LoA - Leben ohne Alkohol

  • Ein Ritual habe ich mir nicht zugelegt.

    Was du machen könntest: Verschaff dir jeden Tag ein kleines Highlight!

    Das muss nichts Großartiges sein, eine Tasse Tee, ein Buch begonnen, dass dir gefällt

    oder der Spaziergang in einem schönen Park, wo du schon immer mal (wieder) hin wolltest.

    Wichtig ist dabei nur, das Highlight hat nichts mit Alkohol oder mit alten trinkbelasteten Umständen zu tun.

    Sich krampfhaft ein neues Hobby zu suchen, ist zumeist wenig von Erfolg gekrönt, was die Dauerhaftigkeit anbelangt.

    Es sei denn... siehe oben. Wenn du z.B. immer mal regelmäßig zum schwimmen gehen wolltest,

    dann baue dir so einen Gang auch konsequent in deinen Tages/Wochenplan ein.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Hallo LoA,

    Glückwunsch zum ersten alkoholfreien Monat!

    Auch ich habe kein Ritual.

    Meine „Gewohnheit“ ist, daß ich mir immer wieder bewusst mache, daß ich keinen Alkohol trinken will und erst recht nicht muss. Ich frei entscheiden kann, ob ich mich langsam zum Idioten, zur verwirrten Person saufe.

  • Hallo LoA,

    vielleicht mein Gute-Nacht-Tee.

    Oder wenn ich heim komme, schmeiße ich zuerst den Wasserkocher an, anstatt wie früher den Kühlschrank aufzumachen.

    Ob das aber als echtes Ritual zu werten ist? Vielleicht eher Änderung der Gewohnheit.

  • Hallo,

    wollte mich Mal wieder melden.

    Mir geht's gut. Bin fleißig bei der Suchtberatung,zur Überbrückung,bis ich im Dezember zum Psychotherapeuten darf. Ich merke,dass meine Tage und Gefühle intensiver werden. Ob positiv oder negativ. Wenn ich weniger gute Tage habe,sag ich zu mir selber,dass der Körper einiges aushalten musste und jetzt auch Mal nicht so funktionieren darf/kann, bzw. Ich weiß,dass die guten Tage folgen werden. Und so ist es,gestern zb. hatte ich einen echt guten Tag. Hatte zum ersten Mal wieder Pfandflaschen bzw Dosen beim Getränkemarkt meines Vertrauens zurück gebracht. War mir eigentlich nur unangenehm,weil ich nicht wissen möchte,was diese sich oftmals von mir gedacht haben. Miste seit zwei Tagen Keller und Garage aus. Ich wusste aber,dass meine Sucht auf die Belohnung nach so viel Stress wartete. Doch gestern nicht. Im Gegenteil,habe mir dann einen Eiskaffee gemacht und im Garten auf die Liege gelegt und bin zur Ruhe gekommen. Erst nach ner Zeit,fiel mir auf, dass sich meine Sucht nicht meldete. Auch keine innere Unruhe,nur ein zufriedenes Gefühl. Das ich lange nicht spürte. Trotzdem halte ich es mir immer wieder vor Augen,was ich will und was ich nicht mehr möchte. Danke fürs lesen☺️

  • Auch mir ging es von Monat zu Monat besser, je weniger ich mir Duck machte, desto entspannter wurde ich.

    Sah ich am Anfang überall mich beobachtende Augenpaare, bemerkte ich schnell, daß es niemanden wirklich interessiert, gerade am Pfandautomaten.

    Ich bin zufrieden mit mir und frage mich heute oft, warum ich mir damals immer wieder einredete Alkohol trinken zu "müssen".

    Einmal editiert, zuletzt von achelias (8. Oktober 2022 um 12:38)

  • Hallo LoA,

    ich habe schon seit einiger Zeit eine Art Morgen- und Abendritual.

    Seit einigen Tagen ziehe ich das auch ganz konsequent durch, ohne Hetze und Eile.

    Das hilft mir besser in den Tag zu starten (entspannter) und abends besser beim Entspannen.

