• Aber helfen wollen ist gleichzeitig doch auch nichts, was man jetzt ganz abstellen muss, oder wie seht ihr das? Und nach über 20 Jahren, in denen ich zwar oft gemotzt, gedroht o ä. Habe, aber nie eine ernsthafte konsequenz gezogen habe , finde ich es irgendwie auch logisch, dass er mit dem Tempo, das ich grade plötzlich habe nicht mitkommt. Oder ist das doof? Schreibt es mir gerne ehrlich.

    Über 20 Jahre oft " gemotzt und gedroht " , las ich gerade erst.

    Wahrlich eine verdammt lange Zeit, die Du schon ausgehalten hast und Du fragst noch, ob man das "helfen wollen" abstellen soll!?.......bin gerade sehr irritiert........

    Logisch ist für mich, dass es sich Dein Partner auf Kosten der Familie, die in dem langen Zeitraum vieles "erleiden" musste, sehr egoistisch und bequem eingerichtet hat, ohne Konsequenzen von Dir befürchten und spüren zu müssen.

    Liebe Api, wenn Du nicht bald einen Weg für Dich und Deinen Sohn findest, dann befürchte ich, wird das nichts mehr.....mit einem glücklichen Leben für Euch beide!

    Vielleicht helfen Dir die Bücher dabei, Licht am Ende des Tunnels zu finden........wünsche es Dir von Herzen.

    Liebe Grüße,

    Christrose

    Einmal editiert, zuletzt von Christrose (11. April 2022 um 00:47)

  • Guten Morgen Api,

    ich kann mich meinen Vorschreiberinnen nur anschließen. Was möchtest Du mit Büchern, die Jemandem helfen könnten, der aufhören WILL zu trinken? Das sind alles Bücher, die Dir absolut gar nichts bringen.

    Die Buchtips für Angehörige hingegen schon. DAS sind die Bücher, die Dich interessieren sollten.

    Das, was Christrose geschrieben hat, geht mir auch durch den Kopf, Wenn Du nicht in die Handlung kommst, dann zieht das Leben an Dir vorüber, ohne dass Du zufrieden sein kannst und auch für Deinen Sohn ist es eine Zeit, die man nicht mehr zurückdrehen kann.

    Ich wünsche Dir, dass Du genügend Kraft aufwenden kannst, Dich selbst hochzubekommen in die Handlung. Der Wille allein reicht leider nicht, um eine Veränderung zu erreichen.

    LG Cadda

  • Hallo Api,

    Es ist wichtig, das du nur das ankündigst was du auch durchhalten kannst, sonst wirst du unglaubwürdig, und das nutzen nasse Alkoholiker radikal aus.

    Er muß ja nichts ändern, es läuft doch gut für ihn. Du kümmerst dich immer weiter.

    Es ist nicht wichtig, ob er mit deinem Tempo mit kommt, du hast doch sicher tausendfach gesagt, was dir mißfällt. Er weiß es ganz bestimmt, aber er nimmt dich nicht mehr ernst.

    Dein "Gemecker" steckt er weg, es folgt ja bisher nichts daraus.

    Ich habe es selbst über Jahrzehnte erlebt und habe begonnen, erst kleine Dinge zu verändern, und dann immer weiter gemacht.

    Es geht nicht anders, du mußt handeln, damit es dir besser geht.

    Das Buch, welches ich dir empfohlen habe, ist sehr gut. Da gingen bei mir nicht nur Lichter an, sondern ganze Kronleuchter. ;)

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • guten Abend zusammen,

    Was ich verstehe und wirklich annehme ist, dass ihr schreibt, ich muss ins Handeln kommen - alleine das Wollen reicht nicht. Ein Stückweit mache ich das ja schon, aber ich muss sicher aufpassen, dass es bei diesem Stück nicht bleibt (zb fiel es mir wie Schuppen von den Augen, als ich im Forum vor ein paar Wochen von jemandem gelesen habe, der damit haderte, den Alk für seinen Angehörigen zu kaufen: genau das habe ich aber jahrelang getan, da ich in der Stadt arbeite und er im Dorf! Er bringt Brot etc mit, ich den Wein etc...jahrelang so eingespielt! Damit habe ich von einem auf den anderen Tag aufgehört, als mir hier im Forum klar wurde, was ich da mache.

