Becko00 - Meine Vorstellung und warum ich hier bin

  • nun Becko00 , es mag das es aus deiner Sicht aus kein Problem ist, aber es kann eines werden.

    Wir empfehlen erstmal sich von trinkenden Menschen so weit wie möglich eine Zeit lang fernzuhalten. Auch wenn du da früher Nein gesagt hast und eventuell es auch dort kannst, nimmst du die Eindrücke mit nach Hause. Zumindest, wenn dein Schwager in deinem Beisein sauft und anscheinend selbst ein massives Problem hat.

    Weiß deine Schwester, dass du jetzt nichts mehr trinkst, dass du Alkoholiker bist? Weiß sie, wenn neben dir gesoffen wird, es dir Probleme bereiten kann?

    Das weiß sie noch nicht. Das WE wollte ich dazu nutzen. Nun, das sind in der Tat wichtige Punkte. Ich werde das Treffen dann auf andere Örtlichkeiten verlegen und meinen Schwager rufe ich nur an. Ich werde dann bei meinen Eltern nächtigen - da bin ich sicher.

    Danke!

  • Hallo,

    so das WE war schön. Ich bin seit dem 01.11 trocken und es geht mir gut. Habe sogar Muskelkater vom Spaziergehen :D

    Ich kam sogar in Situationen wo ich Bier abgelehnt habe und ich fühlte mich dabei gut. Familie ist informiert.

    VG

  • Ich kam sogar in Situationen wo ich Bier abgelehnt habe und ich fühlte mich dabei gut. Familie ist informiert.

    Am Anfang ist man sowieso extra motiviert, da fällt es noch verhältnismäßig leicht, einfach mal nein zu sagen. Aber grundsätzlich solltest Du dafür sorgen, daß Du gar nicht erst in solche Situationen kommst. Geh mal für ein paar Monate dem Alkohol konsequent aus dem Weg, die Zeit solltest Du Dir nehmen. Nüchternheit ist Prio 1, ohne sie ist alles nichts.

  • Dieses Wochenende war deutlich schlechter als die davor. Ist das normal, dass es nicht linear besser wird? Ich habe oft an Alkohol gedacht - hatte Bierdurst vom feinsten. Beim Kochen war ich nervös, hektisch. "Etwas" hat mir gefehlt....

    Bin erstmal froh, dass das WE endlich vorbei ist und die Arbeit beginnt....oh man

  • Guten Morgen Becko!

    Es ist doch trotzdem sehr gut, dass Du der Suchtstimme nicht nachgegeben hast.

    Du stehst ganz am Anfang und bist gerade ein "paar Tage" abstinent. Rufe Dir

    immer in Erinnerung, wie lange Du vorher zum Alkohol gegriffen hast.

    Der Körper und die Seele brauchen eine Weile, bis sie sich umgestellt haben.

    Neue Gewohnheiten brauchen ihre Zeit. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier.

    Am besten ist, wenn man sich an solchen Tagen ablenkt und etwas ganz Neues tut.

    Hier nochmal zur Erinnerung:

    Das Forenteam
    27. August 2021 um 21:40

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Ist das normal, dass es nicht linear besser wird

    Also meine Gedanken und Gefühle laufen grundsätzlich nicht linear ab.

    Mal geht es rauf, und mal runter. Wichtig ist, grundsätzlich in beiden fällen nicht zum Alkohol zugreifen.

    Wie Elli schreibt, ist viel Gewohnheit dabei. Man hat es ja jahrelang gemacht. Gewohnheiten können sich ändern.

    Im linearen Durchschnitt, wird es einfacher werden.

  • Haĺlo Becko00,

    mir ging es wohl ähnlich in den ersten Wochen, hin und wieder schlich sich er Gedanke ans Trinken ein.

    Ich fragte mich dann immer: Was ändere ich, wenn ich jetzt wieder trinke?

    Mittlerweile verspüre ich kein Verlangen mehr nach Alk. , die Frage stelle ich mir aber öfter.

    Bis heute habe ich keine Antwort gefunden, jedenfalls keine positive.

  • Ist das normal, dass es nicht linear besser wird? Ich habe oft an Alkohol gedacht - hatte Bierdurst vom feinsten. Beim Kochen war ich nervös, hektisch. "Etwas" hat mir gefehlt....

    Du hattest einen ordentlichen Suchtdruck, da mussten wir (fast) alle mal durch. Das gehört zum Aussteigen einfach dazu.

