Erna - Jetzt oder nie.....

  • Hallo ihr Lieben,

    heute ist es schlimm! Denke gefühlt ständig daran, Alkohol zu trinken. Würde eigentlich gerne raus, aber ich habe Angst, dass ich dann einknicke. Sonst kann ich mich zu nichts aufraffen. Hänge rum oder laufe auf und ab, fange an, irgendetwas zu tun und höre 10 Minuten später entnervt auf. Morgen gehts zum Glück wieder zur Arbeit und Nachmittags zu einer offenen Gesprächsgruppe, die bei der Suchtberatung stattfindet.

    Dort war ich tatsächlich gestern. Leider kam mir die Dame gleich am Anfang mit Schweigepflichtentbindung hinsichtlich möglicher Kindeswohlgefährdung. Das setzt mich gefühlt sehr unter Druck. Ich versuche das beiseite zu schieben und weiterhin offen zu sein, aber gerade sperrt sich alles in mir, mich einer ständigen Kontrolle auszusetzen. Obwohl es vielleicht auch ganz gut wäre.

    Wir haben uns dann unterhalten. Habe im groben meine Geschichte erzählt, warum ich aufhören will usw.. Wir verblieben so, dass ich bis zum nächsten Termin am kommenden Mittwoch, 1 oder 2 Selbsthilfegruppen besuche und ein Infogespräch in einer Einrichtung für eine ambulante Therapie führe, Ich werde das Gespräch führen, auch wenn sich gerade alles in mir gegen die ambulante Therapie sträubt. Kostet die Steuerzahlergemeinschaft einen Haufen Geld und ich habe Angst, dass es mich wieder zu nah an andere Drogen heranbringt. Vor allem sind ja dann alle frisch trocken oder clean und Rückfälle sind vorprogrammiert. Dann lieber Selbsthilfegruppen, wo auch langjährig Abstinente dabei sind.

    Das werde ich nächste Woche nochmal mit der Dame von der Suchtberatung besprechen.

    So, jetzt gehts mir etwas besser.

    LG Erna

  • Hallo Erna,

    Du kannst und solltest raus an die frische Luft gehen. Du steckst einfach kein Geld ein!

    Vergiss nicht viel Wasser, Tee, etc. zu trinken. Eventuell hast Du auch Hunger?

    Schau Dir nochmal den Notfallkoffer an, da stehen auch viele Tipps drin!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Erna

    erstmal ist es nichts ungewöhnliches Saufdruck zu bekommen. Wichtig zu wissen, es ist nur zeitliche begrenzt und geht vorbei. Dagegen halten, sich beschäftigen, hilft. Literweise Wasser ohne Kohlensäure trinken. Tee oder ähnliches. Koffeinhaltige Getränke in dieser Druckphase meiden.

    Und hier hast du noch einen Artikel, der dir weiter helfen kann.

    Das Forenteam
    27. August 2021 um 21:40

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo ihr beiden,

    Schau Dir nochmal den Notfallkoffer an, da stehen auch viele Tipps drin!

    Wichtig zu wissen, es ist nur zeitliche begrenzt und geht vorbei. Dagegen halten, sich beschäftigen, hilft.

    ich weiß das, aber es gerade nochmal zu lesen, tut gut. Danke dafür!!!!

    Allein das drüber schreiben entspannte mich schon etwas und ich konnte mich tatsächlich eine halbe Stunde auf etwas für die Schule konzentrieren. Ich hale es aus, dauert ja nicht mehr so lange, bis ich ans Bett denken kann^^

  • Hallo Erna

    Halte durch.Sprich mit ihm und sage:Heute kriegst du mich nicht und jetzt schleich dich.

    Zieh die Schuhe an und geh raus,power dich ein wenig aus,am besten im Grünen.

    Und morgen ist es schon etwas besser

    :thumbup:Drück dir beide Daumen

    Lg

    Bolle

    Der Weg ist das Ziel(Konfuzius)

  • Bolle und Hera,

    auch euch danke ich sehr für eure Worte.

    Für heute bin ich, glaube ich , über den Berg. Gutes Gefühl!!!

    Noch was essen und dann kann ich mit gutem Gewissen schon ans zu Bett gehen denken. Muß ja morgen um 3.00 aus den Federn.

    Zum Glück kann ich morgen endlich wieder zur Arbeit.....das ich sowas mal sage 8) Und danach hab ich auch etwas zu tun. Kann also morgen nur leichter werden.

    .Sprich mit ihm und sage:Heute kriegst du mich nicht und jetzt schleich dich.