    Morgens sind da natürlich Sachen dabei wie ins Bad gehen, darauf achten, dass das Bett gemacht und die Küche wieder in Ordnung ist wenn ich das Haus verlasse.

    Dazu lese ich noch Texte.

    Bei mir sind es Texte aus der Bibel, früher waren es mehr kraftvolle Texte zum Thema Alkoholismus. Das Buch "Kraft zum Loslassen" ist zwar eigentlich mehr auf Co-Abhängigkeit ausgerichtet, hat mir aber auch immer sehr viel Mut gegeben, weil es auch auf Alkoholismus gut passt.

    Ich bete zum Beispiel auch, bitte Gott um einen guten und produktiven Tag und um viel Ruhe und Gelassenheit, gerade bei der Arbeit.

    Das ist aber natürlich nicht jedermanns Ding. Vielleicht fallen dir ja ein paar Ideen für dich selber ein.

    Abends ist meine Abendroutine in zwei Teile geteilt. Früh am Abend erledige ich so ein paar Pflichtsachen (Katzen versorgen, Gesicht waschen, meinen 10. Schritt machen und meine Medis nehmen),

    etwas später am Abend kommt dann das Entspannungsritual bzw. die Schlafhygiene.

    Ich mache mir einen Beruhigungstee, dimme das Licht, versuche Handy und Tablet weg zu lassen, zünde mir ein Lavendel-Räucherstäbchen an.

    Das ist meine Art, mich langsam auf den Schlaf vorzubereiten und müde zu werden.

    Vielleicht ist ja das ein oder andere für dich dabei. Ansonsten gibt es da ja ganz viele Möglichkeiten.

    Du findest bestimmt das für dich passende. :)

  • Hallo Zusammen, wenn ich mich nicht verzählt habe,sind es heute 51 Tage ohne Alkohol. Hört sich vielleicht nicht lange an,aber für mich ein Meilenstein. Habe bei jemanden hier gelesen,zwecks Stimmungsschwankungen etc. Das finde ich echt interessant,denn mir geht's teilweise nicht anders. Bin zwar gelassener und ruhiger,aber teilweise entdecke ich ganz andere Seiten an mir. Mir ist einfach nicht mehr alles egal. Manchmal ist dies echt anstrengend,mit der Situation bzw. mit sich selber. Es ist,als würde man sicher selber neu kennenlernen. Auf verschiedenste Art und Weise. Weiß nicht,ob man das versteht was ich meine.

    Gestern hatten wir eine Familienfeier. Die erste seitdem. Die Feier war bei mir Zuhause,alles ohne Alkohol natürlich. War eigentlich ein gelungener Tag,aber gestern spürte ich zum ersten Mal, diesen Druck in mir. Und zwar richtig. Ich weiß,woran es lag. Es gibt eine Person,die auch immer dabei ist,keiner sie aber dabei haben möchte,aber sie gehört halt auch zur Familie. Kurz und knapp,sie macht jedem das Leben schwer. Sagen wir A,sagt sie von Haus aus B. Ich möchte das alles nicht mehr,aber ich habe Mitleid mit ihr. Weiß Gott warum.

    Als die Feier zu Ende war,habe ich mich erstmal auf die Couch gesessen,eine ganze Stunde,habe ich mich erstmal reflektiert,was in mir vorging. Die wildesten Gedanken kamen mir nachmittags. Es war enttäuschend für mich solche Gedanken gehabt zu haben. War auch ein kleines bisschen beängstigend,dem irgendwann nach zu geben. Abends habe ich noch mit einem Bekannten telefoniert und mit ihm darüber gesprochen.

    Heute ist aber ein neuer Tag. Und nein,ich möchte das nicht mehr. Nie wieder. Da wurde mir aber wieder bewusst,wie heimtückisch diese Krankheit ist.

    Danke noch für eure Antworten. Twizzler,direkt ein Ritual habe ich nicht. Da ich Schicht arbeite,ist das schwierig. Aber für abends,finde ich dein Ritual gut. Da möchte bzw muss ich mir auch etwas überlegen. Habe teilweise große Probleme, einzuschlafen. Und das quält mich. Meine Füße fühlen sich heiß an bzw haben irgendwie einen Bewegungsdrang. Grausig. Mache mir dann kühle Umschläge.