    Und da wird es sicher noch vieles geben! Von den empfohlenen Büchern habe ich direkt mal 2 bestellt und werde sie in den Osterferien lesen.

    Lg

    Api

  • den "Freifahrschein" habe ich ihm viel zu lange gegeben - das ist mir ja sehr schmerzlich klar geworden. Ich schäme mich sehr dafür und ändere es ja grade. Ich bin ja hier, damit ihr Euch "einmischt" ( Hartmut )! Habe bloß Hoffnung, dass dadurch dass ich ja jetzt die Konsequenzen ziehe er zur Einsicht kommt und hatte nur versucht, abzuschätzen, wie hart es wird / wie die Chancen auf eine gemeinsame Zukunft stehen, FALLS er sein Problem angeht. Sagt mir gerne, wenn ich da schon wieder in eine Falle tappe...

    Und dann direkt noch eine Frage: ich habe ja aufgehört, auch wenn ich für unsere "Stadt-Einkäufe" zuständig bin, ihm oder uns den Wein zu kaufen. Wohnen sehr ländlich,, muss er jetzt selber los und mir ist die Lust auf Wein eh schon seit ca Nov. Vergangen. Außerdem schweige ich in KEINER Situation mehr, wie mich seine Zrinkerei belastet. Sonst hab ich das nur immer wieder ab und zu getan.

    Mein nächster Schritt ist, ihm am Wochenende, wenn er ja oft bis in die Früh abwechselnd schläft und trinkt nicht mehr ins gemeinsame Schlafzimmer zu lassen. Muss er im Gästezimmer oder sonst wo schlafen - allerdings: sage ich Sohn dann (wie schonmal getan) "Papa ist krank" und gehe mit ihm irgendwo hin, was schönes machen (er ist nicht blöd- er weiß ganz genau, dass Papa keinen Schnupfen hat! "Krank" stimmt ja trotzdem irgendwie. Aber es liegt ein Tabuthema über uns und DAS WILL ICH NICHT, dass er so aufwächst! Oder sage ich " Papa hat zu viel Alkohol getrunken"? Oder sage ich "Frag Papa selbst, warum er auf der Couch oder im Gästebett schläft"? Er verträgt ja so viel - man kann dann normal mit ihm reden.

    Entschuldigt meinen Roman - ich dachte, ich wäre schon so weit und hätte so viel gerafft, fürchte aber grade ich bin total am Anfang und habe Angst, alles falsch zu machen.

  • Aurora danke fürs verschieben . Ich hatte irgendwo falsch reingeschrieben - finde mich noch nicht so gut im Forum zurecht. Da müsste noch ein Beitrag vorher dann auch falsch gelandet sein - vielleicht lässt sich der auch noch verschieben, damit ich nicht alle verwirre?

  • Liebe Api,

    ich habe deinen Beitrag mal aus Upsides Thema hierher verschoben.

    Da kann besser darauf eingegangen werden, denn es ist ja wichtig für dich.

    Dein Sohn ist ja nicht mehr sooo klein. Du kannst mit ihm da schon offen reden. Dass Alkoholismus eine Krankheit ist, dass Menschen sich dadurch verändern, dass sie trinken müssen und ein Anderer da nichts machen kann.

    Es gibt auch Bücher darüber.

    "Warum tut Papa das" von Sylvie Kohl

    "Flaschenpost nach irgendwo" von Schirin Homeier

    zum Beispiel.

    Na klar hast du Angst vor Fehlern. Die hat jede Mutter. Und jede Mutter macht auch Fehler. Das ist einfach so.

    Aber du kommst doch jetzt in's Handeln und das ist gut.

    Liebe Grüße

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Liebe Api,

    mein Sohn ist 10 Jahre alt. Ich habe ihm am Anfang, als es mal eskaliert ist gesagt, dass sein Papa zu viel Alkohol getrunken hat.

