NurBier67 - Ratlos und wütend

  • Man ist so ratlos und traurig, wenn man bestimmte Lebensentscheidungen von Menschen anschaut, die einem wirklich mal am Herzen lagen. Ich habe Ähnliches erlebt mit einer Freundin, das ist schon 15 Jahre her, sie kam einfach nicht vom Alk los. Ich habe sie wegen Umzug komplett aus den Augen verloren und nach Jahren durch Zufall wieder getroffen. Im Supermarkt. Sie hatte einen Tetrapack Wein in der Hand und meinte grinsend: Mein Frühstück. Ich wußte nicht was sagen. Es ist einfach nur traurig.

    Es ist gut, daß du jetzt auch deine Waschmaschine daheim hast. Mache es dir muckelig in deiner neuen Bleibe. Ich kenne es von mir so, daß ich in Streßsituationen funktioniere, aber die Gefühle mit Zeitverzögerung dann doch kommen. Das ist so in Ordnung und sie gehen dann ja auch wieder.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Das ist auch bei mir hoffentlich so- dass die Gefühle wieder gehen. Mein Kopf ist mal wieder voll mit Gedanken an ihn. Nix ändern zu können ist für so einen "Macher"wie mich Höchststrafe. Wenn ich doch nur was machen könnte...nee, kann ich nicht. In mir köchelt so ein kleines bisschen Wut hoch, weil er mich so leiden lässt und weiterhin Bier säuft.

    Die Ärztin hätte gesagt, er käme nicht mehr davon runter, er solle nur darauf achten, dass es nicht zuviel würde. Toller Tipp! Jeder Schluck ist zuviel!!

  • Die Ärztin hätte gesagt, er käme nicht mehr davon runter, er solle nur darauf achten, dass es nicht zuviel würde. Toller Tipp! Jeder Schluck ist zuviel!!

    Irgendwie kann ich mir das nicht vorstellen, dass ein Arzt oder Ärztin sagt, man käme von dem

    Alkoholkonsum nicht mehr runter.

    Das ist wahrscheinlich sein Wunschdenken oder er hat die Worte anders interpretiert. Nämlich

    so, wie es ihm passt!

    Du leidest, weil er weiterhin Bier trinkt?

    Diese Worte solltest Du dringend überdenken!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • weil er mich so leiden lässt und weiterhin Bier säuft

    Er trinkt das Bier nicht wegen dir, sondern wegen sich. Sein Konsum hat mit dir nichts zu tun. Er trinkt nicht um dich zu ärgern. Seine Handlungen sind nicht GEGEN dich, sondern FÜR ihn. Blöderweise schadet er sich selbst damit.

  • Und mal wieder eine schlaflose Nacht...

    Ja, da habe ich wohl einen großen Fehler gemacht, als ich mich beim Abholen der Waschmaschine auf eine Übernachtung bei ihm eingelassen habe...er hatte so lieb darum gebeten. Hat sogar gekocht.

    Hatte fast was von früher, aber mittlerweile ist nicht mehr zu verleugnen, dass er erheblich angeschlagen ist durch den Jahrzehnte langen Alk-Missbrauch. Ich war letztendlich froh, wieder in meinem eigenen Reich zu sein. Aber die Signale, die ich anscheinend ausgesendet habe, waren falsch: ich habe, warum auch immer, wieder Licht im Tunnel gesehen. Und das interpretiert er als Rückkehrwillen. Hat mir gestern Mittag so zugesetzt, ich müsse ihm helfen, dass ich zu ihm gefahren bin. Er sei am Ende, am Montag wäre die Polizei bei ihm gewesen und hätte das Haus durchsucht. Weil er betrunken Auto gefahren wäre. Laut Nachbar ist eine Polizistin ums Auto gegangen. Ob er denn etwas oder jemanden touchiert hätte, wollte ich von meinem Mann wissen. (Am Auto ist nix zu sehen...)

    Könnte sein, meinte er. Der Lappen ist wieder weg.

    Was mich überrascht ist, dass er immer klar formuliert. Kein Gelalle, keine Wortfindungsstörung.

    Er wisse nicht weiter.

    Das nervt mich derartig! Was soll das denn heißen? Für was geht er denn in die LVR? Oder vorher in die Langzeittherapien?