    Anfangs werden viele Aspiranten durch eine Woge der Euphorie getragen. Aber auch die läuft mal aus und dann ist ein Wellental angesagt. Setz Dich nicht unter Druck. ich behaupte nach über 7 1/2 Jahren mal, dass eine gewisse Grundfestigung erst nach ca. 1 Jahr eintritt. In den ersten Jahren kommt es häufiger noch zu Suchtdruck. Aber Du hast ja gelernt, dass dieser nicht ewig dauert und durchaus zu überstehen ist. Beim nächsten Mal fällt es Dir leichter.

    Leg Dir mal eine Strategie zurecht. Schau mal hier rein: Strategien gegen Suchtdruck

    Grund für Deinen Druck ist Dein Suchtgedächtnis, dass sich leider als solches nicht deinstallieren lässt. Es funktioniert ähnlich einer Software, die jetzt von der Software Abstinenz überlagert ist, jedoch ab- und an zu zicken beginnt.

    Mir ist der Druck in den ersten Jahren häufig begegnet, insbesondere als ich in Situationen kam, in denen ich früher getrunken habe. Mal wurde ich vom Suchtgedanken fein umschmeichelt, mal drückte es brutal auf mich ein. Meistens war jedoch "feine" Variante im Anmarsch. Nach ein paar Malen hatte ich mich eingestellt, und den aufgekommenen Suchtgedanken innerlich begrüßt und mir selbst gesagt: "Ach, Dich gibt es auch noch. Du hast keine Chance, also troll Dich lieber." Dazu entweder einen Ortswechsel durchgeführt oder irgend etwas begonnen, was mir Freude machte.

    Jetzt habe ich schon mehrere Jahre keinen Druck mehr gehabt, ich weiß jedoch, dass er jederzeit aufkreuzen kann. Da bin ich hoffentlich gewappnet.

  • Moin, wichtig ist meiner Meinung nach, dass sich bei aller Anfangseuphorie, nicht der Gedanke einschleicht, dass du es ja nun bewiesen hast, dass du paar Wochen ohne Alk auskommen kannst und so ein kleiner Schluck zur Belohnung ja nun nicht mehr schaden kann. So nach dem Motto: Geht doch.

    Wenn es geht - und ich weiß, dass es geht - vermeide Situationen wie zum Beispiel das Kochen, in/bei denen du früher gesoffen hast. Da muss eben mal jemand anders kochen oder der Pizza Dienst ran (zum Beispiel).

    Ansonsten, schönen Tag noch und halte durch, es lohnt sich.

  • Am Anfang meiner Abstinenz war es für mich auch ein wahrer Kampf ... durchhalten!

    Nachdem die erste Euphorie sich gelegt hatte, so nach 3... 5 Wochen Trockenheit, kamen auch bei mir erste Zweifel (?), Unsicherheiten ... Saufdruckgefühle. Stoisch kämpfte ich gegen diese Momente an, es waren immer nur ein paar Minuten, doch sie waren nicht zu ignorieren. Zum Glück bewahrheiteten sich die Erfahrungen der Anderen, der Saufdurck kam immer seltener und wurde immer schwächer und ich stärker.

    Ich glaubte an mich, das gab mir die Kraft. Glaube kann Berge versetzen.

  • JA dieses WE war es mal wieder ähnlich. Jetzt ist ja auch noch Fußball WM - naja - irgendwas ist ja immer. Manchmal denke ich, dass ich es nicht schaffe. Eine innere Stimme sagt zu mir, ich solle zumindest mal 1 Fläschchen zum Fußball trinken - ich werde ja schon noch aufhören können.

    Meine Vernunft sagt mir - es ist eine Lüge.

    Einen schönen Start in die Woche wünsche ich!

  • Eine innere Stimme sagt zu mir, ich solle zumindest mal 1 Fläschchen zum Fußball trinken - ich werde ja schon noch aufhören können.

    Meine Vernunft sagt mir - es ist eine Lüge.

    Es ist eine gewaltige Lüge! Kein Alkoholiker kann nach 1 Flasche aufhören zu trinken.

    Gut, dass Deine Vernunft die Überhand hat. :thumbup:

    Es wird leichter, mit der Zeit wird die innere Sucht Stimme leiser!

    Dir eine gute neue Woche!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Becko00,

    auch wenn es wie ein typischer Opasatz klingt, gibt dir etwas Zeit.

