MeaCulpa Es läßt mich einfach nicht los..

  • Hast ja alles richtig gemacht und noch rechtzeitig die Kurve gekratzt. Aber daß Du den Leuten noch den Alk hinterherträgst, das war schon ziemlich gefährlich und reichlich dumm. Ich verstehe schon, daß Du vielleicht einfach nur freundlich und hilfsbereit sein wolltest, aber warum mußt ausgerechnet Du für Nachschub sorgen? Da hätte ich nein gesagt.

    Und für eine Lügengeschichte würde ich mich auch nicht einspannen lassen. Da müßte das schon ein sehr guter Freund mit einem sehr guten Grund sein.

    Bleib wacker!

    Hey Hanseat,

    ich hab das in dem Augenblick als gar nicht so schlimm wahr genommen. In Gedanken war ich schon kurz vorm gehen, und suchte nach dem richtigen Moment. Und da kam mir diese Anfrage gerade recht.

    Ich bin nicht allein gefahren, sondern mit einem Kumpel, der dann auch zu den Regalen gegangen ist, den Kram bezahlt und ins Auto getragen hat. Ich hab mich also gar nicht so als aktiven Part beim Beschaffungs Einkauf gesehen.

    Im nachhinein gesehen, würde ich das jetzt wahrscheinlich auch nicht mehr machen.

    Hi Cadda,

    mir sind viele Dinge bewusst, und ich denke auch ganz viel über die Menschen und Situationen nach. Und natürlich über mich selber- ich erkenne viele Zusammenhänge, und merke, wie es sich weiter entwickelt. Ganz klar, nüchtern zu sein ist ein ganz grossartiges Lebensgefühl.

    Aber auch eine verdammt, schwere Aufgabe. Es ist soviel altes, was ich los lassen muss. Und das fällt mir sehr schwer, z.Bsp. bei den o.g. Menschen, habe ich mich immer sehr wohl gefühlt. Aber es ist mir am Samstag sowas von klar geworden, das es einfach nicht mehr meine Leute sind. Ich habe da nichts mehr verloren.

    Und das zu akzeptieren, und auch fest zu verinnerlichen ist ein Prozeß, der auf jeden Fall noch seine Zeit braucht. Du schreibst schon ganz richtig, das mich besagter Freund nervt, und es nur noch eine Frage der Zeit ist, wann ich ihm sage, das ich nicht mehr sein Deckel für irgendwelche Betrügereien bin ;)

    Hey Linde,

    ganz klar, ich hätte da echt früher rausgehen sollen. Ich wollte auch nicht unhöflich sein, und direkt nach dem Essen abhauen, genauso mit dem Job als Alk-Taxi. Da hatte ich mir mehr Gedanken um die anderen gemacht, als um mich selber.

    Wobei ich (wie ich oben schon schrieb) den Taxi-Job als willkommenen Opener gesehen habe, um zu gehen.

    Es war vor allem die Verfügbarkeit, und diese Selbstverständlichkeit, die mich getriggert hat. Jahre bzw. Jahrzehnte habe ich mich da genauso selbstverständlich bedient und abgeschossen. Wäre es ein "normaler" Samstag bzw. Umzug gewesen, wäre ich bestimmt schon vor dem Grillen voll besoffen gewesen. Und all diese Gedanken und auch Gefühle kamen wieder hoch. Es ist was altes, wohl bekanntes, nachdem das Suchtgedächtnis gelechzt hat, und nachgefragt : Ist das jetzt wirklich so ? Gibts nie wieder Bier und Schnaps ?`

    Ich konnte die Antwort geben : Aber 100 % ist das so, und wird auch so bleiben. Und das hat mich wieder gut runter gebracht.

    Auch kam zeitweise ein Gefühl der Erhabenheit auf, so ähnlich wie über dem ganzen zu stehen. Sich (auch wenn das jetzt arrogant klingt) einfach als was besseres fühlen, wie die anderen.

    Am Ende war ich einfach nur froh, da rausgekommen zu sein. Und um eine Erkenntnis schlauer : Da möchte ich nicht mehr hin.

    Hi AufderSuche,

    Du beschreibst sehr gut Deine Entwicklungsstufen, und das Du schon ein ganzes Stück die Leiter höher gekommen bist als ich. Das tut gut zu lesen, denn viele Vorahnungen, die ich habe bestätigen sich in Deinem Schreiben.

    Es gab schon früher eine nüchterne Zeit, in der ich meinen Führerschein verloren hatte. Du kannst Dir bestimmt denken warum. Ich habe ca. 1 Jahr gebraucht um den Lappen wieder zu bekommen, und in dieser Zeit habe ich auch nicht getrunken.

    Aber mir war völlig klar, das sobald die "Käseglocke" Führerschein von mir abgenommen wird, es wieder los geht.

    Und so war es denn auch. Kaum hatte ich den Lappen wieder, war alles beim alten bzw. wurde noch viel schlimmer.

    Ich kann rückblickend nur sagen, das ich in all den Jahren mehr Glück als Verstand hatte und nicht wieder bei den offiziellen Stellen auffällig wurde.

    Heute ist es anders. Ich habe kein Hintertürchen eingebaut, und mir eine Kann-Option irgendwo hinterlassen. Es gibt nur die eine Option, und das bedeutet lebenslange Abstinenz. Das ist ganz anders wie zu der damaligen Zeit. Ich hoffe, ich bin stark genug, das auch durchzuhalten.