    Immer dieses Mimimi ...er kann nicht mehr - tja, ich auch nicht!

    Er meinte, er wolle es heute Nacht hinter sich bringen...ne Pistole hat er ja. Schreckschuss. Mit Leichtmunition. Ich bin abgehauen nach nicht einmal ner Stunde. Ich sollte bleiben - ich kann ihn nicht mehr ertragen in dem Zustand!

    Bin regelrecht geflohen...

    Dann nachmittags ein Anruf nach dem nächsten. Gehe nicht dran. Sprachnachricht auf WhatsApp. Ich solle zurück kommen. Wir seien schließlich verheiratet. Das wäre sein einziger Wunsch. Den könne ich ihm doch nicht verweigern.

    Er wäre verzweifelt. Am Ende. Bräuchte mich.

    Hab seine Kinder informiert. Gebeten, nach ihm zu schauen. Ich wohne ne Stunde von ihm mit dem Auto entfernt, der Sohn 5 Minuten.

    Nein. Gucken nicht nach ihm. Hab ihnen gesagt, dass ich dann den Notruf anrufe. Hab ich gemacht. Fertig mit den Nerven. Geheult ohne Ende. Feuerwehr sehr freundlich. Haben mich mit dem Rettungsdienst seines Wohnortes verbunden. Wollten seine Telefonnummer. Haben mich zurück gerufen: er mache den Eindruck, klar im Kopf zu sein. Bräuchte keine Rettungswagen. Würde sich nicht umbringen wollen.

    Das an die Kinder weitergegeben.

    Sohn ruft mich an. Hat mit der LVR telefoniert. Sein Vater kann Mittwoch kommen. Wird wieder aufgenommen. Wer ihn denn hinbringen würde. Er hat das bisher immer gemacht (5 Minuten entfernt!!) Dazu wäre er aber nicht mehr bereit. Ich sei ja schließlich die Ehefrau, ich wollte ihn ja, also sollte ich das machen. Ich habe ihn angeschnauzt, er solle mit der Verheiratet-Scheisse aufhören, ich könne es nicht mehr hören!

    Dann habe ich das Handy ausgeschaltet. Mit den Nerven am Ende. Der Hund vollkommen durch den Wind, weil Frauchen so weint...

    Hund echt wundervoll. Weicht nicht von meiner Seite. DAS ist ein Freund!!

    Abendessen ist zur Hälfte im Müll gelandet. Noch viel im Haus gearbeitet. Vollkommen kaputt ins Bett gegangen. Über Buch eingeschlafen. Und jetzt Nacht vorbei.

    Im Kopf der Gedanke, warum bringt er sich nicht einfach um? Dann wäre Ruhe...

  • Liebe NurBier67,

    hast du schon mal darüber nachgedacht für dich Hilfe zu suchen? Deine Gedanken und Handlungen zeigen deutlich, dass du überfordert bist. Den Gedanken, dass alles endlich vorbei ist, würde mein Ex einfach sterben, den hatte ich in der Beziehung auch. Ich habe mich so hilflos und ohnmächtig gefühlt. Mir hat Hilfe von außen geholfen, um aus dem Karussell endlich auszusteigen. Grenzen zu setzen und sie auch zu verteidigen. Lass ihn nicht mehr in deinen Kopf. Bleib bei dir! Was tut dir gut? Zeit mit ihm zu verbringen, Kontakt zu ihm...das tut dir offensichtlich nicht gut. Konsequent handeln ist das A und O, wenn du für dich weiterkommen willst. Co Abhängigkeit legt man nicht einfach ab, wenn man auszieht. Das ist ebenfalls Arbeit. Aber sie lohnt sich, Freiheit fängt im Kopf an.

    LG,

    Kintsugi

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • Du willst doch eigentlich aus der Co-Abhängigkeit raus.

    Dein Sohn hat dazu auch alles Recht der Welt!

    Höre auf ihn zu drängen. Mit dem Druck den du aufbaust, ziehst du den nächsten Co-Abhängigen heran.

    Und genau so funktioniert die Familienkrankheit Alkoholismus. Einer trinkt, die anderen versuchen das kranke System zu erhalten, oft auf Kosten der anderen Familienmitglieder.

    Ihr solltet dem Vater seine Selbstverantwortung überlassen. Es ist sein Leben.