    Das mit dem Suchtteufel sprechen finde ich gut. Stelle ihn mir eh immer schon bildlich vor. Dann kann ich auch mit ihm in den Desput gehen. ^^

  • Hallo liebes Forum,

    heute ging es tatsächlich besser.

    Habe heute die offene Gruppe bei der Suchtberatung besucht. War ganz gut. Es hat mich ziemlich viel Überwindung gekostet, dort was zu sagen, denn vor mehreren Menschen zu sprechen, fällt mir schwer. Aber ich habe neues Input mit nach Hause genommen und war beschäftigt. Konnte danach sogar ohne Suchtdruck einkaufen gehen.

    Morgen besuche ich noch eine andere SHG.

    Der Vater meines Sohnes ist seit heute wieder hier. Ich weiß, er hat draußen garantiert sein Bierchen getrunken und sicher auch gekifft. Man merkt es ihm jedoch nicht an und gerade stört es mich nicht. Aber da muß ich wohl sehr achtsam sein.

    Mein Sohn ist bei seinen Großeltern. Meine Mutter hat ihm leider erzählt, dass ich dem Alkohol den Kampf angesagt habe und er hat mich vorhin amTelefon mit Fragen gelöchert. Hätte das ja lieber in Ruhe mit ihm besprochen aber irgendwie bin ich auch froh, dass er so locker, offen und entspannt damit umgeht (zumindest scheint es so) Es wird garantiert noch genug Redebedarf geben und wer weiß, was da unter der Oberfläche noch brodelt und mal zur Sprache kommt.

    LG Erna

  • Guten Morgen ihr Lieben,

    bin heute seit 2 Wochen nüchtern. Ich weiß, das ist noch nicht sehr lang, aber ich bin doch ein klitzekleines bisschen stolz :)

    Ich strotze gerade irgendwie vor Energie, mal sehen, wie ich diese in die richtigen Bahnen lenken kann. Gerade lasse ich sie im Job und bin dann am Abend so platt, das ich mit gutem Gewissen rumlümmel. War daher auch am Freitag nicht in der Gruppe wie geplant, aber ich konnte mich nicht mehr aufraffen.

    Morgen habe ich frei und ich habe für Vormittag ne Gruppe eingeplant und für Nachmittags irgendwas schönes, was ich lange nicht gemacht habe. Weiß nur noch nicht was.....^^

    Im Moment schaffe ich es kaum, meine Gedanken zu ordnen. Sie kreisen, springen von einem Thema zum anderen.....ich bekomme nichts richtig zu fassen. Ich wollte ja mal analog Tagebuch schreiben, hab ich aber noch nicht gemacht. Vielleicht kaufe ich mir morgen erstmal ein passendes Buch.

    Suchtdruck ist auch ok. Nur immer mal kurze Einschläge davon, die sich rasch auch wieder verflüchtigen.

    Eins erscheint mir gerade sicher.....ich bleibe dran!!!

    Wünsche allen einen enstannten Sonntag

    LG Erna

  • Hallo Erna,

    du kannst Stolz auf dich sein. Jeder Tag zählt.

    Das mit dem Tagebuch finde ich eine gute Idee. Hat mir gut geholfen, meine Gedanken zu sortieren. Wenn dich ein bestimmtes Thema beschäftigt, habe ich noch einen anderen Tipp ist: Sag zu dir selbst: So, jetzt habe ich für heute genug darüber nachgedacht. Ich finde gerade keine Lösung. Morgen beschäftige ich mich wieder mir diesem Problem." Hat mir mit ein bisschen Übung schon geholfen.

    Viele Grüße

    Seeblick

  • Guten Morgen liebes Forum,

    bin gerade aus einem sehr intensiven Traum erwacht. War im Traum irgendwo auf dem Land und habe mir eine Therapieeinrichtung angesehen. Der Einrichtungsleiter sagte zu mir: Wenn sie hier herkommen, werden sie nach kurzer Zeit wieder so toll sein, wie früher.....Da brach ich in Tränen aus und erwachte dann auch Tränenüberströmt und einigermaßen verwirrt.

    Tja....heute ist Tag 18 und ich fange also wieder an zu träumen.

    Bei der Arbeit läufts auch gerade super. Habe dort soviel Energie und fühle mich so selbstbewusst und adäquat, wie schon lange nicht mehr.

    Nur mit dem Suchtthema komme ich nicht wirklich vorran. Bin so mit dem Alltag beschäftigt......aber vermutlich ist das auch nicht so schlimm, es werden noch Zeiten kommen, in denen ich in mich gehen kann.