    Meine Gedanken sind ganz ähnlich, das ich mir mehr Kontakt zu nüchternen Menschen wünsche. Wo Alkohol überhaupt kein Thema ist, das würde mir mit Sicherheit besser tun, als mit der o.g. Connection abzuhängen ;)

  • Hallo Seeblick,

    danke für Deine Willkommensgrüße :) Ich würde die Situation heute auch anders angehen. Soweit habe ich gar nicht gedacht, aber es ist schon richtig : Warum soll ich der Alkohol-Diener der Gefährdteten bzw. Süchtigen spielen ? Ich als trockener Alkoholiker ? Das passt absolut nicht.

    Sollte ich wieder in so eine Situation kommen, werde ich beim nächsten mal besser gewappnet sein.

    Jedoch möchte ich so schnell nicht wieder in so eine Situation kommen.

    Hey sunshine,

    ich stehe noch ganz am Anfang meiner Reise und hätte die Situation sicherlich anders - besser managen können. In dem Augenblick habe ich mich sowohl bestätigt gefühlt : Hey, Du bist ja nüchtern, kannst Du bitte mit mir losfahren ? Das war ein schönes Gefühl, denn ich konnte auf einmal etwas, an das früher überhaupt nicht zu denken war. Und dann bestand auch die Möglichkeit, aufzustehen und die Situation zu verlassen, ohne irgendwie unhöflich zu wirken. Im Gegenteil : Ich zeigte mich großzügig, klar kann ich das für Euch tun.

    Wie gesagt, je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr wird mir klar, das ich hätte anders reagieren sollen.

    Meinem besagten Freund werde ich wohl bald nicht mehr so oft zu Gesicht bekommen. Er entfernt sich schon jetzt von mir, seitdem ich nüchtern bin. Insgesamt 2 Treffen hat er schon abgesagt, und das werden bestimmt nicht die letzten gewesen sein.

    Andererseits : Bringt mich persönlich so ein Mensch weiter ? Ich glaube nein. Auch, wenn wir uns seit über 12 Jahren kennen, aber so ein Verhalten hat er früher nie an den Tag gelegt. Ich denke, der Alkohol wird hier sicher auch seinen Beitrag geleistet haben.

  • Zum Abschluß meines Postings möchte ich hier noch eine kleine Story zum besten geben :

    Wie ihr ja alle gelesen habt, war ich Samstag abend beim Umzug helfen und anschließendem Grillen. Früher wäre ein solcher Samstag natürlich im Voll- wenn nicht sogar koma-artigen Totalausfall geendet.

    Wie oft bin ich an solchen Tagen am nächsten Morgen auf die Arbeit zur Frühschicht gegangen und habe da mehr schlecht als recht meine Pflicht getan.

    Besonders am Wochenende ist bei uns in der Regel wenig los.

    Aber wenn etwas los ist, ist ein voll aufnahmefähiger und nüchterner Mitarbeiter gefordert.

    Und so war es auch an diesem Samstag. Es gab in den frühen Morgenstunden einen Betriebsunfall, und als ich ankam, waren einige Leute wie der Kreisleiter, die Polizei und noch diverse andere da.

    Ich war zum Glück vollkommen fit und leistungsfähig, und habe die Situation entsprechend souverän gemeistert.

    Wäre ich wie früher in einem völlig verkaterten Zustand angekommen, wäre das mit Sicherheit aufgefallen, und es wäre ganz bestimmt nicht gut geendet für mich.

    Was ich damit sagen möchte ist, das ich manchmal an so Fingerzeige des Schicksals glaube. Und ich glaube ganz fest, das dies ein Zeichen war- zur Bestätigung meines aktuellen Weges, aber gleichzeitig auch zur Mahnung. Sollte ich rückfällig werden und in so eine Situation kommen.

    Ich wünsche Euch allen eine gute Woche, danke für Eure Gedanken, Worte und Ratschläge.

    Viele, liebe Grüße

  • Es gab schon früher eine nüchterne Zeit, in der ich meinen Führerschein verloren hatte. Du kannst Dir bestimmt denken warum. Ich habe ca. 1 Jahr gebraucht um den Lappen wieder zu bekommen, und in dieser Zeit habe ich auch nicht getrunken.

    Aber mir war völlig klar, das sobald die "Käseglocke" Führerschein von mir abgenommen wird, es wieder los geht.

    Und so war es denn auch. Kaum hatte ich den Lappen wieder, war alles beim alten bzw. wurde noch viel schlimmer.

    Hi MeaCulpa,

    irgendwie musste ich, als ich das las, denken, dass du diese Erfahrung sozusagen positiv für dich und deine Abstinenz nutzen kannst und zwar als Warnung.

    Du bist nicht der Einzige, der nach einer Zeit der Trinkpause wieder so richtig reingerutscht ist und schlimmer als je zuvor.

    Was auch immer das mit dem Alkohol ist bzw. was dieser Stoff mit uns und unserem Gehirn macht, wer wieder dran kommt, stürzt häufig so richtig ab und mancher säuft sich dann leider zu Tode.

    Mir jedenfalls dient das als Warnung. Ich will und werde mich einer solchen Gefahr nie wieder aussetzen.