    Die Waschmaschine... Es wird immer wieder einen Anlaß für einen Co-Rückfall geben. Genau wie dein Mann immer wieder Gründe zum Trinken findet, findest du immer wieder Gründe wieder bei ihm zu übernachten.

    Was du machst ist deine Sache, aber daß du deinen Sohn so unter Druck setzt finde ich furchtbar.

    Der wehrt sich völlig zu Recht.

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Linde, ich glaube, es ist nicht das gemeinsame Kind.

    Ja, der Sohn hat auch das Recht sich rauszuziehen. Sie aber auch. Und sie muss sich nicht mit „verheiratet“ unter Druck setzen lassen.


    Du hast das bislang so toll gemacht, bleib bitte weiter stark. Du hast deinem Mann so viel gegeben, jetzt muss er für sich selbst sorgen.

    Wenn er keinen hat, der ihn in die LVR bringt, dann muss er eben mit dem Taxi hinfahren. Mal abgesehen davon, glaube ich nicht, dass es was bringt. Er will doch anscheinend gar nicht wirklich was ändern.

    Vielleicht, aber nur vielleicht, wacht er tatsächlich richtig auf, wenn du ihn jetzt wirklich fallen lässt und dich nicht mehr kümmerst. Bislang hat er sich ja jedesmal rumgekriegt, warum sollte er was ändern?

    Er ist erwachsen, es ist sein Leben, er muss selbst klar kommen.

    Und du bist auch erwachsen und hast nur ein Leben. Du hast soviel Schönes, an dem du dich hoffentlich wieder aufrichten kannst. Dein Hund ist großartig. Und du hast deine hübsche Wohnung für dich. Hast du für die nächsten Tage vielleicht eine Freundin mit der du dich mal treffen und dich bei ihr ausheulen kannst?

  • Das ist mir nicht bewußt, ob es das gemeinsame Kind oder sein Kind ist. Jeder Angehörige darf sich aus der Co-Abhängigkeit rausarbeiten. Man sollte sich nicht gegenseitig Druck oder schlechtes Gewissen machen, sonst hört das Co-Karussell nie auf.

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Ich mich Kintsugi und Linde nur anschließen. Ich habe vor 14 Jahren meinen spiegeltrinkenden Exmann verlassen. In diesen 14 Jahren hat sich bei ihm bzgl Alkohol nichts verändert. Doch ich habe mich vor der Situation schützen können. Ich glaube, ich hätte diese weiteren 14 Jahre mit ihm nicht überstanden, wenn ich geblieben wäre. Er hingegen lebt zwar nicht immer fröhlich, aber weiter. Und in der Zwischenzeit ist unser Sohn, der im selben Haus mit ihm wohnt, ebenfalls alkoholkrank. Ich kann und darf nicht behaupten, dass das nur wegen ihm passiert ist, doch wenn in einem Haus Alkohol als Dritter mit am Tisch ist, zwischen Vater und Sohn, wird es schwierig.

    Drum ist das einzige Mittel der Wahl, aus der Situation zu gehen. Ist nicht immer einfach. Doch diese Sch... hat einmal ein Ende, bei ihm zu bleiben, diese Sch... wird immer größer und deine Kraft immer geringer. Hol dir Hilfe und bleib hart. Und zieh keinesfalls seinen Sohn da mit hinein. Dessen Vater kennt doch sicher auch seine Telefonnummer und ruft auch bei ihm an. Wenn der sich schützt ist er richtig unterwegs. Da ist Druck reines Gift. So hart es klingt, sich zu distanzieren, ist Verantwortung für sich übernehmen, wenn du seinen Sohn mit ins Boot nimmst, gibst du deine Verantwortung, nämlich die Verantwortung auf die Eigenverpflichtung des Selbstschutzes ab. Das ist nicht richtig. Doch ich verstehe, dass ist noch immer ein Denken, dass neu für dich ist. Drum müssen wir dich immer wieder dran erinnern, vielleicht auch mit etwas klareren Worten. Schau auf dich!!!! Und sei dankbar, dass sein Sohn auf sich schaut. Wird wahrscheinlich eh schwierig genug für ihn sein. Ist ja auch ein Betroffener.

  • Hallo NurBier67,

    deine Geschichte kommt mir verdammt bekannt vor. Ich war damals Ende 30 und das Kind des saufenden Vaters.