    Ja alles nicht so rosig,als ich es mir anfangs gedacht habe. Aber aufgeben auf keinen Fall.

    Wünsche euch einen schönen sonnigen Tag.

  • Meine Füße fühlen sich heiß an bzw haben irgendwie einen Bewegungsdrang. Grausig. Mache mir dann kühle Umschläge.

    Geh damit am besten mal zum Arzt.

    Ich bin auch wegen ständig heisser Füße zum Neurologen. Verdacht auf Polyneuropathie. Bei mir ist es "nur" RLS. Restless Legs. Gerade mit deinen zappeligen Beinen spricht da auch einiges für.

    Falls du Zuckungen hast, empfehle ich Magnesium abends. Bei mir ist es noch nicht so weit fortgeschritten und ich bekomme das damit in den Griff.

    ich kann dir gegen die heissen Füße sehr ein Eukalyptus-Fußbad empfehlen. Aber unbedingt das Japanische Heilpflanzenöl aus der Apotheke. Die aus der Drogerie scheinen nicht hochdosiert genug zu sein. Mir haben die nicht geholfen. Mit dem aus der Apotheke habe ich dann noch ca. 3 Stunden kühle Füße. Zeit genug einzuschlafen. Ich konnte wegen dieser heissen Füße auch oft stundenlang nicht einschlafen.

    Edit: bei einem großen Online-Versandhändler habe ich mir auch so Socken mit Kühlpads bestellt. Die Pads kommen in den Kühlschrank und werden dann in diese Socken gesteckt. Das kühlt auch (aber nur für den Moment).

  • Hi!

    Du hast ja vielleicht früher (so war's bei mir zumindest) Problematiken weg- oder leichter getrunken? Wenn man endlich wieder permanent klar denken kann, hat man ja eine ganz andere Sichtweise. Aber ich handle jetzt auch viel langsamer, in manchen Situationen, nicht mehr so emotional oder überstürzt. Das stürzt dann viel krasser auf mich ein, dafür sind die Ergebnisse, auf die ich komme, langfristig viel besser 😉 weil nüchtern überlegt.

    Grüße

  • Geh damit am besten mal zum Arzt.

    Ich bin auch wegen ständig heisser Füße zum Neurologen. Verdacht auf Polyneuropathie. Bei mir ist es "nur" RLS. Restless Legs. Gerade mit deinen zappeligen Beinen spricht da auch einiges für.

    Falls du Zuckungen hast, empfehle ich Magnesium abends. Bei mir ist es noch nicht so weit fortgeschritten und ich bekomme das damit in den Griff.

    ich kann dir gegen die heissen Füße sehr ein Eukalyptus-Fußbad empfehlen. Aber unbedingt das Japanische Heilpflanzenöl aus der Apotheke. Die aus der Drogerie scheinen nicht hochdosiert genug zu sein. Mir haben die nicht geholfen. Mit dem aus der Apotheke habe ich dann noch ca. 3 Stunden kühle Füße. Zeit genug einzuschlafen. Ich konnte wegen dieser heissen Füße auch oft stundenlang nicht einschlafen.

    Edit: bei einem großen Online-Versandhändler habe ich mir auch so Socken mit Kühlpads bestellt. Die Pads kommen in den Kühlschrank und werden dann in diese Socken gesteckt. Das kühlt auch (aber nur für den Moment).