    Naja und zugleich bemerke ich, wie gesagt, bei mir wirklich die positiven Seiten der Abstinenz und die möchte ich definitiv auch nicht mehr missen.

    Natürlich hat sich mein derzeitiges Befinden nicht von allein so ergeben, sondern da steckt viel „Trockenarbeit“ dahinter, aber es hat sich echt gelohnt. Also, nur Mut. 👍

    Viele Grüße

    AufderSuche

    Einmal editiert, zuletzt von AufderSuche (28. September 2021 um 18:35)

  • Zitat

    Es ist soviel altes, was ich los lassen muss. Und das fällt mir sehr schwer, z.Bsp. bei den o.g. Menschen, habe ich mich immer sehr wohl gefühlt. Aber es ist mir am Samstag sowas von klar geworden, das es einfach nicht mehr meine Leute sind. Ich habe da nichts mehr verloren.

    Und das zu akzeptieren, und auch fest zu verinnerlichen ist ein Prozeß, der auf jeden Fall noch seine Zeit braucht. Du schreibst schon ganz richtig, das mich besagter Freund nervt, und es nur noch eine Frage der Zeit ist, wann ich ihm sage, das ich nicht mehr sein Deckel für irgendwelche Betrügereien bin

    Verstehe ich gut, MeaCulpa.

    Da ist einerseits das Festhalten-Wollen vom gewohnten, auch den Leuten, die Du gern hast.

    Andererseits merkst Du, das es nicht mehr so richtig passt wie früher.

    Tja, und ich denke, das wird sich auch weiter in diese Richtung entwickeln.

    Manchmal entwickelt sich einfach manches im Leben in eine Richtung, die man so weder geplant noch geahnt hat.

    Aber ich sehe darin auch immer Chancen. Auch zur persönlichen Weiterentwicklung.

    Was Neues zu beginnen muss ja nichts schlechtes bedeuten, eher ganz im Gegenteil.

    Das kann auch sehr bereichernd sein, völlig neue Erfahrungen und auch neue Menschen in das eigene Leben bringen.

    Mit der Zeit wirst Du selbst wissen, wen Du aussortieren solltest, weil er Dir nicht mehr gut tut und wer bleiben kann.

    Mein Anspruch war dabei im Grunde nur, das keiner meiner Freunde in meiner Gegenwart Alkohol konsumiert, das war mir ganz besonders am Beginn meiner Abstinenz wichtig.

    Ob sie sonst welchen konsumieren, soll mir egal sein.

    Ist es aber so, das sie ansonsten regelmäßig saufen, dann wird auch so eine Freundschaft sehr wahrscheinlich zu Ende gehen.

    Denn dann bleiben meist nur wenig gemeinsame Themen, denn wer abhängig trinkt, bei dem macht das ja schon einen großen Teil seines Lebens aus.

    Da bleibt dann oft wenig für anderes, andere Themen oder auch gemeinsame Besuche von sauffreien Veranstaltungen sind für diese Menschen ziemlich uninteressant.

    Denn man rankt ja sein abhängiges Leben auch immer darum, wann und wo man als nächstes endlich wieder konsumieren kann.

    Tja, und als abstinent lebender Mensch, der früher selbst gesoffen hat, bemerkt man diese inneren Zwänge des anderen, durchschaut das und man merkt auch, das das eigene Leben anders geworden ist.

    Also kann es sogar sein, das es mit bestimmten Leuten einfach grundsätzlich nicht mehr passt, auch wenn sie noch in Deiner Gegenwart ein paar Stunden auf Alk verzichten können.

    Zitat

    Meinem besagten Freund werde ich wohl bald nicht mehr so oft zu Gesicht bekommen. Er entfernt sich schon jetzt von mir, seitdem ich nüchtern bin. Insgesamt 2 Treffen hat er schon abgesagt, und das werden bestimmt nicht die letzten gewesen sein.

    Andererseits : Bringt mich persönlich so ein Mensch weiter ? Ich glaube nein. Auch, wenn wir uns seit über 12 Jahren kennen, aber so ein Verhalten hat er früher nie an den Tag gelegt. Ich denke, der Alkohol wird hier sicher auch seinen Beitrag geleistet haben.

    Naja, der hat ja momentan eh andere Interessen, aber auch so würde es wohl immer weniger werden mit der gemeinsamen Zeit, es sei denn, Du gingest weiterhin mit ihn auf Partys oder Saufveranstaltungen, oder wo immer ihr zusammen konsumiert habt.

    Und waren wir so viel anders, als wir selbst noch gesoffen haben?

    Wir haben auch oft unsere Bekanntenkreise mit Leuten aufgebaut, die auch gern selbst einen bechern.

    Bei mir waren das jetzt nicht Hardcore-Säufer, aber zumindest Freundinnen, die Sekt und Wein nicht abgeneigt waren.

    Freundinnen, die nicht tranken, habe ich insgeheim als "langweilig" eingestuft X/ später war ich froh, das es sie überhaupt noch gab in meinem Leben!

    Denn das waren dann auch die Freundinnen, an die ich mich hielt, als ich selbst nicht mehr trinken musste.

    Ja, ich kann mir also vorstellen, das sich Dein Freund immer weiter von Dir entfernt, vielleicht stuft er Dich jetzt auch als langweilig ein?

