Becko00 - Meine Vorstellung und warum ich hier bin

  • Hallo zusammen, ich bin der Becko. Ich bin 38 Jahre alt und gehöre zu den Menschen, die sich immer gesagt haben..."mir kann eine Abhängigkeit nicht passieren - ich trinke nur am Wochenende - und wenn dann nicht viel". Ich bin nicht körperlich abhängig vom Alkohol, aber dafür psychisch. Ich bin beruflich stark eingebunden und habe die Angewohnheit unter der Woche nichts zu trinken.

    Sobald aber der Freitag beginnt, startet leider auch schon das Trinken. Samstag und Sonntag auch. Das Problem ist dabei nur, dass ich nicht aufhören kann. Es dauert immer länger bis der Rausch einsetzt. Es gibt den einen Punkt wo ich mir sagen müsste....es reicht....aber ich hole mir dann immer ein weiteres Glas usw. Das geht seit Jahren so - nur wird die Menge immer größer!

    Das macht mich fertig. Am nächsten Tag Schuldgefühle - aber keine Besserung. Es ist falsch was ich da mache. Das muss aufhören. Deswegen bin ich hier. Ich habe sämtlichen Alkohol aus meinem Haus verbannt und stolpere voller Angst dem Wochenende entgegen. Ich hoffe ich schaffe es.

    In diesem Sinne - bis bald!

    Becko

  • Hallo Becko,

    willkommen bei uns. Angst ist natürlich kein so guter Begleiter, auch wenn ich Deinen Bammel verstehen kann. Du mußt die Sache für Dich ins Positive drehen und Dich auf ein alkfreies Wochenende freuen. Stell Dir vor, wie Du jeden Morgen ohne Kater aufwachst und am Montag ohne Schädel pünktlich auf der Matte stehst. Das ist doch was! Ich glaube, 30 Jahre lang verzichten hält niemand durch, nicht einmal der frommste Mönch. Sieh die Sache positiv und such Dir Motivationshilfen. Mir haben am Anfang Filme und Bücher zum Thema sehr geholfen, ich empfehle da immer "Vom unerwarteten Vergnügen, nüchtern zu sein" von Catherine Gray. Ich empfehle das Buch vor allem deshalb, weil es einfach saumäßig gute Laune macht: plötzlich ist Nicht-Trinken kein Verlust mehr, sondern ein Gewinn an Lebensqualität.

    Grüße,

    H.

  • Hallo Hanseat,

    danke für Deine Antwort. Der Gewinn an mehr Lebensqualität ist ein gutes Ziel - ein schönes. Ich werde mal nach dem Buch schauen.

    Die Angst wird hoffentlich weniger, wenn ich dieses Wochenende ohne Alkohol geschafft habe. Das ist schon wirklich alles sehr heimtückisch...so schleichend. Dieser Konflikt im Kopf....dieses "laß es!!" und es trotzdem tun ohne aufhören zu können...schlimm.

    Danke nochmal!!

    VG

    B.

  • Moin, Becko

    Wie fühlst du dich?

    Ich frage, weil du nach deiner Schilderung seit Montag keinen Alkohol getrunken haben dürftest,

    & dass du Woche für Woche gewissermaßen kalt entziehst. Das kann tückisch sein.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Die Angst wird hoffentlich weniger, wenn ich dieses Wochenende ohne Alkohol geschafft habe. Das ist schon wirklich alles sehr heimtückisch...so schleichend. Dieser Konflikt im Kopf....dieses "laß es!!" und es trotzdem tun ohne aufhören zu können...schlimm.

    Die Angst wird weniger, diese Erfahrung machte ich.

    Je mehr alkoholfreie Tage ich „sammelte“, desto sicherer wurde ich, wer einen Tag ohne Alk. schafft, schafft auch zwei, schafft auch ein ganzes Wochenende, einen komplette Woche …

    Natürlich muss die Wohnung 100% alkoholfrei sein und die eventuelle Neubeschaffung ausgeschlossen werden, mir halft auch viel Trinken, Tee war für mich in der ersten Zeit die Lösung, einfach herzustellen, keine Kohlensäure, wenn auch geschmacklich nicht der Oberknaller, konnte ich doch Unmengen in mich hineinschütten.

    Es galt für mich die erste Zeit, durch zu halten, mir zu beweisen, daß ich es kann.

  • Moin, Becko

    Wie fühlst du dich?

