Stromer - Alkoholiker

  • Also gehörst Du auch zu den "Usern, die im Nachhinein Gründe finden, warum sie getrunken haben", Stromer? 😉 Denn laut eigener Aussage war es ja auch bei Dir nicht nur die Lust am Trinken, die Dich zum Alkoholiker hat werden lassen, sondern das elterliche Vorbild sogar mit ein "Hauptgrund" ...

    Nein, ich habe das nicht im Nachhinein festgestellt. Es war für mich Normalität. Ich fand es immer ganz komisch, wenn andere erzählt haben, das sie keinen Alkohol zuhause haben. Ich fand das unnormal und konnte mir das gar nicht vorstellen. Als kleines Kind lernt man nun mal als erstes, was so die Eltern einem vorleben. Dennoch war es alleine meine Entscheidung, das so zu übernehmen. Ich habe ganz alleine die Entscheidung getroffen, Alkohol zu kaufen. Hätte ja auch mir deren Klamotten kaufen können. Da habe ich mich dann aber doch für andere Kleidungsstücke entschieden :wink: .

    Ich finde diese Diskussion allerdings müßig, wieso, weshalb, warum. Was für mich gilt, muss auf Dich nicht zutreffen. Wir Menschen sind zu verschieden und die Krankheit Alkoholismus hat zu viele Gesichter.

  • Lieber Stromer,

    ich möchte mich noch ganz herzlich für deinen Beitrag bedanken! Da sich die Ereignisse überschlagen hatten konnte ich noch gar nicht darauf eingehen.

    Danke für deine Offenheit und auch deine Erklärungen. Ich finde du hast SO VIEL beizutragen! Ich finde es schade, dass du dich im Forum nicht noch mehr einbringst, denn ich bin mir sicher, dass es vielen sehr weiter hilft, was du zu sagen hast.

    Aber du bist ja vor allem für dich selbst hier. Und machst es natürlich so wie es für dich passt.

    Alles Liebe, Jump! 🏵️

    Hallo liebe Jump!, ich hole Dich mal zu mir damit ich Deinen Faden nicht so vollspamme.

    Danke für Deine tollen Worte :) Diese tun mir natürlich sehr gut.

    Ich wäre gerne grün, im internen Bereich hätte ich sicher sehr viel zu erzählen. Aber das macht ja nur Sinn, wenn ich mich hier regelmässig mit einbringe und dazufehlen mir einfach die Möglichkeiten und die Zeit. Ich schreibe hier mit einem Tablet was mir schwer fällt da ich noch Generation 1.0 bin mit ein Finger Suchsystem. Tastatur ginge natürlich besser, meinen Rechner habe ich aber Ewigkeiten nicht mehr angemacht. Nun habe ich auch noch den Anspruch an mich, vernünftig zu schreiben und ärgere mich immer sehr, wenn ich einen Fehler von mir finde. Na ja und so kommt es dann nun mal dazu, das ich mehr lese als schreibe und blau bleibe (wie das klingt *kicher*)