    Hat dann aber nix mit Dir zu tun, und das Du wirklich langweilig sein könntest, es dient nur dazu, an seinem eigenen Leben nichts verändern zu müssen und sich darum besser in Trinkerkreisen aufzuhalten, wo man weniger mit der eigenen Sauferei auffällt.

    Ich erwarte übrigens von Freunden nicht, das sie mich irgendwie weiterbringen sollen ;)

    Wenn es trotzdem nebenbei so sein sollte, dann ist das schön, aber ich habe nicht so eine Erwartungshaltung.

    Ich erhoffe mir von Freuden nur, das sich mich so annehmen und mögen, wie ich nun mal bin.

    Eben auch mit meiner Krankheit, aber das ist schon ewig kein Thema mehr.

    Ich biete dafür hoffentlich das Gleiche an.

    Und das wir eine schöne Zeit miteinander verbringen können. Vielleicht auch zusammen ab und zu was unternehmen.

    Das der Alkohol zu einer starken Verhaltensänderung beiträgt und folgend auch zu einer Wesensveränderung führt, ist wohl unbestritten.

    Aber man kann auch nicht alles auf den Alk schieben. Trinker sind nicht automatisch auch notorische Fremdgänger.

    Da muss schon ein bestimmter Charakterzug grundsätzlich da sein, denke ich.

    Manche Co-Abhängige denken ja, wenn ihr Partner mit der Sauferei aufhört, dann hört auch jegliches andere unerwünschte Verhalten komplett auf.

    An sowas glaube ich nun wiederum nicht. ;)

    Denn ich denke nicht, das der Alk derart allmächtig ist und man vom Saulus zum reinsten Paulus wird, nur weil man nicht mehr säuft.

    Irgendwo bleiben wir doch auch doch wir.

    Von mir kann ich jedenfalls nur sagen, das bestimmte Verhaltensweisen, auch negative, einfach so in mir drin ist, die sind ein Teil von mir.

    Egal ob ich saufe oder nicht, das bleibt.

    Diese negativen Verhaltenweisen wurden allerdings durch Alk noch stark befeuert, so was es jedenfalls bei mir, würde ich sagen.

    Nüchtern habe ich das viel besser im Griff, und komme aus den negativen Verhaltensweisen recht schnell wieder raus.

    Das gelang mir im Suff oft nicht mehr.

    So kann ich damit leben (und andere offensichtlich auch), besoffen war ich aber wahrscheinlich unerträglich damit.

    LG an Dich

    Sunshine

  • Zitat

    Und so war es auch an diesem Samstag. Es gab in den frühen Morgenstunden einen Betriebsunfall, und als ich ankam, waren einige Leute wie der Kreisleiter, die Polizei und noch diverse andere da.

    Ich war zum Glück vollkommen fit und leistungsfähig, und habe die Situation entsprechend souverän gemeistert.

    Wäre ich wie früher in einem völlig verkaterten Zustand angekommen, wäre das mit Sicherheit aufgefallen, und es wäre ganz bestimmt nicht gut geendet für mich.

    Oh vergessen...

    Wollte hierzu noch was schreiben:

    So ist es mir mittlerweile schon sehr oft gegangen!

    Das ich froh war, nichts getrunken zu haben, und somit voll einsatzbereit bei Notfällen.

    Ich erinnere da beispielsweise einen Vorfall, der allerdings kein lebensbedrohlicher Notfall war, aber ärgerlich dennoch.

    Meiner Tochter ist vor Jahren der Schlauch der Waschmaschine aus dem Abflussbecken raus gerutscht, im Keller ihres Vermieters.

    Der wurde dann leicht geflutet und sie rief mich um Hilfe an.

    Ich war froh, das ich nur meinen Autoschlüssel nehmen konnte und los...ohne überhaupt darüber nachdenken zu müssen, ob ich noch fahren darf.

    Und solche Fälle gab es noch mehrere...in verschiedenen Varianten...und ich war froh, dann einfach so helfen zu können.

    Auch das war für mich immer eine Bereicherung, nicht nur selbst Hilfe bekommen zu können, sondern ebenso auch welche leisten zu können :)

    LG

  • Hey alle zusammen,

    38 Tage 22 Stunden und 15 Minuten bin ich nun trocken, und es ist vieles passiert, und doch vieles gleich geblieben. Mir hat in den letzten Tagen die Ruhe gefehlt, mich hier im Forum zu melden, und ein Zeichen von mir zu geben.

    Im Augenblick ist einiges zu Tun in meinem Leben : Sowohl Arbeit, als auch am Haus, und natürlich soviel Zeit es geht mit meiner kleinen, süßen Maus zu verbringen. Das bereitet mir viel Freude, aber es ist auch ganz schön anstrengend. Die Kleine schläft nicht besonders viel, und in ihren wachen Phasen, will sie natürlich Spaß und Unterhaltung mit Papa haben.

    Das Schöne : Ich kann das alles leisten. Ich bin wach, frisch und fühle mich voller Tatendrang. Und es ist ein super Gefühl zu sehen, wie die Dinge sich zum Guten wenden.