    Ich frage, weil du nach deiner Schilderung seit Montag keinen Alkohol getrunken haben dürftest,

    & dass du Woche für Woche gewissermaßen kalt entziehst. Das kann tückisch sein.

    Hallo Dante,

    ich fühle mich nicht so gut. Bei uns gab es gestern einen Feiertag - ich wurde schwach. Bin jetzt im Büro und arbeite. Von Mo-Do kriege ich das in der Regel ganz gut hin, weil ich sehr spät nach Hause komme und eigentlich sofort schlafen gehe. Freitag "freut" man sich aber schon auf die Getränke. Dann fängt das Spiel von vorne an. Dieser Rhytmus ist wie Du sagst tückisch - siehe gestern.

    Ich habe hier auch einen Beitrag eines Quartaltrinkers gelesen - ich finde mich dort zum Teil wieder. Ich muss nur zugeben, dass ich mich im Rauschzustand im Griff habe - ich mache weder peinliches, noch werde ich aggressiv oder Ähnliches.

    Vielen Dank für Deine Antwort!

    VG

  • Die Angst wird weniger, diese Erfahrung machte ich.

    Je mehr alkoholfreie Tage ich „sammelte“, desto sicherer wurde ich, wer einen Tag ohne Alk. schafft, schafft auch zwei, schafft auch ein ganzes Wochenende, einen komplette Woche …

    Natürlich muss die Wohnung 100% alkoholfrei sein und die eventuelle Neubeschaffung ausgeschlossen werden, mir halft auch viel Trinken, Tee war für mich in der ersten Zeit die Lösung, einfach herzustellen, keine Kohlensäure, wenn auch geschmacklich nicht der Oberknaller, konnte ich doch Unmengen in mich hineinschütten.

    Es galt für mich die erste Zeit, durch zu halten, mir zu beweisen, daß ich es kann.

    Hallo Achelias,

    vielen Dank für Deine aufmunternden Worte und Ratschläge. Ich werde mich daran klammern, wenn der Dämon mir wieder ins Ohr flüstert.

    VG

  • Hallo Becko,

    willkommen im Forum und Glückwunsch zu deinem Entschluss. Auch wenn du schreibst, dass du "nur" psychisch abhängig bist, solltest du doch zum Arzt gehen und deine Entgiftung besprechen. Zu den Entzugserscheinungen gehört auch Unruhe, Schlaflosigkeit, Schwitzen, Unwohlsein, depressive Verstimmungen oder Ängste. Daher ist ein Gespräch mit dem Arzt immer wichtig.

    Dann gilt es kurzfristig, das Wochenende zu "überstehen". Kannest du den Artikel zum Notfallkoffer? Der kann dir schon mal helfen.

    Das Forenteam
    27. August 2021 um 21:40


    Viele Grüße

    Seeblick

  • Hallo Becko,

    willkommen im Forum und Glückwunsch zu deinem Entschluss. Auch wenn du schreibst, dass du "nur" psychisch abhängig bist, solltest du doch zum Arzt gehen und deine Entgiftung besprechen. Zu den Entzugserscheinungen gehört auch Unruhe, Schlaflosigkeit, Schwitzen, Unwohlsein, depressive Verstimmungen oder Ängste. Daher ist ein Gespräch mit dem Arzt immer wichtig.

    Das Forenteam
    27. August 2021 um 21:40

    Hallo Seeblick,

    vielen Dank für den Koffer!

    Zu einem Arzt gehe ich erstmal nicht - auch wenn mit die Symptome bekannt sind. Ich kann mich immer schlecht öffnen bzw. über persönliche Probleme sprechen. Das hier im Forum empfinde ich als einfacher. Ich habe diese Symptome unter der Woche. Ich schätze die werden nochmal stärker werden am Wochenende - mal sehen. Ich werde berichten.

    VG

  • Und jetzt hast Du einen Kater?

    Hallo erstmal.

    Ich finde Du spielst die Situation runter!

    Wochenende war gestern auch nicht, Feiertag hin oder her.

    Für mich war das auch kein Freudentanz beim Arzt über meine Abhängigkeit vorzusprechen.

    Vermutlich war es das für niemanden hier.

    Das ist eine Ausrede von Dir, Du willst nicht hingehen.

    Ich habe das Gefühl Du näherst Dich dem Alk und entfernst Dich vom Forum.

    Der Dämon ist nur ruhig weil er noch besoffen ist - nee, aber weil Du ihm nachgegeben hast. Der wird erst wieder lauter, wenn Du auf dem richtigen Weg bist.