    Ich habe mittlerweile eine sehr gefestigte Meinung über die harte Droge Alkohol. Wer meint, er muss weiterhin legale, harte Drogen nehmen, der kann das meinetwegen machen. Auch in meinem Umfeld. Wenn die dann zu doof werden - und das wird man nun mal durch dieses Zeug, gehe ich. Ich habe sehr viel für mich getan und werde nicht müde, weiter für mich zu sorgen. Das ist wichtig und rettet mir mein Leben. Aber im Grunde lebe ich wieder ein ganz normales Leben. Es weiss so gut wie niemand, das ich krank bin. Mein Chef, ein Kollege, meine Frau, mein Bruder und mein bester Kumpel wissen es, mehr nicht. Ich wollte zuerst der ganzen Welt mitteilen, das ich Alkoholiker bin aber davon hat mir sowohl mein Arzt wie auch die Suchtberatung abgeraten weil die Welt ganz einfach noch nicht so weit ist, zu verstehen, was so etwas bedeutet. Zu viele sehen noch den Menschen unter der Brücke und werten dann unterbewusst ab. Dabei haben die meist gar kein Geld für den vielen Alkohol, den ein Alkoholiker braucht. Alkoholiker sind oft unter Ärzten im Krankenhaus zu finden, Rechtsanwälte, Angestellten einfach quer durch alle Schichten. Die sitzen dann in meiner Selbsthilfegruppe vor Ort oder eben halt hier. Seit ich mich viel mit dem Thema befasse, sehe ich auch sehr viele Menschen mit riskantem Trinkverhalten in meinem Umfeld, unter meinen Kollegen. Als Alkoholiker bekommt man dann doch einen Sinn für so etwas. 2 Kollegen von mir haben noch keine Ahnung, in welchen Schwierigkeiten sie stecken. Wie auch viele Menschen in meinem Umfeld. Diese Krankheit ist einfach so unglaublich tückisch. Sie vermittelt Dir immer das Gefühl, das alles ok ist. Sobald ich Alkohol getrunken habe, ging es mir gut und alles um mich herum hatte Unrecht. Diese Krankheit würde mir das so lange vorlügen, bis ich tot bin. Ich bin so froh, das ich die Kurve bekommen habe. Und ich bin so dankbar, das ich so tolle Menschen kennen lernen durfte, die die richtigen Worte gefunden haben und ich so verstehen konnte, in welcher Situation ich bin und wie ich da wieder raus kommen kann.

    Jump! Ich danke Dir sehr, für Deine lieben Worte. Nun freu Dich auf Deine Zukunft, geh raus, erkunden alle Eisdielen, quatsch neue Leute an, hab Lust und Laune und genieße Dein neues Leben in vollen Zügen so wie auch ich das mache. Das Leben ist so schön <3

  • Guten Morgen lieber Stromer,

    schön, dass du mich zu dir geholt, also quasi eingeladen hast 😊

    Du hast schon öfter erwähnt, dass du gerne grün wärst. Hast du dich denn schon mal beworben?

    Ich selbst schreibe übrigens nur am Handy und das klappt für mich sehr gut.

    Ja, die Frage wem man vom Alkoholisus erzählt ist nicht so einfach. Und normal würde ich sagen, dass muss ja natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Aber als Angehörige stellt sich die Frage ja auch. Aber anders.

    Wenn ich jetzt ausziehe, dann fragen mich natürlich alle weshalb. Tja, sage ich dann die Wahrheit? Oder eine Ausrede? Oder was dazwischen von wegen: wir brauchen Abstand, ohne genaue Gründe zu nennen. Oder einfach: geht euch nichts an? Will ich nicht drüber reden?

    Für mich wäre es kein Problem, aber eigentlich finde ich, mein Mann muss selbst entscheiden wer das von ihm wissen soll. Andererseits will ich auch nicht lügen, es verheimlichen. Also schwierige Entscheidung finde ich.

    Seine Familie, enge Freunde wissen es ja. Wobei letztere nicht unbedingt wissen wie sehr es nun eskaliert ist. Meine eigene Herkunftsfamilie ist (außer meine Schwester) völlig bescheuert was das Thema angeht. Vermutlich weil sie selbst alle saufen ohne Ende. Meinem Bruder und meinem Cousin ist die Bierflasche quasi am Arm angewachsen, die kenne ich gar nicht anders.

    Mein Cousin hat vor einiger Zeit völlig entrüstet erzählt, dass ein früherer Freund ihn nach Jahren plötzlich angerufen hat. Und ihn gebeten hat ihm Einkäufe zu bringen. Eine lange Liste. Klar macht er. Er wusste der ist Alkoholiker und hat deshalb gesagt er kauft ihm alles, nur nicht den gewünschten Wein.

    Als er dann hin kam war er entsetzt. Der Freund sei auf Knien zur Tür gekrabbelt. Konnte nicht mehr laufen. Habe gezittert. Die Wohnung in schlimmen Zustand. Selbst dann habe er aber beteuert er sei kein Alkoholiker und alles geleugnet. Mein Cousin hat sich geekelt. Ihm das Zeug gegeben und hat überall entrüstet erzählt wie schlimm es war. Er hat nicht den psychiatrischen Dienst eingeschaltet. Sich gerühmt dass der von ihm aber keinen Tropfen Alk bekommen habe. Ein paar Wochen später lag er tot in der Wohnung. Wurde erst Wochen später aufgrund des Gestanks gefunden. Große Entrüstung und Kopfschütteln in meiner Familie: wie kann man nur!