    So ziemlich alle Menschen, mit denen ich mehr zu tun habe, sind nun im Bilde über meine Krankheit. Die meiste Resonanz war positiv, und es wurde mir Unterstützung zugesichert. Ich bin nun in einer abwartenden Haltung. Meinem besten Freund habe ich klar gemacht, das ich sein Verhalten nicht gut finde, und ich in Zukunft nicht mehr der Deckel seiner Betrügereien sein will. Auch habe ich ihm gesagt, er soll sich entscheiden bzw. ehrlich sein, aber er verschiebt die Entscheidung weiter nach hinten, und kommuniziert das so seinen Damen.

    Ich lasse diese Dinge nicht an mich heran. Es ist nicht mein Ärger, und ich will damit auch nichts zu tun haben. Ich schau mir das Ganze aus sicherer Entfernung an, und schaue, was passiert. Und das mache ich mit vielen aus meinem Leben.

    Wichtig ist, das ich weiterhin stabil und trocken bleibe. Es gelingt ganz gut, und Hanseat seine 77 Tage sind für mich das nächste Ziel das auch zu packen :)


    Alle gute Wünsche und Grüße an Euch

  • Moin liebe nüchterne Menschen da draussen ;)

    heute habe ich 50 Tage Alkohol Abstinenz voll. :mrgreen: Saugeil-ich bin sehr Stolz und lebensfroh, das ich das so gut hinbekommen habe. Die anfängliche Euphorie ist mittlerweile verflogen und hat sich in eine Form der Normalität und Gewöhnung verwandelt. Wobei ich diesen lang anhaltenden Zustand der Nüchternheit nicht als normal oder gewöhnlich bezeichnen möchte. im Gegenteil : das ist das Ergebnis genauer Beobachtung meiner Selbst, Achtsamkeit und immer eine Strategie parat.

    Bitte seht es mir nach, wenn ich nicht so oft hier schreibe. Aber ich brauche eine gewisse innere und äußere Ruhe, um mich diesen Zeilen zu widmen.

    Und gerade diese innere Ruhe fehlt mir sehr.

    Ich hatte 2 Ereignisse, die mich sehr aufgewühlt haben. Zum einen habe ich einen langjährigen Bekannten, der mich in der letzte Zeit immer wieder zum Saufen eingeladen hat, getroffen. Ihm wollte ich erklären, warum ich auf seine Einladungen in Zukunft nicht mehr eingehen werde.

    Eben weil wir uns schon so lange kennen, hatte ich mir von ihm so etwas wie Verständnis erhofft.

    Er fragte nach den Stories, die mich zu diesem Entschluss brachten. Und ich erzählte ihm einige dieser schlimmen Geschichten. Was dann losging hätte ich im Leben nicht erwartet. Sprüche wie : Einmal hast Du Deinen Lappen schon verloren deswegen, und wieder nichts gelernt...Du bist eine Gefahr für die Allgemeinheit...Am besten ist, man sperrt Dich weg..usw.

    Ich war baff und wusste nicht, wie mir geschah. Ich konnte auch erstmal nicht wirklich etwas dazu sagen, außer natürlich, das ich es für besser hielt, jetzt zu gehen.

    Ich habe wirklich einige Tage gebraucht, um das zu verdauen. Mittlerweile sehe ich diesen Bekannten auch nur noch als einen mir bekannten Mensch an. und das wars-sowas muss ich mir echt nicht geben. Und für die Zukunft weiss ich, daß ich mit meinen Worten und Geschichten deutlich vorsichtiger sein werde.

    Der nächste Hammer kam dann am Mittwoch, als mich meine Noch Ehefrau total verheult anrief, und mir erklärte, das bei ihr Brustkrebs im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wurde. An diesem Mittwoch holte ich morgens meine kleine, und sie fuhr mit ihren Eltern zur Mammographie. Ihre Eltern holten am späten Nachmittag das Kind bei mir ab, und nach über 11 Monaten des Schweigens redeten sie wieder mit mir.

    Sie waren sehr freundlich und sprachen von Familie, und enger Zusammenrücken.

    Am Abend rief ich meine (Noch)Ehefrau an, und sie erklärte mir, das der Krebs streut und bereits die Lymphknoten befallen hat. Weitere Untersuchungen werden zeigen, ob andere Organe schon betroffen sind. Gewebeproben wurden entnommen, und wenn die Ergebnisse da sind, wird mit der Chemo begonnen. Die Ärzte sagten ihr, es sieht nicht gut aus.

    Das hat mich sehr berührt, auch wenn wir kurz vor der Scheidung stehen. Es sind so viele Gedanken, die mir jetzt durch den Kopf gehen, was wird in der Zukunft passieren und vor allem, was passiert mit der kleinen ? Nicht nur die Trennung der Eltern, sondern vielleicht auch noch der Tod der Mutter in naher Zeit prasseln auf dieses kleine Wesen in so kurzer Lebenszeit auf sie nieder.

    Gerade wegen dieser schwierigen Zeit bin ich besonders gefordert, als nüchterner Mensch, der klar bei Sinnen und Verstand ist zu reagieren, denken und handeln. Alkohol hat keinen Platz in meinem Leben. Alle Slots sind belegt.

    Alle guten Wünsche

  • Oh je, mea culpa, deine Worte trieben mir gerade die tränchen in die Augen. Das ist ja der absolute mega Mist 🥲 oh Mensch, deine Arme noch Frau, das arme kleine Menschlein und das was auf dich natürlich auch noch zu kommt… das wird eine schwere Zeit. Ich fühle sehr mit euch, denn das ist mein absoluter Horror, meinen kleinen Sonnenschein alleine auf dieser Erde zurück lassen zu müssen.