    ... mehrfacher Fahrerlaubnisentzug, immer wieder Lippenbekenntnisse, vom Jammern bis hin zu cholerischen Anfällen war alles dabei, sehr oft wurde beteuert, dass er nichts trinke, oft lallend.

    Mir half nur eines, permanenter, rigoroser Kontaktabbruch!

    Alles andere stürzt dich immer wieder in den Endloskreislauf des helfen Wollenden.

    Das ist alles für die Katz' , egal wie oft er in eine Klinik geht.

    Gib' die Hoffnung auf, schütze dich und halte dich fern.

    Auch ich kenne all die Gedanken, die einem da durch den Kopf schiessen, letztendlich machst du dich unnötig fertig und veränderst absolut nichts.

  • Hallo,

    ich kann mich Linde nur anschließen. Es ist völlig egal, ob es ein gemeinsames Kind, das alleinige Kind der Mutter, das alleinige Kind des Vaters, ein Bekannter, ein Freund, ein Onkel oder der Nachbar ist:

    Niemandem sollte auferlegt werden, sich um den Alkoholiker kümmern zu müssen, denn genau das kann zu einer Co-Abhängigkeit führen, die niemand verdient hat.

    Du selbst befindest Dich mitten drin im Teufelskreis, der immer noch aus Hoffen besteht, dass dieses Mal nun endlich der Tiefpunkt sein könnte.

    Ich würde darauf nicht hoffen, denn manche Menschen erreichen ihren Tiefpunkt niemals, egal was passiert. Sie sagen es zwar, aber sie handeln nicht.

    Ich kann Dir nur raten, Dich aus der endlosen Karussellfahrt zu befreien. Aber selbst wenn Du noch nicht so weit bist, auszusteigen, dann versuche bitte nicht, andere Menschen mit in das Karussell zu holen.

    LG Cadda

  • Tja, ihr Lieben, seit gefühlten zig Stunden bin ich wach und zergrübel mir das Hirn...

    War gestern mit meinen betagten, aber noch recht fitten Eltern bei meiner Tochter aus erster Ehe im Ruhrpott. Gott, war das schön! Einfach nur quatschen, blödeln, essen und keine Minute der Gedanke: gleich müssen wir wieder fahren, meinem Mann geht das hier auf die Nerven, morgen müssen wir noch dies und das erledigen...nein, alles war sehr entspannt - ohne ihn.

    Nachdem er mich am ersten Weihnachtsfeiertag mit Anrufen genervt hat ( komm zurück, brauche dich etc.), hatte er mich soweit, dass ich heute zu ihm fahren wollte. Als Grund in meinem Kopf: er hat gesagt, es wäre soviel Hundefutter zu ihm geschickt worden ( weil er den Amazon Account nicht ändert mit den Abos), und das wollte ich abholen.

    Warum liege ich dann wach, obwohl ich müde bin, und überlege, was ich machen soll?

    Wie kann ich ihm helfen? Betreutes Wohnen anleiern? Unterbringung irgendwo?

    Und dann habe ich hier quergelesen: die gleichen Fragen, die gleiche Problematik bei allen CoAbhängigen in Trennung!

    Und immer wieder die gleichen Antworten: das wir endlich kapieren müssen, ein RECHT auf ein selbstbestimmtes Leben zu haben! Unser Abhängiger nimmt sich ja auch das Recht, zu saufen!

    Und das habe ich ihm gerade geschrieben.

    Ich fahre heute nicht zu ihm, und morgen etc. auch nicht. Er solle mir meine Freiheit lassen und meine Ruhe. Er solle auch nicht anrufen, ich würde das Handy ausmachen.

    Ich habe mir LUFT ZUM LEBEN geschafft!

    PS: mein Mann hat mir vor zwei Tagen gesagt, er würde seit Tagen nix oder fast nix mehr trinken. Es wär seine Psyche und die Depressionen, die ihn so fertig machen würden. Und ich Dödel glaube das auch noch - wenigstens so lange, bis ich hier lese, dass viele Alkoholiker auf diese Erklärung setzen.

    Boah, hoffentlich halte ich durch. Das fühlt sich so schön an! ;)

  • Bleib stark und halte durch!