    Solchen Leuten will ich nix erzählen. Habe zu denen aber auch so gut wie keinen Kontakt.

    Stromer ich bewundere deine Klarheit und Geradlinigkeit!

    Alles Liebe, Jump! 🏵️

  • Hallo liebe Jump!

    Ja das war tatsächlich damals ein grosses Thema für mich: wem sage ich es. Ich hatte es damals mit dem Therapeuten besprochen, der zu meiner Langzeitterapie gehörte. Er sagte ganz anschaulich: Hörst Du auf zu Rauchen, bist Du in der Gesellschaft der Held. Hörst Du auf zu saufen, bist Du der Alki.

    Die Gesellschaft ist noch nicht so weit. Ich glaube aber, es tut sich etwas. Zumindest im meinem Umkreis. Für mich sind es nicht mehr die normalen, die trinken und die nicht trinken sind komisch. Es ist genau umgedreht geworden. Wenn ich schon mitbekomme, wie die, die trinken langsam aber sicher die Kontrolle über sich verlieren weil der Alkohol ganz langsam ihre Sinne vernebelt, betäubt, so wie das Drogen nunmal machen, dann bin ich so froh, das ich das nicht mehr muss.

    Es ist ja nicht so, das ich zum Schluss gerne getrunken hatte. Ich musste ja. Ich hatte die Kontrolle verloren. Hätte ich einfach so aufgehört, wäre ich jetzt vielleicht schon tot. Ich hatte schon seit langem gewusst, daß ich ein Problrm habe, ich habe dies allerdings maßlos unterschätzt. Ich hatte meine ganze Situation vollkommen falsch eingeschätzt.

    Ich finde es sehr gut, das Du noch den Respekt vor Deinem Mann hast, das Du dir über solche Sachen Gedanken machst. Ich würde nicht lügen. Ich habe aber auch nicht rumerzählt, daß ich Alkoholiker bin aus den oben genannten Gründen. Werde ich gefragt, ob ich etwas alkoholischen trinken möchte, dann sage ich:" Nein" . In dem Fall ist das Nein ein ganzer Satz für mich. Wenn mich jemand, dem ich es nicht sagen möchte, das ich Alkoholiker bin, fragt, warum ich keinen Alkohol trinke, dann sage ich, "weil ich ihn nicht mehr vertrage". Auch dafür rechtfertige ich mich nicht weiter.

    Ich würde bezüglich Deiner Trennung ähnlich vorgehen. Ihr versteht euch halt nicht mehr. Möchtest Du dir ein Hintertürchen offen lassen, falls Du doch irgendwann zurück möchtest, könntest Du ein "zur Zeit" in den Satz einbauen.

    Ich würde mir aber nicht all zu grosse Hoffnungen machen und nach vorne schauen. Du machst gerade einen solch riesengroßen Schritt. Wenn Du mal ganz raus bist, wird Dir das nach vorne schauen viel leichter fallen.

    Übrigens säuft mein familiäres Umfeld ebenfalls sehr stark. Bei meinen Brüdern sehe ich ebenfalls ein sehr kritisches Trinkverhalten. Deshalb hatte ich auch mit meinem kleinen Bruder darüber geredet. Der hat ein gaaanz langes Gesicht gezogen und sich sofort reflektiert. Er ist Doctor der Chemie, ein sehr cleveres Bürchlein der ganz genau weiss, was Alkohol in einem Körper anstellt. Dennoch kann ich auch ihm ihm nicht helfen. Das muss er schon selber ganz alleine mit sich ausmachen. Keine Ahnung wie stark er schon im Bann des lügenbaron Alkohol ist.

    Gehste Du eigentlich noch in eine örtliche Selbsthilfegruppe für Angehörige? Du kommst mir sehr taff rüber, eine Frau der man nichts erzählen muss. Dennoch kann auch für eine Angehörige jede Hilfe gut und wertvoll sein, die sie bekommt. Auch Du kannst alles mitnehmen, was Dir hilft, den Rest kannst Du ja einfach liegenlassen. Die Leute von der Suchtberatung sind alle nicht nur sehr interessante Menschen, sie haben mir allesamt super mit ihrer Erfahrung geholfen. Und Hilfe ist gerade in einer solchen Situation Gold wert.