    Aber leider muss es irgendwie weiter gehen, und das wird es auch! Ich wünsche dir von Herzen dass du gerade diese schwere Zeit, und was danach dann ggf. Folgen wird (es ist ja deine Tochter, vermutlich wird sie, wenn der schlimmste Fall Eintritt, bei dir leben wollen) als Kraftquelle für deine Trockenheit nutzen kannst! Deine Tochter braucht dich, nüchtern und allzeit klar im Kopf!

    Ich wünsche dir alles erdenkliche an Kraft und Geduld!

    Gruß Blume 🌷

    Lieben Gruß,

    Blume

    ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

    You can´t connect the dots looking forward. You can only connect them looking backwards.

    Steve Jobs

  • Ich wünsche euch allen für die nächste Zeit viel Kraft.

    Herzlichen Glückwunsch zu 50 nüchternen Tagen 👍

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Das ist sehr traurig. Auch wenn ihr euch getrennt habt, ist es sicher nicht leicht für dich. Ich wünsche dir viel Kraft und Mut.

    Glückwunsch zu deinen 50 Tagen. Es wird dir in der kommenden Zeit helfen, nüchtern die Dinge zu bewältigen.

  • Hallo MeaCulpa,

    es tut mir unglaublich leid, das mit deiner Noch-Ehefrau und ihrer schweren Erkrankung.

    Wie gut, dass du nüchtern bist und damit auch eine Unterstützung für sie (wenn sie mag) und deine Kleine.

    Liebe Grüße

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo!

    Die dramatischen familiären Probleme haben eindeutig Priorität. Den Saufkumpel sortierst Du besser aus deinem Leben aus. ich unterhalte keine Kontakte mehr zu Leuten, mit denen ich früher gesoffen habe. Ich habe mich verändert, mein Leben ist ein ganz anderes. Darin ist kein Platz für zechfreudige Leute. Mit moderaten Gelegenheitstrinkern habe ich überhaupt kein Problem, es stört und triggert mich nicht.

    Wie gut, dass du nüchtern bist und damit auch eine Unterstützung für sie (wenn sie mag) und deine Kleine.

    Genau so ist es. Nur abstinent ist es dir möglich, die Probleme zu bewältigen und deinem Kind ein Ratgeber und Vorbild zu sein.

    Alles Gute und Glückwunsch zur 50.

    Gruß

    Carl Friedrich

  • Hallo MeaCulpa,

    es ist schön, wieder von Dir zu hören, auch wenn es Trauriges zu berichten gibt. Ich wünsche Dir, daß Du die Kraft und innere Ruhe findest, das, was jetzt auf Dich zukommt, nüchtern zu bewältigen. Mit Alkohol wird ja alles nur noch viel schwieriger, wie wir alle wissen. Sei ein guter Daddy!

    Grüße,

    Hanseat

  • Hey ihr da draussen,

    klar gibt`s mich noch und Yes ! Immer noch trocken oder besser : immer wieder trocken ^^ Um genau zu sein, über 66 Tage in denen sich einiges bei mir geändert hat, und sich mir vor allem die Frage immer wieder gestellt hat : Warum habe ich das nicht schon öfter gemacht ? Aber ganz egal, es zählt das Jetzt und die Zukunft, denn das kann ich verändern und beeinflussen. Ich bin jetzt bald 45 und habe auf jeden Fall die Hälfte von meinem Leben gelebt. Es war aufregend, actionreich, ich habe nie eine Gelegenheit ausgelassen. Von daher kann ich mir nicht vorstellen, das ich irgendwann mal eine Midlife Crisis kriegen sollte, wie viele meiner Bekannten im selben Alter. Ich habe was verpasst ? Ne ich hätte manchmal mal lieber was verpassen sollen :P

    Nun ist die Action-Zeit vorbei, und es wird ruhiger und das ist ganz wunderbar und toll. Ich schlafe hervorragend, ich atme ein, spüre die Lebens-Luft, und dieses innere, warme, wohlige Gefühl. Das einfach nur ein riesengrosses SCHÖN vermittelt.

    Das das so ist, verdanke ich natürlich auch Euch und dieser Spur werde ich treu bleiben.

    Abgesehen von meinem inneren Mind-Game, welches sich total gut anfühlt, sind die äußeren Umstände schwierig. Meine Noch Ehefrau bekommt ihre detaillierte Diagnose / Biopsie / Therapieplan Erstellung in den nächsten Tagen. Ihre Art ist extrem schwankend. Und leider erfüllt voller Aggressivität, Boshaftigkeit, Vorwürfen und Beleidigungen ganz schlimmer Art.

    Ich kann so langsam auch ein Muster in ihrem Verhalten erkennen. Sie hat immer phasenweise Schübe, zwischen einem normalen, ausgeglichenem Verhalten in dem sie ansprechbar und normal kommuniziert.

    Bekommt sie wieder einen ihrer Schübe, ist sie völlig ausser sich, hemmungslos, grenzenlos in ihrer Wut und ihrem Zorn. Es reichen meist Lapalien aus, aufgrund derer sie ausrastet. Und selbst wenn es tatsächlich keine Gründe gibt, dann nimmt sie die Realität, verbiegt diese zu ihrer und beschimpft mich und bezeichnet MICH als den Lügner, obwohl sie diejenige ist, die etwas zusammengebastelt hat, was nicht stimmt.