    Vielleicht wäre es gut Vorkehrungen zu treffen, zum Beispiel zum Arzt zu gehen.

    Viel Glück

    Gruß

    Marian

  • Hallo Marian,

    danke für Deine Antwort. Du hast Recht - ich will nicht zum Arzt - aber es ist keine Ausrede. Es ist zumindest ein Teil der Wahrheit.

    Ob ich mich vom Forum entferne in Richtung Alk, das kann ich Dir nicht genau sagen. Ich bin ja erst seit heute hier. Das kommende Wochenende, ja sogar der Tag morgen, wird es mir zeigen. Morgen fahre ich einkaufen - und ich hoffe ich bin stark genug meine Bierkästen zu verpfänden und keine neuen Kisten zu kaufen.

    Ich denke noch in kleinen Schritten. Ich denke alleine das wird mich schon belasten. Im Moment habe ich einfach Angst und viel zu viele Gedanken gleichzeitig:

    - wie konnte es soweit kommen

    - soll ich wirklich mein Leben lang auf Alkohol verzichten

    - wie kann ein Leben ohne Alkohol aussehen, was erwartet mich.

    - usw.

    VG

  • Hallo Becko!

    Willkommen in unserer Selbsthilfegruppe.

    Du hast eindeutig erkannt, dass Du ein Alkoholproblem hast. Mit guten Vorsätzen

    kommst Du so nicht weiter.

    Ich kenne das alles!

    Du kannst Dein Leergut auch von jemand anders wegbringen lassen oder lässt es erstmal

    im Keller oder sonst wo stehen.

    Am besten gehst Du so vor, wie wir es raten:

    Das Forenteam
    4. Dezember 2021 um 21:37

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Elly,

    ich werde meine Vorsätze in Taten wandeln. Ich werde die nächsten 5 Tage nichts trinken (heute ist der erste - hocke so lange im Büro bis ich total müde bin und gehe dann sofort schlafen). Dann haben wir schon bald den 07.11. Nach der nächsten Woche bin ich dann schon 10 Tage ohne Alkohol ausgekommen. Das ist mein Plan. Ich muss diesen Teufel - dieses Wochenende besiegen.

    Sobald ich aber merken sollte, dass die Symptome unerträglich werden, versuche ich bei einem Arzt anzuklopfen. Danke für Deine Worte!

    VG

    B.

  • Hallo Becko,

    herzlich Willkommen hier. Du schreibst, dass Du die nächsten 5 Tage nichts trinken willst. Und dann??

    Unser Forum richtet sich an bekennende Alkoholiker, die eine lebenslange Abstinenz anstreben. Ist das bei Dir der Fall?

    LG Cadda

  • Hallo Becko,

    herzlich Willkommen hier. Du schreibst, dass Du die nächsten 5 Tage nichts trinken willst. Und dann??

    Unser Forum richtet sich an bekennende Alkoholiker, die eine lebenslange Abstinenz anstreben. Ist das bei Dir der Fall?

    LG Cadda

    Hallo Cadda,

    ich schreibe weiter oben, dass es 5 Tage bis zum nächsten Montag sind. Ich rechne mir meine ersten Tage aus. Das dient meiner Motivation. Das ist mein Plan. Eine lebenslange Abstinenz ist natürlich das übergeordnete Ziel. Es gibt schließlich keine andere Option.

    LG

    B.

  • Hallo Becko00

    willkommen hier im Forum,

    nun mal Tacheles. Erschrecke mal nicht, ich sortiere es mal.

    Seit Jahren, wie ich gelesen habe, versuchst du immer wieder, mit dem Saufen aufzuhören und es klappt nicht. Jetzt hast du dich hier angemeldet und versuchst es weiter auf eigene Tour? Warum sollte es jetzt anders werden? Der Vorsatz ist derselbe, oder? Und du planst wieder in Eigenregie?

    Für mich leere Worthülsen. Mal kurz die Bude alkoholfrei machen und es läuft? Neee,, so wird das nichts.

    Was war denn der Grund deines Anmeldens? Um selbst wieder was zusammenzustricken und uns es wissen lassen oder suchst du ernsthafte Hilfe aus der Nummer herauszukommen?

    Die Ausrede nicht zum Arzt zu gehen zählt nicht. Alkoholismus ist eine ernsthafte Krankheit. Hättest du einen Beinbruch, wartest doch auch nicht, bis die Schmerzen stärker werden. Oder?