    Ich habe meinem Ex dann ganz klar gesagt, dass ich keinen Betrunkenen mehr neben mir im Bett liegen haben möchte. Den Geruch konnte ich schon lange nicht mehr ertragen. Ich bin auch immer wach geworden, wenn er betrunken durch die Wohnung gewandert ist und konnte dann vor lauter Wut und Herzrasen gar nicht mehr schlafen. Nachdem er dann aus dem Schlafzimmer ausgezogen ist, habe ich wieder wunderbar geschlafen.

  • Liebe Api,

    mein Sohn ist 10 Jahre alt. Ich habe ihm am Anfang, als es mal eskaliert ist gesagt, dass sein Papa zu viel Alkohol getrunken hat.

    Ich habe meinem Ex dann ganz klar gesagt, dass ich keinen Betrunkenen mehr neben mir im Bett liegen haben möchte. Den Geruch konnte ich schon lange nicht mehr ertragen. Ich bin auch immer wach geworden, wenn er betrunken durch die Wohnung gewandert ist und konnte dann vor lauter Wut und Herzrasen gar nicht mehr schlafen. Nachdem er dann aus dem Schlafzimmer ausgezogen ist, habe ich wieder wunderbar geschlafen.

    Liebe Schwesterherz,

    Genau so geht es mir auch oft...

    Und dein Sohn: war das für ihn ein Dilemma, denn Dein Freund war ja glaube ich auch der Meinung, dass er NICHT zu viel trinkt?

    Dann steht sozusagen Aussage gegen Aussage und Sohn dazwischen, aber naja es ist wohl besser als alles was unausgesprochen ist...?!

    Danke für deine Schilderung.

  • Danke Aurora,

    Auch für die Büchertips!

  • Und dein Sohn: war das für ihn ein Dilemma, denn Dein Freund war ja glaube ich auch der Meinung, dass er NICHT zu viel trinkt?

    Dann steht sozusagen Aussage gegen Aussage und Sohn dazwischen, aber naja es ist wohl besser als alles was unausgesprochen ist...?!

    Danke für deine Schilderung.

    So etwas ist für Kinder eine Katastrophe. Wie soll ein Kind so etwas verstehen - wirklich verstehen?

    Wenn die erwachsene Mutter nicht mal damit klar kommt.

    Wenn ich mir was wünschen dürfte, wünschte ich mir, daß Kinder verschont blieben!

    Die können nichts dafür, es weder begreifen, noch sich wehren und bekommen jede Menge ab.

    Oh doch, ich weiß sehr genau, wovon ich schreibe - ich war selbst so ein Kind. ;(

  • Hallo Api,

    das wichtigste in meinen Augen ist, den Kindern die Wahrheit zu sagen. Natürlich altersentsprechend.

    Wir Erwachsene zweifeln so oft an dem dem, was wir bei nassen Alkoholikern sehen, und trauen unseren Wahrnehmungen nicht, das wollte ich bei meinen Kindern nie machen, und trotzdem bin ich in die Falle getappt, weil ich etwas für sie erhalten wollte, was gar nicht mehr da war.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Liebe Api!

    den "Freifahrschein" habe ich ihm viel zu lange gegeben - das ist mir ja sehr schmerzlich klar geworden. Ich schäme mich sehr dafür und ändere es ja grade.

    Bitte nicht schämen ... es ging halt nicht besser. Fein, dass du jetzt was änderst. Aber nimm in Kauf, dass von ihm ev. lange keine Reaktion kommt bzw. er etwas ändern könnte und du ev. vielleicht sogar leicht angefeindet wirst. Du hast ihm - wie du richtig geschrieben hast - jahrelang den Freibrief gegeben. Wenn er in seiner Sucht ist, dann ist das für ihn selbstverständlich und er geht davon aus, dass das immer so weiter geht. Er wird lange brauchen, bis er kapiert, dass du dich änderst bzw. entwickelst. Er wird es nicht verstehen und daher auch wieder versuchen, dich wieder "zurecht" zu biegen.