    Als Höhepunkt der Eskalation wollte sie mir gestern früh den Zugang zu meiner kleinen beschränken. Im Schnitt ist das Kind 7-12 Tage pro Monat bei mir. In meinem Dienst als Springer ist das Modell jedes 2.te Wochenende und dann jeweils 2 Tage nicht möglich. Dies forderte sie von mir. Schaffe ich das nicht, habe ich Pech gehabt.

    Ich erklärte ihr, das ich damit nicht einverstanden bin. Und am Abend des Tages, ruderte sie zurück und bat mich um frühzeitigerere Terminabsprachen. Was überhaupt kein Problem ist.

    Ich hatte schon länger einen Termin bei einer sozialpädagogischen Einrichtung, den ich heute wahr nahm. Man kann zusammenfassend sagen, das all diese Streitigkeiten nichts mit dem Kind zu tun haben. Und das Kind darf in diesen Streit nicht hineingezogen werden. Das Kind muss das Recht haben, beide Eltern (Loyalitätskonflikt) zu lieben, und beide Eltern sollten unbedingt versuchen, normal miteinander zu reden.

    Die Beraterin erklärte mir, das sie mir dringend empfehlen würde, trotz all der Attacken vernünftig und ruhig zu bleiben. Die Frau immer wieder auffordern, an den Verhandlungstisch zurück zu kehren.

    Familiengericht ist das letzte, was ihr wollt. So ihre Aussage. Ebenfalls meinte, sie, meine Noch Frau wird mich bald ganz dringend benötigen. Wenn die Chemo und Op`s anfangen, dann kann sie gar nicht die kleine betreuen. Und das Kind wird natürlich merken, das sich Mama und ihr gewohntes Umfeld verändern.

    Daher ist es ganz wichtig, das sie in Zuhause No.2 (also bei mir) Struktur, Sicherheit und Liebe findet.

    Alles nicht einfach, aber ich bleibe standhaft. Ihr werdet definitiv wieder von mir hören :mrgreen:

    Alles Liebe und Gute Euch

  • Hallo Mea Culpa,

    es freut mich, dass du weiterhin deinen Weg gehst und die Vorteile deiner Nüchterheit genießen kannst.

    Auch wenn der Umgang mit deiner (Noch-)Frau schwierig ist, werdet ihr sicher eine Lösung finden.

    Der Weg durch die Chemo wird nicht leicht sein (so habe ich es in meiner Familie erleben müssen), aber du kannst für deine Tochter uneingeschränkt da sein und deine Frau dadurch entlasten.

    Viele Grüße

    Seeblick

  • Hallo Mea culpa,

    Darf ich fragen wie es dir geht bzw. Die Gesamtsituation ist? Kommst du bzw ihr mit dem großen Berg an Einschlägen einigermaßen klar?

    Lieben Gruß,

    Blume

    ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

    You can´t connect the dots looking forward. You can only connect them looking backwards.

    Steve Jobs

  • Hey Seeblick,

    ja der Umgang ist sehr schwierig, weil ich es so schwer nachvollziehen kann ,wie man nur so sein kann. Im Angesicht schwerer Krankheit würde ich doch dankbar sein, für jede Hand, die mir gereicht wird. Würde versuchen, mir ein beruhigtes, positives Umfeld zu erschaffen. Meine Noch-Ehefrau hingegen ist nach wie vor wie ein Erdbeben auf der Richter Skala. Von einsichtig-nett bis bösartig-giftig.

    Es ist sehr anstrengend..

    Hallo Mea culpa,

    Darf ich fragen wie es dir geht bzw. Die Gesamtsituation ist? Kommst du bzw ihr mit dem großen Berg an Einschlägen einigermaßen klar?

    Hey Blume,

    habe eben Deine Frage gelesen :) Deshalb spoiler ich jetzt ein bisschen. Den Text für morgen (da wären es 100 Tage trocken), den ich schon vorbereitet habe, poste ich jetzt :


    [Kleine Anmerk: Morgen 15:00 sind die 100 voll. Doch mir geht es aktuell gut, und morgen wird genauso wie jetzt sein.]

    100 Tage trocken !! Liebe Menschen da draussen, ich bin nun im dreistelligen Bereich 😊 ein tolles Gefühl, das geschafft zu haben.

    Mein nächstes Ziel wird die 300 sein, und ich freue mich, dann auf social media das Plakat vom Film 300 zu posten. Ohne irgendwas dazu zu sagen. Insider wissen natürlich, was damit gemeint ist. Klingt vielleicht ein wenig bescheuert, aber ich freue mich da total drauf. Zum einen, weil ich den Film mega-geil finde. Zum anderen, weil auch der Inhalt mit Kampf zu tun hat. Und es ist mein innerer Kampf, meine Reflektion, meine Achtsamkeit, aber natürlich auch Disziplin.

    Wenn ich jetzt auf mich schaue und reflektiere, dann muss ich feststellen, das mein Leben an meinen Kräften zehrt. Zum einen ist da der Schichtdienst, mit seiner Unregelmäßigkeit. Sowohl Früh-Spät-als auch Nachtschichten. Tlw. Muss ich bis zu 300 Km pro Schicht fahren, und das ist vor allem jetzt im Winter ganz schön anstrengend. Dazu kommt mein süßer, kleiner Wonneproppen.