    Super danke,für deine Tipps. Das japanische Heilpflanzenöl hört sich gut an. Ja hab schon überlegt,ob ich Mal zum Doc gehe. Mal ist es besser Mal nicht. Magnesium nehme ich ab und an ein. Zuckungen habe ich nicht. Ich lasse meinen Ventilator auf die Füße wehen,die ganze Nacht 🙈

    Morgen muss ich mir sowieso ein Rezept holen,dann frag ich ob er vielleicht noch Zeit hat. Schönen Abend 😊

  • Hallo,

    Tag 64

    Es klappt weiterhin ganz gut. Hin und wieder kommen trotzdem noch Gedanken,vorallem in der Arbeit. Der Kopf, der einem etwas von KT vorgaukelt. Die Gedanken bleiben zwar nur kurz,aber es ist etwas beängstigend. Was mir in letzter Zeit mehrmals aufgefallen ist,dass einige vorallem auch bei mir in der Arbeit,das Thema Alkohol so verhamlosen. Sie wissen über mich Bescheid. Verstehen es aber nicht,dass ich dem Alkohol komplett aus dem Weg gehe. Dann kommen so Sätze wie,...das ist doch bei dir nicht so schlimm,du schaust gar nicht so aus....Es nervt.

    Habe auch beschlossen heuer nicht auf die Weihnachtsfeier zu gehen. Gehe überhaupt nirgends mehr hin,wo ich weiß,dass Alkohol getrunken wird. Warum sollte ich mir das antun? Sehe ich nicht ein.

    Konzentriere mich auf mich selber. Würde gerne neue Kontakte knüpfen,fällt mir aber noch etwas schwer,weil ich nicht weiß wo. Am Land und ohne Fs gar nicht so einfach.

  • Hallo LoA,

    Ich habe nie getrunken, aber finde es sehr bemerkenswert wie konsequent du dein Vorhaben durch-ziehst. Ich kann nur erahnen wie schwer es einen fallen kann. Ich wünsche dir ganz viel Kraft dafür und finde es sehr schade,dass dein Umfeld so ungünstig reagiert. Ich hoffe du findest bald Menschen die dir gut tun.

    Lieben Gruß

    Biffi

  • Hallo, ich wollte euch kurz an meiner Freude teilhaben lassen. Heute sind es 100 Tage ohne Alkohol. Es hört sich für viele vielleicht nicht lange an,aber für mich ist es so. Heute habe ich es Revue passieren lassen,die Gedanken als ich noch trank,wie sehr wollte ich aufhören und schaffte es nicht,da möchte ich nie wieder hin. Ein Leben ohne Alkohol ist so viel lebenswerter. Natürlich gibt es auch Mal nicht so gute Tage,dennoch zahlen sich die nüchternen zufrieden Tage umso mehr aus. Vorallem wenn man richtige Emotionen spürt.

    Ich bin mehr im geschützten Bereich. Dennoch wollte ich dies hier teilen,vllt. kann ich dadurch irgendjemand erreichen.

    Gruß LoA

  • Gratulation! Zu den ersten 100 Tagen fehlt mir noch ne knappe Woche. Aber ich wollte eigentlich nie mitzählen, jetzt tue ich es doch. Ich finde auch schön von Leuten zu hören, die noch am "Anfang" stehen. Wenn ich hier nur so Beitrage von altehrwürdigen Abstinenzlern lese, werde ich ja ganz ehrfürchtig...

  • Hallo LoA,

    herzlichen Glückwunsch zu 100 Tagen! Toll, mach weiter so!

    Du sagst, dass es sich für viele hier nicht lange anhören würde. Also dem kann ich widersprechen. Zumindest für alle Alkoholiker hier hört es sich sicher nicht nach 'wenig' an, denn wir alle waren auch mal an diesem Punkt und wissen, dass es nicht leicht ist, die 100 Tage ueberhaupt zu schaffen! Gerade die erste Zeit ist ja oft die schwierigste und das zu schaffen ist eine tolle Leistung in meinen Augen!

    Also freu Dich über diese ersten 100 Tage!

    LG Sue

    You will bloom if you take the time to water yourself 🌷

  • Hallo LoA,

    herzlichen Glückwunsch. Wie fühlt es sich an, schon ein viertel Jahr ohne das Gift ? Ich schaue immer noch ab und an in meine App, die die Zeit mitzählt. Hast du dir was schönes gegönnt ? Die App protokolliert auch die ausgelassenen Getränke und die Einsparung. Genieße die Freude.

    LG Confuzius

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