    In meiner Beziehung mit einem Alkoholiker (10 Jahre) war ich auch ganz gut in der Rolle, mitzutun und es nicht zu hinterfragen. Dann habe ich begonnen, dass ich es ansprechen. Hab auf meine naive Art versucht Konsequenzen zu setzen. D.h. wenn er daheim betrunken war, dann hatte er auch SZ-Verbot, weil mich seine Art schon so angeekelt hat und der Geruch. Dabei kam es dann über kurz oder lang auch zu ärgeren Diskussionen und ich habe da SZ sogar versperrt, um primär auch ein Zeichen/ein Stopp zu zeigen. Mit dem Resultat, dass er die Türe eingetreten hat. Irgendwann bin ich dann - wenn es mir zu viel war - in meine Wohnung gefahren. Mit dem Resultat, dass ich gelitten habe und er die Zeit zum Trinken genutzt hat - jetzt war ja niemand präsent, der genörgelt hat. Ja und dann das "nörgeln" oder ansprechen. Ich hab kein Geheimnis mehr gemacht und meine Meinung begonnen zu sagen, wie daneben er sich benimmt. Zum Teil bin ich auch ich dann immer emotionaler geworden, weil auch das nichts gebracht hat, außer dass seine Aggression gegen mich gestiegen ist.

    Zusammenfassend muss ich fast feststellen, dass alles was ich an konsequenten Verhalten versucht habe zu setzen, nach hinten losgegangen ist, er sich sukzessiv in seinem Tun bedrohter vorkam und es mir im Grunde nur immer schlechter ging.

    Was deinen Sohn betrifft ... weil du geschrieben hast, dass er dich hassen wird, wenn ihr euch trennt. Hm, bist du dir da sicher oder vermutest du das nur? Weil ich habe die Erfahrung gemacht, dass Kinder ein ganz gutes Gespür haben und er bekommt die Situation um den Vater vielleicht schon längst mit!!

    Vielleicht wäre er nur momentan enttäuscht, weil es einfach ungewohnt ist, aber vielleicht würde auch er mehr Ruhe in sich finden?

    Ich habe zwar keine Kinder, aber einen Neffen, den ich sehr liebe und der regelmäßig bei mir ist. Auch in der Beziehung. Heute ist er 13 Jahre. Damals war er 4 Jahre. Und obwohl er "nur mein Neffe" ist und auch nur zeitweise bei uns war, stelle ich jetzt nach der Trennung fest, wie sehr das Verhalten meines Ex meinen Neffen geprägt hat. Ich erinnere mich, dass mich en 4/5jähriger oft getröstet hat, weil er gespürt hat, was los ist. Ich kann mich noch gut erinnern, wie er mir mit 5 Jahren anbot, ob er mit meinem damaligen Partner reden soll.

    In der Beziehung ist dann noch viel mehr vorgefallen, sodass mein Neffe (von seinen Eltern aus) nur bei mir sein durfte, wenn mein Partner nicht anwesend/dabei ist. War gut umsetzbar, weil ich einstweilen auch wieder in meine Whg. zurück gezogen war.

    Heute: er ist ein 13jähriger aufgeschlossener junger Mann ;-), der betrunkene Menschen nicht erträgt und feststellt, dass eine Tante die stärkste Person ist, die er kennt. Er musste sich oft Sorgen machen und hat aber zum Glück gesehen, dass ich immer wieder "aufgestanden" bin.

    So viel dazu, wie es oft in Kids aussieht und wie sich entwickeln und auch geprägt werden, obwohl man es nicht so annimmt/glaubt.

    Ich wünsche dir Kraft für dein konsequentes Handeln und alles, alles Gute!!!!!!!!!!!!!!

  • Habe bloß Hoffnung, dass dadurch dass ich ja jetzt die Konsequenzen ziehe er zur Einsicht kommt und hatte nur versucht, abzuschätzen, wie hart es wird / wie die Chancen auf eine gemeinsame Zukunft stehen, FALLS er sein Problem angeht. Sagt mir gerne, wenn ich da schon wieder in eine Falle tappe...