    Wollte der Ehrlichkeit halber noch etwas mitteilen. Habe in den ersten Tagen der Trockenheit noch etwas Grass geraucht. Aber das mache ich jetzt auch seit 7 Tagen nicht mehr und das soll auch so bleiben. Entschuldigt, dass ich das nicht gleich geschrieben habe. Wollte wohl besser vor euch dastehen, als ich bin. Aber das hat mich auch irgendwie die ganze Zeit bedrückt.....wenn schon diesen Schritt dann richtig und mit vollkommener Ehrlichkeit.

    Ich wünsche allen einen schönen Tag und viel Kraft

    LG Erna

  • Guten Morgen Erna,

    ich hatte mal ein gutes Gespräch mit jemandem, den ich in der Sauna kennengelernt habe. Er hatte zu seinem Freund gesagt, dass es jetzt schon 2 1/2 Monate sind und dieser hat einfach nicht reagiert.

    Beim Gespräch stellte sich heraus, dass er schon seit fünf Jahren keinen Alkohol trinkt. Aber dafür Unmengen Gras geraucht hat. Davon war er jetzt erst weg. Also die klassische Suchtverlagerung. Es ist zwar nicht unbedingt gut z. B. das Rauchen und Trinken gleichzeitig aufzugeben. Wegen der Überlastung. Gras verändert aber das Bewusstsein, so wie Alkohol. Als Alkoholiker sollte man keine Substanzen zu sich nehmen, die das Bewusstsein verändern.

    Also, sehr gut, dass Du auch damit aufgehört hast. :thumbup:

    Ich selbst muss mich derzeit mächtig bei den Süßigkeiten, besonders abends, einbremsen. Die verändern zwar nicht das Bewusstsein, aber den Blutzuckerspiegel. ;)

    VG Alex

  • Ich hab mir immer Gras geholt, wenn ich keinen Alkohol trinken wollte. Brauchte das, um Schlafen zu können......also ganz klassische Suchtverlagerung. Oder auch eher Mehrfachabhängigkeit (habe ja eine längerzurückliegende Suchtgeschichte mit allerart von harten Drogen). Aber damit ist jetzt Schluß!!!.............und nachdem der Knoten geplatzt und die Angst vor Schlaflosigkeit weg ist, schlafe ich ganz wunderbar. Und ich bin tagsüber endlich klar.....der Schleier ist weg.

    Alex_aufdemweg Essen könnte ich im Moment auch ständig. Habe schon 2 Kilo zugenommen. Aber da mache ich mir erstmal keinen Stress.

    Habe gerade überlegt, ob ich meine Abstinenzzeit jetzt hier neu anfangen muss zu zählen. Für mich zähle ich ich die Zeit des Nüchternseins und die Zeit des Abstinentseins. Vermutlich ist es ok, wenn ich hier meine nüchterne Zeit weiterzähle.

    LG Erna

  • Guten Morgen liebes Forum,

    mein Kind ist wieder da!!! Endlich :)

    Er sagte, ich hätte mich sehr verändert. Das selbe sagte sein Vater. Und auch ich spüre das. Ich habe sehr viel Energie, bin selbstbewusst und adäquat.

    Sollte sich "das"(diese Person) tatsächlich unter dem ganzen Konsumnebel versteckt haben? Wenn dem so ist, werde ich wirklich nie wieder etwas anrühren, was mich(bin ich das wirklich?) wieder unter dem Nebel verschwinden lässt.

    Aber ich bin auch noch vorsichtig und traue dem Frieden nicht so richtig. Das kann doch alles nicht so schnell gehen!

    Es ist auch nicht immer leicht. Gestern Abend beim heimkommen durch die Feiermeile, dachte ich mt Wehmut daran, dass ich nie mehr unbeschwert an einem lauen Sommerabend um die Häuser ziehen kann.

    Aber vermutlich erwarten mich andere unbeschwerte Aktivitäten die vielleicht noch schöner sind.

    So, ich wünsche euch allen einen entspannten Tag und viel Kraft

    LG Erna

  • Gestern Abend beim heimkommen durch die Feiermeile, dachte ich mt Wehmut daran, dass ich nie mehr unbeschwert an einem lauen Sommerabend um die Häuser ziehen kann.

    Aber vermutlich erwarten mich andere unbeschwerte Aktivitäten die vielleicht noch schöner sind.

    Das wird auf jeden Fall so sein, liebe Erna!

    Man könnte um die Häuser an einem lauen Sommerabend joggen anstatt ziehen ;) oder noch besser in einem schönen Park.

    Oder ein leckeres Picknick mit Freunden machen, was man selbst ausrichtet...natürlich ohne Alk!