    Nunmehr 2 Jahre ist die Kleine vor kurzem geworden. Ein wirklich tolles Persönchen. Das mich aber auch sehr fordert, da sie total anhänglich ist, und mich noch nicht mal alleine aufs Klo lässt. Geschweige denn, das ich sie mal bei jemand anderen für 5 Minuten abgeben könnte.

    Sie macht auch zwischenzeitlich bei mir keinen Mittagsschlaf mehr, was die ganze Sache für mich noch anstrengender macht. Ich kann wirklich nur sagen, alleinerziehend ist richtig scheisse.

    Und mein grosser Respekt, an alle Alleinerziehenden hier. Ihr leistet wirklich einen starken Job.

    Klar könnte ich es mir einfach machen, und die Glotze anschmeissen und der kleinen ein Tablet in die Hand drücken. Dann hätte ich Ruhe, aber das ist nicht mein Anspruch ein Kind in die Welt zu setzen, um es dann mit o.g. UE-Geräten ruhig zu stellen.

    Natürlich bekommt man ganz viel zurück ! Und ich würde niemals meine süße Maus wieder zurückgeben. Es ist gut und wunderbar, das sie da ist. Und die Anstrengung ist es wirklich wert.

    Eine Sache hat sich etwas zum Guten entwickelt : Dadurch, das meine Noch-Ehefrau in der Chemo ist, habe ich zukünftig jeden Donerstag und Freitag frei. An diesen Tagen hole ich immer das Kind ab, und wenn es vom Schichtplan passt, bleibt das Kind bis Samstag vormittag bei mir, und ich gehe dann in die Spät-bzw. Nachtschicht. Das ist eine schöne Routine.

    So könnt Ihr Euch jedoch vorstellen, wie mein Leben aussieht-entweder arbeite ich, oder ich habe das Kind. Das mal Zeit für mich bleibt, kommt eher selten vor.

    Und jetzt kommt erschwerender Weise dazu, das meine Noch-Ehefrau wieder einmal emotional völlig aus dem Ruder läuft. Nachdem sie schon über Monate die Scheidung und die Scheidungsfolgevereinbarung (obwohl wir uns einig waren, und alles schon beim Notar vorliegt. Sie einen wirklich mehr als guten finanziellen Ausgleich für knapp 2 Jahre Ehe bekommt) versucht hat zu verschleppen und blockieren, habe ich nun vor einigen Tagen die Scheidung eingereicht.

    Bestimmt könnt Ihr Euch vorstellen, wie Ihre Reaktion war. Natürlich hat Sie gegen das eigentliche Einreichen nichts sagen können, da es über viele Monate schon klar war, das es irgendwann kommt. Aber sie hat sich einen nichtigen Anlass genommen, um wieder auf mich los zu gehen, zu pöbeln und stänkern. Mich abzuwerten und runter zu putzen. Ich habe darauf reagiert, und nun bin ich mal wieder blockiert.

    Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie wütend und traurig ich bin.

    Ich gebe mir wirklich grosse Mühe, für unsere Tochter, hole sie immer ab. War in 12 Monaten Trennung noch nicht einmal später wie 5 Minuten beim vereinbarten Termin, und das, obwohl ich jedes Mal 160 KM fahren muss, um mein Kind zu holen. Geschweige denn, das ich mal einen Termin abgesagt habe. Zahle immer pünktlichst am 28., arbeite teilweise 180 Stunden im Monat und tue alles für das Kind.

    Und es genügt immer noch nicht-in ihren Augen. Das frustriert so dermaßen.

    In meinem Bekanntenkreis sind soviele Negativ Beispiele wo sich Väter wie die letzten A******cher aufführen. Und ich tue wirklich gutes und bekomme nur Negativ Vorhaltungen. Es ist wirklich anstrengend. Dazu kommt mein persönlicher Kampf mit der Trinkerei.

    Meine Ex bzw. Affäre hat zwischenzeitlich wieder einen neuen, der sie nur benutzt. Wie sagte mein Bekannter : Der neue kommt nur zum f***en und saufen vorbei. Und sie läßt das eben mit sich machen. Obwohl sie eigentlich was anderes im Leben möchte. Klar, ihre Entscheidung, ihr Leben. Aber trotzdem hat das weh getan zu hören. Und ich hatte Bilder in meinem Kopf von alten Tagen wie das damals eben bei uns so war. Und ja, ich hatte Freitag abend mächtig Saufdruck. Wurde einfach nur müde, und bin dann um 21:45 eingeschlafen. Ich bin zum Glück schnell eingeschlafen und habe toll durch gepennt. Am nächsten Morgen einfach nur froh und glücklich gewesen über meine Standhaftigkeit. 8 Km gelaufen an einem kalten, nebeligen Winter Morgen, was mir auch sehr gut getan.


    Es ist nicht einfach-aber ich bleibe Standhaft ! Natürlich ! Aufgeben ist keine Option ! Denn würde ich jetzt Saufen, würde alles noch viel schlimmer werden.

    Wir hören bestimmt bald wieder voneinander.

    Habt eine schöne Vor-Weihnachtliche Zeit

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!