    Ich wünsche Dir einen super tollen Tag und ein im positiven Sinn aufregendes Wochenende :)

  • Hallo, heute bin ich nun 18 Monate trocken. Jawohl 1,5 Jahre keinen Tropfen Alkohol und ich hatte bis stand heute nicht ein mal Saufdruck.

    Es geht mir sehr gut. Dabei vergesse ich nie, achtsam zu sein. Ich lese hier täglich, meine Trockenheit ist witerhin ein tägliches Thema für micht, auch wenn mein Alltag vollkommen normal verläuft, als ob ich keine tödliche Krankheit in mir trage.

    Ich schreibe es immer wieder und werde nicht müde mir vor Augen zu führen, was Alkohol eigentlich ist: eine legale, harte Droge, die den Kopf dusselig macht. Menchen die wenig Alkohol trinken wie meine Frau benötigen nur ein 0,25l Bier um im Kopf die Wirklung dieses Rauschgift zu spüren. Die giftige Wirkung ist mittlerweile wissenschaftlich bestätigt, auch das berümte eine Glas Rotweil ist NICHT gesund sondern schadet nachweislich. Alkohol ist nur noch erlaubt, weil diesen seit Jahrtausenden wirklich alle Konsumieren, auch unsere Politiker. Alkohol, eine legale harte Droge ist voll Gesellschaftsfähig. Ich bin so froh, das ich diese legale, harte Droge nicht mehr brauche.

    Im prinzip bin ich gedanklich eigentlich jeden Tag dem Alkohol ganz nah - aber auf eine andere Art und Weise als früher. Ich habe eine starke Abneigung dem Alkohol gegenüber, er hat mir Jahrelang Schmerzen bereitet, die ich zum Schluss nicht mehr ausgehalten habe und zum Arzt gegangen bin. Es war zermürbend. Jeden Tag. Ich werde das niemals vergessen. Und dann sehe ich den vielen Alkohol, überall. An der Kasse die Kurzen für die nassen Alkoholiker, damit sie auf keinen Fall vorbei gehen können. Massen an Alkohol in den verschiedenen Gängen der Getränkehändler, Pallettenweise. Ich sehe überall Menschen wie mich die die Flaschen Alkohol unter dem Pizzakarton an der Kasse auf dem Band liegen haben. Ich schmunzel dann und denke mir mein Teil. Es gibt so viele Menschen, die nicht die geringste Ahnung haben, was da auf sie zu kommt. Denn es wird ja nicht besser. Die Schlinge zieht sich immer weiter zu, bis nichts mehr geht. Bis man am Ende ist. Da wo ich vor 1,5 Jahren war und wo ich nie mehr hin möchte.

    Viele Grüße

    Stromer, seit 18 Monaten zufrieden und glücklich trocken :)

  • Meinen Glückwunsch zu 1,5 Jahren Abstinenz, Stromer!:thumbup:

    Alkohol, eine legale harte Droge ist voll Gesellschaftsfähig.

    Ja, leider immer noch. Daran wird sich so schnell nichts ändern.

    Aber wir haben unser Leben verändert und das ist viel wert!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Auch von mir die besten Glückwünsche zu anderthalb Jahren Abstinenz, lieber Stromer.
    In deinen Posts sehe ich viele Parallelen zu meiner eigenen Geschichte, gerade was auch die Haltung Deiner Frau betrifft. Es tut gut, Geschichten wie Deine zu lesen und zu erfahren, wie der Betroffene, in dem Fall Du, damit umgegangen bist bzw. heute damit umgehst. Alles Gute auf Deinem Weg.

    Viele Grüße

    Nayouk

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Herzlichen Glückwunsch lieber Stromer,

    Eineinhalb Jahre klare Gedankenfühlen sich einfach gut an! Ich durfte das ja auch vor kurzem erfahren👍✌️.
    Weiterhin alles Gute auf Deinem neu geschaffenen Lebensweg ohne legale harte Drogen!
    Liebe Grüße

    Rina

  • Hallo Stromer

    herzlichen Glückwunsch zu 18 Monaten Trockenheit.

