat dich doch hintergangen und sich direkt eine Neue gesucht. Was denn wenn er wieder bei dir wäre und wird wieder rückfällig? Dann ginge das ganze Drama von vorne los.

    Hat er mittlerweilen Kontakt zu seinem Kind?

    Ich fühle mich für alles schuldig...

    Dafür gibt es keinen Grund, nur weil du nicht direkt in seine Arme gefallen bist hat er sich getröstet, sieht so die große Liebe aus? Ich würde ihm gar nicht mehr hinterherspionieren, ganz ehrlich gesagt ich wäre froh ihn los zu sein. Du hast doch noch ein eigenes Leben mit deinem Kind zusammen.

    LG Marie

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo Jalina,

    das ist eben das Ding bei Coabhängigkeit. Du vermisst was, was dir im Grunde genommen schadet. Du hängst an Dingen, die nicht nützlich sind.

    Was fehlt dir? Das Gefühl, ihm helfen zu wollen? Die Angst, dass er untergeht? Dass du die einzige bist, die ihn wirklich kennt und helfen kann? Schuldgefühle weil du ihn verlassen, im Stich gelassen hast? Dass du gescheitert bist? Nicht gut genug warst? Dein Traum vom gemeinsamen Leben geplatzt ist? Scham?

    Oder ist es die Aufregung durch Streit und Drohungen, also der Stress und dass du dich damit beschäftigen musstest? Dass immer was los war? Keine Langeweile aufkam.

    Das sind nur so Dinge, die mir spontan einfallen gerade. Was unter anderem in mir mal selbst vorgegangen ist. Oft war es mir nicht mal möglich die Gefühle zu benennen, es war einfach ein diffuses, sehr schlechtes Gefühl.

    Am besten hat mir geholfen, mich zu beschäftigen. Abzulenken. Mit Dingen, die ich gerne gemacht habe. Denn es zählt nur, das auszuhalten. Es wird besser werden.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

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