    Wahrscheinlich hilft es dir am besten, immer wieder hier zu lesen, falls du auf die Idee kommst einzuknicken oder ihm zu glauben.

    Was ich dich noch fragen wollte - er war doch in der Klinik und hat direkt danach wieder getrunken - war er da aus eigener Initiative hingegangen?

    Das Hundefutter kann er ja ans Tierheim spenden.

  • Ich habe eine Bitte an euch: sollte ich angefangen hinter ihm herzujammern, hier den Einknick-Eindruck hinterlassen und mich dem Herzschmerz hingeben: rüttelt mich wach!! Ich bin so ein Weichei, ich glaube immer an das Gute im Menschen...aber manchmal ist das wohl falsch...

    Deiner Bitte vom 27.11. wird entspochen.

    Ich versuche zu rütteln. Ich rüttel!!!

    Er versucht, er will ... tut es aber nicht.

    Alles hohle Phrasen! Hundefutter ... das ist ein sehr kindischer Versuch dich weich zu kochen.

    Ich erinnere mich, als ich mit dem Trinken aufhörte: ... ja, es war ein innerer Kampf, den ich mit mir ausmachen musste, nur mit mir allein.

    Ich wollte es! Ich zog es durch. Ich allein. Da konnte mir auch keiner helfen. Das dauerte nicht nur ein paar Tage, ich musste zu mir (!) ehrlich sein.

    ... nicht nur ein bisschen oder ganz wenig.

    Meine Sucht, mein angebliches "nicht Können" wohnte nur in meinem Kopf, ich musste in erster Linie mir etwas beweisen. Mir ganz allein, auch mein Führerschein war zum wiederholten Mal weg (nach 13 Jahren), ich hatte "den Popo in der Hose" und ging es an, ohne Kompromisse, denn nur das funktioniert.

    Alles Gejammere, jeder "Grund" , warum was nicht geht, war letztendlich Selbstbetrug.

    Ich machte mir klar, es war nur Alkohol, ich muss nur nicht trinken, ICH muss es nur wollen, egal was alle anderen sagen.

    Ich war ehrlich zu mir. Nach ein paar (!!) Wochen hatte ich den Aha-Effekt, ich konnte es, ich hangelte mich von Woche zu Woche ... so nach dem Motto: wer 1 Woche ohne Alk. schafft, schafft auch einen Monat, ein viertel Jahr und so weiter.

    Doch das musste ich mit mir allein ausmachen.

    Erst wenn dein Lebensabschittsbegleiter es sich selbst beweist, ist er auf dem richtigen Weg, alles andere ist Schall und Rauch.

    Lass dich nicht einlullen, übertölpeln - dir muss er gar nichts beweisen, dich muss er nicht überzeugen.

    Er muss sich überzeugen.

    Glaube keinen Versprechungen, traue keinen Worten.

  • ... er war doch in der Klinik und hat direkt danach wieder getrunken - war er da aus eigener Initiative hingegangen?

    Das ist ja der Irrglaube (vieler Angehöriger), Entgiftung und/ oder Klinik und alles wird "gut".

    Wenn der Trinker es selbst nicht will bzw. es nur vorgibt zu wollen, um des lieben Friedens Willen, kann man sich das auch sparen.

    Wenn der Alkoholiker nichts tut, bleiben Wünsche Wünsche und die Hoffnung stirbt wirklich zu letzt.

  • Hey NurBier67,

    lass und gemeinsam stark sein!

    Jetzt nicht die Nerven verlieren. Dieses Gefühlschaos ist ja echt nicht auszuhalten!

    Meiner meldet sich ja gar nicht und eigentlich müsste ich froh sein, dass ich meinen Freiraum habe und Abstand. Nicht ständig mit ihm konfrontiert werde. Und doch ist da diese leise Stimme im Kopf: warum meldet er sich nicht, hat ihm unsere Beziehung denn nichts bedeutet? Warum will er mich nicht zurück und kämpft um uns? Ich vermisse ihn doch so sehr, geht es ihm nicht so?

    Blöder Kopf! Blöde Gefühle!

    Wenn er das tun würde, wärs doch noch schwerer, den Weg da raus zu schaffen.

    Aber jetzt fängt der Mist im Kopf an: war unsere Beziehung denn die ganze Zeit eine große Lüge?

    Also nochmal:

    Zusammen stark bleiben!

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

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