    Ich habe mich mal bei dir etwas eingelesen. Falls meine Interpretation verkehrt, ist sage es.

    Ja ja. die liebe Hoffnung das alles wieder mal gut wird hält schön in der eigen CO Abhängigkeit fest. Irgendwie blöd so eine Hoffnung. Oder?

    Nun bist du für mich ein Paradebeispiel für „CO Abhängigkeit“. Jahrelang hast du alles versucht um ihn trockenzulegen, früher mit direkten Ansprachen, mit Diskussionen und kleinere Maßnahmen, damit er es merkt. In letzter Zeit forcierst du nun die Maßnahmen. Du änderst jedoch nichts damit.

    Scheinst immer noch auf dem Trichter zu sein „Das schaffe ich schon irgendwie“

    Nach dem Motto "Wenn der Alkoholiker was getrunken hat, dann darf er das und das nicht", mit der Hoffnung das er es langsam kapiert. Und wenn er mal nicht wieder sauft, darf er als Belohnung wieder ins Schlafzimmer hüpfen?

    Kleine Anmerkung, ein Alkoholiker ist ja nicht bescheuert, um zu wissen, das sei Trinkverhalten nicht in Ordnung ist und für einen Zeit aussetzen kann um den CO ruhig zu stellen.

    Nein API, du tapst nicht in eine Falle, du hast sie noch gar nicht verlassen. Du steckst weiter mittendrin.

    Was schätzt du, was dir der ganze Austausch und die Erkenntnis für CO Abhängige für dich gebracht hat? Siehst du da für dich eigene Fortschritte? Die Situation hat sich nicht verändert. Es belastet dich weiter und er säuft fröhlich vor sich hin.

    Wissen alleine reicht nicht, sollten schon konsequente Handlungen für sich erfolgen. Es geht um dich und deine kleine Familie. Nicht für ihn. ER hat ja keine Interesse an der Familie. Sieh deine Versuche Beratungsstelle oder Paartherapie. Also wenn mir eine Partnerin erklärt es wird Zeit für eine Paartherapie dann ist doch spätestens schon 5 nach 12 . So naiv kann doch kein Partner sein.


    Ich kann einem Kind alles erklären, was mit 10 Jahren machbar ist. Ich kann ihm aber nie die Eindrücke, was ein Kind sieht, wegdiskutieren.
    Lese dich mal bei den EKA welche Eindrücke aus der Kindheit sie heute noch belasten, obwohl ihnen teilweise alles erklärt wurde.

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo,

    ich lese bei den CO Abhängigen immer wieder, das sie denken, ein bestimmtes Verhalten würde beim saufenden Partner eine bestimmte erwünschte Gegenreaktion bewirken.

    Es werden sich tausend Gedanken gemacht, wie man den Säufer trocken legen kann, Broschüren besorgt, Suchtberatungsstellen aufgesucht in der Hoffnung auf Geheimtipps und und und..

    derweil säuft der Säufer lustig weiter und interessiert sich nicht die Bohne dafür.

    Ein uneinsichtiger abhängig Trinkender macht sich mit Sicherheit nicht mal im Ansatz so viel Gedanken um die Beziehung im Vergleich zum CO. Er hat doch noch seine andere Geliebte, die Pulle, die ihn wohlig in die Arme nimmt, er kann sich jederzeit mit ihr wegbeamen.

    Konsequentes Verhalten sollte man besser nur für sich selbst anwenden, um sich zu schützen, bis man endgültig raus aus der Situation kann, denn oftmals muss man sich erstmal um ein neues Dach übern Kopf kümmern, sich fachlich beraten lassen, wie es finanziell weiter gehen kann, falls Kinder da sind und man nicht arbeiten gehen kann...etc.pp.

    Man sollte nicht hoffen, das man beim Trinker mit seinem Verhalten auch automatisch was ändert.

    Eine Trennung ist auch unbequem und macht Angst.

    Aber jahrzehntelange CO Abhängigkeit macht krank! Psychosomatische Erkrankungen sind typisch für CO Abhängige. Will man sich denn wirklich krank machen lassen? ?(

    Man hätte auch "einfach" gehen können, jeder kann in diesem Land seine Leidenszeit selbst bestimmen. Niemand muss bei einem Säufer bleiben.