    Oder einfach mit dem Fahrrad und Buch und Getränk und ner kleinen Leckerei los...sich eine hübsche Wiese suchen und einfach die Zeit genießen :)

    Nicht mehr trinken soll auch keinesfalls mit gesellschaftlicher Isolation einher gehen, aber man wird dabei evtl. seinen Freundeskreis ändern müssen. Es gibt viele Menschen, die nicht trinken müssen! :)

    LG Sunshine

  • Sunshine_33

    Gerade glaube ich dir sogar.....es wird so sein :)

    Mir fallen auch zig Dinge ein, die ich gerne unternehmen möchte. Bisher fehlte immer der Elan oder das Geld, weil ichs in einer Nacht versoffen hatte.

    Freundeskreis habe ich nicht.....das ist irgendwie traurig. Die Säufer sind nur Bekannte und die 3-4 Freundinnen, die ich hatte, trinken nicht bis kaum und wollten irgendwann nichts mehr mit mir zu tun haben.

    Ab nächste Woche hab ich Urlaub und ich glaube, ich werde mal vorsichtig versuchen, mich bei diesen zu melden. Am besten ich spreche das Suffthema ganz offensiv an. Evtl. sind sie dann gnädig^^

    Ich bin ganz euphorisch heute. Hab heute meinen letzten Tag in einem Ausbildungspraxiseinsatz. Wieder ein Abschnitt vorrüber und es geht vorran. Da gilt es heute Abend nur noch, mich anders als mit Alk zu belohnen :)

    LG

    Einmal editiert, zuletzt von Erna (5. August 2022 um 10:13)

  • Das ist schräg......ich schaue immer unter "Mitglieder online" nach, ob irgendwer meine Beiträge liest.

    Ist auch irgendwie eine Sucht.....nach Beachtung, Anerkennung, Lob.....Beachtung hebt meinen Selbstwert, Nichtbeachtung lässt mich zweifeln.....bekloppt

  • Hallo Erna,

    diese "Wehmut", die wird bald vergehen und das Gefühl der Erleichterung wird sich bei Dir

    breit machen.

    Nämlich: Ich muss keinen Alkohol mehr trinken.

    Und dann: Ich will gar keinen Alkohol mehr trinken!

    Deine jetzige Gefühlslage ist noch schwankend. Von Himmelhochjauchzend bis zu

    tote betrübt.

    Aber es wird sich alles langsam normalisieren.

    Und Du merkst auch, dass Du wieder Außenkontakte brauchst. Das ist ein

    gutes Zeichen!

    Immer weiter so, Schritt für Schritt. Es wird alles leichter!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Gestern Abend beim heimkommen durch die Feiermeile, dachte ich mt Wehmut daran, dass ich nie mehr unbeschwert an einem lauen Sommerabend um die Häuser ziehen kann.

    ... mich anders als mit Alk zu belohnen

    Es dauerte bei mir eine Weile, bis ich diese positiven Gedanken in Bezug auf Alkohol aus meinem Kopf herausbekam.

    Früher dachte ich auch immer … etwas trinken = Entspannung, Unbeschwertheit, Freiheit, Feierabend, Urlaub, Belohnung u.ä. , das war schon richtig exzessiv, drum trank ich ja auch täglich.

    So ein Schwachsinn, das weiß ich heute. Ich betäubte mich nur, ich veränderte mich, meine Umgebung blieb wie sie war.

    Am Anfang meiner Abstinenz mußte ich mich zwingen, verzichten, mich fernhalten.

    Der „Suchtteufel“ versuchte mich immer wieder zu verführen.

    Nach und nach verblasste der Gedanke an Verzicht, Zwang … ich tat es freiwillig, ich wollte es.

    Gibt dir Zeit, auch du wirst einmal gelassen durch die Feiermeile gehen können und das wird dann zum Dauerzustand.

  • Hallo Erna,

    deine Beträge werden gelesen. Nicht immer gibt es eine Antwort. Oft schreibt man in seinem eigenen Faden für sich oder ja ganz allgemein was gerade so bei einem los ist.

    Wenn du aber mal zu einem Thema unbedingt Antworten oder einen Rat brauchst, oder wenn du gerade Suchtdruck verspürst. Einfach schreiben. Es ist ja fast immer jemand online.

    Die Wehmut wird vergehen. Es gibt so viele andere schöne Dinge und mit der Zeit wirst du merken, dass du zu solchen "Trink-Aktivitäten" auch gar keine Lust mehr hast.

    Viele Grüße

    Seeblick

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