    18 Monate sind schon eine lange Zeit, wenn man bedenkt, was da voraus gegangen ist.

    Ich habe deinen Beitrag sehr gerne gelesen, und mir gefällt deine Bewusstheit darin.

    Und eins will ich dir auch sagen: deine Frau und ihren Umgang mit deiner Alkoholabhängigkeit, sie gefällt mir ganz besonders!

    Es geht mir sehr gut. Dabei vergesse ich nie, achtsam zu sein. Ich lese hier täglich, meine Trockenheit ist witerhin ein tägliches Thema für micht, auch wenn mein Alltag vollkommen normal verläuft, als ob ich keine tödliche Krankheit in mir trage.

    Einfach klasse!Was ich mir oft vor Augen gehalten habe und es noch immer tu, ist die Tatsache, dass wir als Alkhoholiker*innen etwas gegen diese tödliche Krankheit tun können, und dadurch zu einem sogar besonderen Leben kommen (können)

    Liebe Grüße

    Wacholderfrau

  • Hallo Stromer, 1,5 Jahre sind schon eine Hausnummer, dazu, aber vor allem zu Deiner klaren Haltung und Entschlossenheit, gratuliere ich herzlich.

    Es wäre schön, öfter von Dir zu lesen, Du hast doch was zu sagen, was durch ein paar Tippfehler nicht geschmälert werden würde, geht doch allen so. Also bitte "einfach" so weitermachen, dage ich von Katzenfreundin zu Katzenfreund

  • meine herzlichsten glückwünsche

    nach der zeit ist man im allgemeinen mit dem schlimmsten durch und kann anfangen sich in der neuen freiheit einzurichten. die stolpersteine sind enttarnt und kenntlich gemacht, das kopfkino hat neue filme.

    mit der harten droge hast du völlig recht. und man könnte auch durch aufklärung das ganze sicher deutlich entschärfen. wie schnell das möglich ist hat corona gezeigt. einzig, man will es gar nicht denn das dealen macht reich. als ich vor fast 23 jahren aufhörte war die jährliche billanz an alkoholtoten in deutschland bei rund einer halben million, mittlerweile sind wir bei einer 3/4 million. komasaufen ist sport bei der jugend. das ist alles zutiefst krank. und damit meine ich nicht die alkoholkranken.

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Herzlichen Glückwunsch zum 18 nüchternen Monaten, herzlichen Glückwunsch zu jedem einzelnen Tag in den letzten 18 Monaten.

    Ein einhalb Jahre….das ist ja auch so ein wichtiger Meilenstein (was es für mich zumindest). Es ist nicht ‚nur‘ ein Jahr, es sind ein einhalb JahrE.

    Ich finde es gut, dass du dich so intensiv mit deiner Sucht beschäftigst und auch mal zurückblickst. Mir wird in der Rückschau auch immer wieder bewusst, wie schlimm der Alkohol ist…..und wie gefährlich…..und mit welcher Selbstverständlichkeit er zum Alltag der meisten Menschen gehört. Ich beobachte auch, dass viele Menschen Alkohol auch als Genussmittel sehen. Nur leider weiß ja niemand vorher, wann aus dem Genuss Gewohnheit wird und aus der Gewohnheit Sucht. Das macht es ja so gefährlich….meistens ja sehr schleichend.

    Und dann sehe ich den vielen Alkohol, überall.

    Das muss man auch nicht schön reden. Alkohol ist überall. Und es ist überall viel Alkohol.
    Deshalb liegt mein Augenmerk auch nicht darauf, was um mich herum ist. Das werde ich nie beeinflussen können. Ich habe mir meine kleine alkoholfreie Zone geschaffen …und die ist in meinem Kopf und in meinem Zuhause.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Herzlichen Glückwunsch zu Deinen 1 1/2 Jahren 💐 Deine Gedanken und wie Du Dich mit dem Thema beschäftigst, gefällt mir.