    Es dauert Zeit bis sich alte Gewohnheiten ändern, Fussball war bei dir immer mit Biertinken verbunden, nun ist das nicht mehr so, das braucht schon 'ne Weile bis das aus dem Hirn wieder raus ist und du dich daran gewöhnt hast, Fussball auch mit einem Tee oder einen Fruchtsaftgetränk zu schauen.

    So ging es wohl jedem, sich von alten Gewohnheiten, "Automatismen" lösen fällt anfangs schwer, das was man jahrelang tat, "trainierte" wieder los zu werden.

    Du wirst sehen in ein paar Monaten, geht das auch vorbei. So war es bei mir.

    Heute frage ich mich sogar, warum war ich immer so blöd und griff zu Flasche, obwohl ich doch wusste, dass es nicht bei einem Bier bleiben würde.

    Heute!

    So richtig "klick" macht es erst nach Monaten, wenn man nicht mehr glaubt Alkohol "müsse" sein, gehöre dazu.

    Wenn man sich daran gewöhnt hat. Klingt zwar unglaublich, ist aber so. Wir sind alle Gewohnheitstiere.

  • So ein kurzes Update bei mir. Im Grunde nicht wirklich viel neues. 6 Woche müsste es jetzt sein bei mir. Manchmal bin ich bisschen nervöser und zappeliger, aber im Grunde halte ich es gut aus. Die bereits berichteten Gedanken gibt es nach wie vor und manchmal auch komische, sich real anfühlende Träume, in denen ich mit Freunden trinke. Da wacht man manchmal komisch auf.

    VG an alle!

  • Die bereits berichteten Gedanken gibt es nach wie vor und manchmal auch komische, sich real anfühlende Träume, in denen ich mit Freunden trinke. Da wacht man manchmal komisch auf.

    Das sind doch Gedanken, die zum Austausch gehören. Das ist nicht unüblich. Schließlich hat ja dein Unterbewusstsein registriert, dass du nicht mehr säufst und das mag die Sucht /Suchtgedächtnis nicht. So meine Erklärung dazu. Es arbeitet in dir.

    Selbst bei meiner jahrelangen Trockenheit kommt es immer wieder mal vor. Ist normal, gehört zu mir und ich bin froh drum. Es erinnert mich daran, Alkoholiker zu sein und zu bleiben.

    Wir schreiben hier immer wieder, der Alkoholismus ist gestoppt und schläft nur in einem. Wie anders, als mit Träumen, könnte er sich nicht bemerkbar machen. Höchstens das Saufen hebt es wieder auf. Will ja keiner.

    Glückwunsch! 6 Wochen ist doch schon was. Weiter machen eventuell dich etwas hier melden, so haben wir alle etwas davon. ;)

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo,

    17. Januar - es geht mir gut. Weihnachten und Silvester waren für mich auch völlig ok. Komisch, aber die Tage wo ich noch an das Trinken denke sind nicht die typischen "Fallen". Eher ganz normale harmlose Tage.

    Aber es geht mir nicht nur okay ohne Alkohol - es geht mir besser. Alleine diese ganzen Selbstvorwürfe die weg sind....das war so ein wichtiger und richtiger Schritt für mich.

    Danke euch allen bis hier hin - der Weg geht weiter. Ich erwarte noch schwierigere Zeiten - bleibe aber hoffnungsvoll.

    LG

  • Hallo Becko,

    schön zu hören, dass es dir gut geht.

    Oft sind es die „normalen“ Tage, die einen vergessen lassen, dass man abhängig ist. Da kann plötzlich „jetzt zur Belohnung ein Glas Wein/Bier/wasauchimmer“ auftauchen. Auch der Gedanke „mir geht es doch gut, da kann ein Glas ja wohl nicht schaden“, kann sich leicht einschleichen. Dann ist es gut, wenn man weiß, wie man gegensteuern kann.

    Viele Grüße

    Seeblick

  • Hallo Becko,

    das stimmt. Am Anfang kam "die Stimme" immer dann, wenn der Tag besonders gut gelaufen ist.

    "Jetzt hast du dir aber eine verdient" und so. Einfach nicht mit sich diskutieren. Stimme erkannt, Stimme gebannt.

    Mit der Zeit wurde es dann immer weniger. Es braucht halt ein bisschen. War ja jahrelang anders. Gewohnheiten ändern braucht Zeit.

    VG Alex

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