    Dann mal noch ein harter Blick in die Realität: Auch wenn ein nasser Alkie mal ein paar Tage nix trinkt, ist er weder wirklich nüchtern noch bedeutet es irgendwas. Damit sollen höchstens die Wellen geglättet werden...danach wieder hoch die Tassen...

    Die Rückfallquote liegt bei um die 90% bei Alkoholikern, die aussteigen WOLLEN, mit LZT, SHG können um die 50% trocken bleiben, ich glaube die Werte beziehen sich auf einen Zeitraum von 3 Jahren.

    Die Rückfallquote ist also erschreckend hoch, bei EINSICHTIGEN Alkoholabhängigen.

    Wie hoch die Erfolgsquote bei uneinsichtigen Alkoholikern ist, mag jeder gern selbst einschätzen, sie liegt meiner Meinung nach bei Nullkommanull.

    Will man denn wirklich seine ganzen Hoffnungen, sein eigenes Leben auf so eine wacklige Grundlage aufbauen? Da ist ja im Grunde nicht mal irgendeine Grundlage!

    Und wenn noch Kinder mit im Spiel sind, ist auch für sie eine Katastrophe, mit einem trinkenden Elternteil aufzuwachsen zu müssen, und das nur weil die Mutter
    nicht in die Handlung kam?

    Das kanns ja wohl auch nicht sein!

    Man oder meist frau hat doch die Verantwortung für die Kinder, der trinkende Elternteil kann diese Verantwortung einfach nicht mehr tragen, weil er längst zu krank dafür ist.

    Hört sich unfair an, ich weiß , aber ist leider trotzdem so.

    Kurzum, man kann nur für sich selbst Konsequenzen ziehen, um in ein lebenswertes Leben zurückzukehren zu können. Für den Trinker kann man leider nix tun. Das kann nur er selbst.

    BTW: Ich persönlich kenne kein einziges Paar, wo die Bemühungen der Partnerin Einfluss auf den uneinsichtigen Säufer hatten.

    Und hier im Forum kenne ich auch nur einen einzigen Fall, wo das konsequente eigene Handeln der Partnerin den Trinker in die Handlung brachte, aber da war längst eine eigene Einsicht und der Wunsch nach einem trockenen Leben vorhanden.

    Und ich bin schon etwas länger hier ;)

    LG Sunshine

    3 Mal editiert, zuletzt von Sunshine_33 (15. April 2022 um 11:12)

  • wenn ich überlege, dass etwas mich seit fast 27 Jahren oft fertig macht und ich immer weiter so mache. Aber jetzt geht es ja um unseren Sohn...

    ich bin es sehr leid, dass der Alkohol immer wichtiger ist

    : wichtiger als unsere Bezoehung, wichtiger als der Winsch unseres fiebernden Sohnes, dass der Papa mal mit ihm früh ins Bett geht, wichtiger als ....

    Eine Frage zu dem Artikel: dort steht, dass man Kindern altersgemäß den Alkoholismus erklären solle. Aber wie ?! Zumal mein Partner es ja gar nicht als Alkoholismus ansieht! Aber unser Sohn findet es schon langsam seltsam und ich möchte ja auch nicht, dass er den Gestank (die Fahne) und die Mengen an Flaschen im Keller als normal ansieht!

    Liebe Api,

    Deine Beiträge vom Anfang habe ich hier nochmal zusammen gestellt.

    Seit Mitte Februar informierst Du Dich ausführlich. Im Grunde keine lange Zeit, verglichen mit den 27 Jahren vorher.

    Aber ich muss mich da meinen Vorschreibern Hartmut und Sunshine_33 anschließen. Du kannst nur Dein

    Leben und das Deines Sohnes ändern. Euer Sohn wird 10 Jahre, der begreift doch schon längst, was mit dem

    Vater los ist. Frage ihn doch mal, was er von der ganzen Situation hält. Ich kann mich gut erinnern, dass ich

    mit 10/11 Jahren schon sehr viel durchschaut habe.