    Bleib weiter am Ball 👍

    You will bloom if you take the time to water yourself 🌷

  • Super. Gute Einstellung. Deshalb wahrscheinlich auch kein Suchtdruck.
    Ist bei mir auch so.
    Herzlichen Glückwunsch.

    Die Leute am Einkaufsband sehe ich auch oft. Mir tuts einfach nur leid. Weil da einfach nichts zu machen ist.

  • Hallo Stromer,

    ich komme mal Du zu Dir, Du hattest bei Jump geschrieben:

    Diese ganze Situation damals hat mich so fertig gemacht. Ich ging ja damals in die ambulante LZT und konnte ein paar Wochen nicht da hin und reden, das war für mich unmöglich, so daß die Leiterin sich schon sorgte, das ich ganz Abstürze. Hat sie mir bei der Entlassung gesagt. Ich weiss nicht, was ich da tief in mir noch rumschleppe. Normal ist das aber nicht, das bei einem Mann die Tränen noch nach 9 Monaten nachdem der Kater gestorben ist, fließen, sobald ich über ihn rede, was ich deshalb immer tunlichst vermeide, zumindest wenn jemand live vor mir steht.

    Was heißt schon "normal"... Wenn das "austauschbar" heißt, verzichte ich gern auf das Etikett.

    Die bedingungslose Liebe des über Jahre vertrauten Haustiers kann einem schon fehlen. Ich trauere auch noch stark um meine liebe Katze, die m März eingeschläfert werden musste.

    Deshalb schreibe ich bei manchen COs, die sich ein Leben ohne irgendeinen Partner an ihrer Seite so gar nicht vorstellen können, ja auch schon mal völlig unironisch " Schaff Dir lieber ein Haustier an."

    Aber es ist bestimmt auch eine gute Idee zu gucken, welche innere Lücke bzw. Bedürftigkeit das geliebte Tier "nebenbei" gefüllt hat. Da bin ich bei mir auch noch dran.

    Mir ist außerdem Dein Beitrag bei Bobby aufgefallen:

    Ich gebe meine Erfahrung weiter, stelle Fragen. Aber es ist so, als wenn gar nicht zugehört wird. Derjenige reagiert in keinster Weise. Er bedankt sich nicht, er sagt nicht, das es gar nicht so ist, wie ich schreibe. Keinerlei Reaktion. Er ignoriert mich vollkommen.

    Ich kann Dich ein bisschen verstehen. Aber so schnell so frustriert reagieren? Oft gibt es doch auch ganz nachvollziehbare Gründe, warum jemand nicht oder nicht gleich reagieren kann oder auch möchte. Da will ich auch gar nicht spekulieren.

    Aber warum trifft Dich das so? Das wäre vielleicht lohnenswert für Dich, da genauer hinzugucken. Denn in erster Linie schreiben wir hier ja für uns selbst, nicht für Dank und Anerkennung von anderen, auch wenn beides natürlich schön ist.

    Ich bemühe mich auch, wenigstens mit einem Smiley die Mühe wertzuschätzen, die sich andere machen, wenn sie mir schreiben. Aber ob mir das immer gelingt, möchge ich auch nicht beschwören ...

  • Auch ich habe sehr lange um unsere erste Hündin getrauert, Stromer.

    Ich war da gerade, genau wie Du, frisch trocken, als sie verstorben ist.

    Und deswegen habe ich mir zügig eine andere Hündin geholt. Auch wenn immer noch die Tränen geflossen sind, so war es eine gute Ablenkung von der Trauer und das Zuwenden zu der neuen Hündin hat mir gutgetan!

    Und zu der Nichtreaktion hier im Forum. Es wird teilweise so viel geschrieben, dass die neuen Teilnehmer gar nicht nachkommen mit dem Lesen, geschweige denn mit der Reaktion auf die gelesenen Zeilen.

    Nimm das nicht persönlich, das Gleiche ist mir schon oft passiert.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Jeder trauert auf seine weise, bei dem einen Menschen dauert es länger, bei dem anderen kürzer. Es gibt kein richtiges Zeitmaß und auch kein mengenmaß. Ich finde, es ist ein Zeichen von Empathie. Andersrum wäre es seltsam, wenn es dir am a******** vorbei gehen würde.

    Abstinent seit dem 22.9.2023

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