    Mein Vorschlag wäre.

    Gehe morgen zum Arzt, unabhängig der Symptome, bespreche mit ihm offen und ehrlich, was mit dir los ist. Frage ihn, ob eine Entgiftung notwendig ist und wenn ja, wie diese aussieht. Danach berichte uns, wir werden dich bei deinem weiteren Weg unterstützen.

    Hier noch ein Artikel zum Nachlesen

    Das Forenteam
    17. Mai 2021 um 16:40

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Becko,

    na ja. Einige die ich kenne, haben am Anfang die "nur heute" Technik angewandt. Nur heute trinke ich nichts. Oder, wenn es hart auf hart kam, nur diese Stunde. Und dann wieder diese Stunde. Nur heute nichts trinken ist nicht so schwer.

    Mit der Zeit wird sich dann normalerweise die gesamte Einstellung zum Trinken von selbst ändern. Ich lese, dass es eine unglaubliche Last für Dich ist, an lebenslange Abstinenz zu denken. Das ist absolut nachvollziehbar. Dein "Dämon" ist ja noch äußerst laut. Das wird mit der Zeit viel leiser werden.

    Ich kann Dir nur sagen, es wird bald besser werden. Man muss es erst mal anfangen durchzuziehen.

    - wie kann ein Leben ohne Alkohol aussehen, was erwartet mich.

    DAS kann ich Dir sofort beantworten. Bei mir hat sich die letzten zehn Monate abartig viel geändert. Das Leben ohne Alkohol sieht, verzeihe den Ausdruck, einfach geil aus. Und es hat eine so positive Wendung genommen, die ich niemals erwartet hätte.

    Klar, erst mal mit den eigenen Emotionen und Gedanken zurechtkommen, usw. Am Anfang alles ein bisschen anstrengend. Aber dann wurde es immer besser. Und jetzt kann ich kaum glauben, wie gut.

    Kurzum, es erwartet Dich viel Freude und Zufriedenheit. Es braucht nur ein bisschen dahin und da musst Du dran bleiben.

    VG

    Alex

  • Hey Becko

    Ich würde Dir den Tipp von Elly ans Herz legen und jemand anderen Dein Bier Leergut wegbringen lassen oder es weit wegstellen.

    Vor allem, wenn Du die Abgabe immer mit der Besorgung neuen Stoffs verbunden hast.

    Übrigens Besiegen lässt sich der Alkohol nicht.

    Kapitulation ist angesagt.

    Die anderen Tipps sind auch sehr wertvoll, mach Dir jetzt nicht Gedanken um die Zukunft. Ein Schritt nach dem anderen.

    Du fragst Dich, wie es soweit kommen konnte. Das ist oft ein schleichender Prozess.

    Nach einiger Zeit siehst Du Deine Abstinenz bestimmt nicht als Verzicht, viel mehr als einen Gewinn.

    Ich kann bei mir, nach 6 Jahren Abstinenz, nicht behaupten, das mein Leben einfach und toll geworden ist. Überhaupt nicht.

    Ich verstehe mich vollkommen, warum ich vieles nicht hören,sehen, ja oft ertragen will und wollte.

    Aber mit Alk wäre es noch schlimmer.

    Viel Erfolg und viele Grüße

    Marian

  • Marian - ganz ehrlich, ich glaube das Erwachsenen-Leben ist für niemanden einfach und toll. Das war es hoffentlich für viele als Kind mal. Aber so an sich ist das Leben einfach sauanstrengend. Das hat uns nur als Kind keiner gesagt. Und die Welt will uns dann manchmal noch vorgaukeln, dass es doch so wäre, zumindest ein Teil von der Welt (Werbung, Social Media, gewisse Bücher etc).

  • Oh ja. Es ist sehr anstrengend. Steckte gerade ein paar Wochen in einem gewaltigen Hürdenlauf. Von "einfach" kann nicht die Rede sein.

    Ich lag viele Stunden wach.

    niemanden einfach und toll

    Veto, bei "für niemanden toll". Trotz allem bin ich auf einem guten Weg. Das geht nur mit klarem Verstand. Und das finde ich toll.

    Ich bin erwachsen und finde mein Leben endlich toll. Auch wenn es oft nervig und anstrengend ist. Und nüchtern werde ich es schaffen, dass es noch besser wird.

    Betrunken geht gar nichts. Es geht immer abwärts. Schneller, oder langsamer.

    Der trockene Weg führt im Regelfall jedenfalls nicht nach unten.

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