    Was habt Ihr als Familie für das lange Osterwochenende geplant? Werdet Ihr was zusammen unternehmen,

    oder bist Du mit dem Sohn auf Dich allein gestellt? (Weil er krank ist?!)

    Du hast so viele Anregungen erhalten und nun komme auch ich noch mit Fragen...

    Doch Du möchtest ja etwas ändern. Dann tu etwas!

    Ich wünsche Dir viel Kraft und Entschlossenheit endlich in die Gänge zu kommen, und auch allein mit dem

    Sohn etwas auf die Beine zu stellen!

    Ein schönes Osterwochenende wünsche ich Dir und Deinem Sohn!

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Api,

    20 Jahre sind lange genug.

    Es reicht viel weniger, um bei Kindern die Weichen zu stellen, denn sie lernen vom Zugucken, wie man entweder selber süchtig wird oder co-abhängig.

    Wenn du die ganze Energie in dich und nicht in ihn steckst, kannst du echt was bewegen.

    Ich bin auch EKA und hatte mit ca. 8 komplett den Durchblick, was bei uns daheim los war. Es war eine furchtbare, beklemmende Kindheit. Ich bin selber keine Alkoholikerin geworden, aber es gibt ja noch andere Süchte...

    Dein Kind tut mir leid.

    Mach endlich was. Dein Kind und du gehen kaputt.

    Du hast mehr Energie in dir als du denkst. Momentan geht eine Menge Energie drauf, die Situation auszuhalten. Aber wie gesagt, fange einfach an, die Energie für dich zu nutzen und lasse ihn hinter dir. Ich würde da gar keine großen Worte mehr machen, sondern einfach mein Ding durchziehen. Es kann nur besser werden.

    Mit Warten und Hoffen bringst du nur deinem Kind bei, daß man kranke destruktive Situationen aushalten muss und sich nicht bewegen darf. Wie das Karnickel vor der Schlange. Das hofft auch, daß es nicht gefressen wird.

    Du hast doch uns hier im Hintergrund. Hier kannst du Pläne schmieden und dir Ideen holen.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • So etwas ist für Kinder eine Katastrophe. Wie soll ein Kind so etwas verstehen - wirklich verstehen?

    Wenn die erwachsene Mutter nicht mal damit klar kommt.

    Wenn ich mir was wünschen dürfte, wünschte ich mir, daß Kinder verschont blieben!

    Die können nichts dafür, es weder begreifen, noch sich wehren und bekommen jede Menge ab.

    Oh doch, ich weiß sehr genau, wovon ich schreibe - ich war selbst so ein Kind. ;(

    Und weißt Du, was Du Dir von Deinen Eltern konktet gewünscht hättest, achelias?

    Meine beste Freundin ist EKA und zwischen ihr und ihrem Bruder gibt es heute noch Streit, da der Bruder der Mutter vorwirft, dass sie nicht mit ihnen weggegangen oder den Vater rausgeschmissen hat. Meine Freundin selbst hat zwar als Kind / Jugendliche auch unter der Situation gelitten, aber auch Verständnis für die Mutter und sagt, die Mutter hat ja immer gut für sie gesorgt und sie wisse ja nicht, wie eine Trennung letztendlich gewesen sei... aber wenn ich mich trenne wird sie mich und den kleinen auf jeden Fall unterstützen!

  • Hallo Api,

    das wichtigste in meinen Augen ist, den Kindern die Wahrheit zu sagen. Natürlich altersentsprechend.

    Wir Erwachsene zweifeln so oft an dem dem, was wir bei nassen Alkoholikern sehen, und trauen unseren Wahrnehmungen nicht, das wollte ich bei meinen Kindern nie machen, und trotzdem bin ich in die Falle getappt, weil ich etwas für sie erhalten wollte, was gar nicht mehr da war.

    lg Morgenrot

    Ja, das kapiere ich immer mehr.

  • Genau, suche dir Unterstützung für die nächsten Schritte: gute Freundinnen, Verwandte von dir...

    Frauenpower.

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

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