HI Felidae.
So oder so ähnlich wie dir, muß es auch meiner Mama gegangen sein, damals als ich klein war.
Vater, Hauptverdiener, getrunken, Mutter, Geringverdiener, zwei kleine Kinder, kümmerte sich um alles, Kinder, Haushalt, eigene Arbeit, alle sonstigen Belange der Familie, Einkauf, sie schleppte sogar das Bier für den Vater ran.
Mein Vater war zudem noch Choleriker.
Paradiesische Zustände für den Alkoholiker.
Jahre später, wir Kinder waren längst aus dem Haus, die Mutter nach 24 Jahren Ehe geschieden, konnte meiner Mutter erst von ihrem Leid erzählen. Es muß die Hölle gewesen sein.
Von ihr hörte ich auch die Argumente, was sollte ich denn machen, ihr (Kinder) wart klein, das Geld reichte kaum, ohne Hilfe der Oma … vieles deckt sich mit deinen Erzählungen, ebenso die „geschickten“ Manipulationen, die Schuld den anderen zugeben, Hilflosigkeit zu erzeugen.
Mein Vater ersetzte das Bier irgendwann durch Wodka oder Korn, Bier hatte kaum noch eine Wirkung.
Nun kann man als Außenstehender schnell einen Rat erteilen, nur du kannst entscheiden, wie lange du es noch ertragen willst und dir die Frage beantworten, trotz aller Widrigkeiten sich verändern oder versuchen, es noch auszuhalten.
Alkohol verändert das Wesen eines Menschen erheblich (eigene Erfahrung), Realitäten werden verschoben, alles wird sich schön geredet, seinem Bedürfnis (Saufen) angepasst. Man entwickelt seine eigene Realität und verteidigt diese vehement.
Ich bin seit > 1Jahr trocken, es machte „klick“ , ich konnte mich selbst nicht mehr ertragen, in einem nüchternen Moment kam ich zu dieser Erkenntnis und hörte auf.
Da gibt es leider kein Rezept. So lange man in seiner eigenen alkoholisierten Verwirrtheit gefangen ist, wird das schwer möglich sein. Man muß es wollen. Da kann von Außen auch schwer geholfen werden. Immer wenn ich von Anderen auf meinen Konsum angesprochen wurde, ging ich in den Verteidigungsmodus und machte dicht! Trank weiter, verharmloste.
Vielleicht ist es sinnvoll, daß du dir einen Plan machst (du für dich allein) mit allem Für und Wider, allen Möglichkeiten … was passiert wenn, was könnte passieren, damit du aus dieser Hilflosigkeit herauskommst.
Dich mit Freunden, Familie, auch mit div. Hilfsstellen besprichst und dich informierst.