Hallo ihr Lieben,
heute ist es schlimm! Denke gefühlt ständig daran, Alkohol zu trinken. Würde eigentlich gerne raus, aber ich habe Angst, dass ich dann einknicke. Sonst kann ich mich zu nichts aufraffen. Hänge rum oder laufe auf und ab, fange an, irgendetwas zu tun und höre 10 Minuten später entnervt auf. Morgen gehts zum Glück wieder zur Arbeit und Nachmittags zu einer offenen Gesprächsgruppe, die bei der Suchtberatung stattfindet.
Dort war ich tatsächlich gestern. Leider kam mir die Dame gleich am Anfang mit Schweigepflichtentbindung hinsichtlich möglicher Kindeswohlgefährdung. Das setzt mich gefühlt sehr unter Druck. Ich versuche das beiseite zu schieben und weiterhin offen zu sein, aber gerade sperrt sich alles in mir, mich einer ständigen Kontrolle auszusetzen. Obwohl es vielleicht auch ganz gut wäre.
Wir haben uns dann unterhalten. Habe im groben meine Geschichte erzählt, warum ich aufhören will usw.. Wir verblieben so, dass ich bis zum nächsten Termin am kommenden Mittwoch, 1 oder 2 Selbsthilfegruppen besuche und ein Infogespräch in einer Einrichtung für eine ambulante Therapie führe, Ich werde das Gespräch führen, auch wenn sich gerade alles in mir gegen die ambulante Therapie sträubt. Kostet die Steuerzahlergemeinschaft einen Haufen Geld und ich habe Angst, dass es mich wieder zu nah an andere Drogen heranbringt. Vor allem sind ja dann alle frisch trocken oder clean und Rückfälle sind vorprogrammiert. Dann lieber Selbsthilfegruppen, wo auch langjährig Abstinente dabei sind.
Das werde ich nächste Woche nochmal mit der Dame von der Suchtberatung besprechen.
So, jetzt gehts mir etwas besser.
LG Erna