Lebensmittel & Getränke: "Fallen" für Alkoholiker

  • Ja, CF, der Rat deines Therapeuten ist sicher ein goldrichtiger Rat.

    Genauso mache ich es ja auch schon.

    Schwer tut ich mich gerade, wenn jemand sagt: Sauerkraut geht nicht, reife Banane geht nicht, vielleicht noch nicht mal dieses Kindernaschzeug.

    Rotkohl nicht, weil da Essig rankommt? Brot nicht? Semmelknödel aus eben diesem Brot vermutlich auch nicht?

    Da frage ich mich, was da noch übrig bleibt, wenn ich ‚keine Kompromisse eingehen‘ will oder ‚auf Nummer sicher gehen‘ will.

    Ich befürchte, ich müsste ein Chemiestudium beginnen, um gefahrlos essen und trinken zu können.


    Diese Malzbierdiskussion fand ich gar nicht so doof. Ich denke schon, dass der eine oder andere da für sich was mitnimmt ….

    Ich für mich habe daraus mitgenommen, dass ich kein Malzbier anrühren würde, auch keins mit 0,00 (obwohl ich nie Biertrinker war).


    AufderSuche , ich mache auch keinen Alkohol mehr an gar nichts mehr ran.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • "Rumlamentieren wegen eines so ein dämlichen Gesöffs wie Malzbier, sind m.E. wenig zielführend und erfolgversprechend."

    Es ist nicht das erstemal, daß Du Dich deutlich im Ton vergreifst. Humor und sachliche Diskussionen sind Deine Sache offenbar nicht. Ich hab lange dazu geschwiegen, aber jetzt reicht es mir. Sei mal etwas freundlicher!

  • Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten – war alles hier vertreten, was triggern könnte.

    Das sind die klassischen 5 Sinne des Menschen. Sinne dienen unserer Wahrnehmung und arbeiten mit Hilfe der Sinnesorgane.

    Mit ihnen nehmen wir Eindrücke und Reize aus unserer "alten" Welt auch weiterhin wahr.

    Bleibt noch Trauer,Kummer, Schmerz, Ängste, somit psychische Auslöser

    Bei allen Abläufen handelt es sich um Bio-chemische Abläufe im Stammhirn.

    Dopamin aktiviert das Belohnungssystem im Gehirn und ist als innerer Antreiber bekannt. Serotonin ist das Wohlfühlhormon, welches Angstgefühle reduziert und die Stimmung ausgleicht.

    Ich versuche mich strengstens daran zu halten auch wenn es mir vermutlich nicht zu 100 % gelingen wird.

    Dazu steht zumindest auch geschrieben, wenn man es nicht weiß, triggert es wohl auch nicht.

    Beste Grüße

    Thomas


  • Es ist nicht das erstemal, daß Du Dich deutlich im Ton vergreifst. Humor und sachliche Diskussionen sind Deine Sache offenbar nicht. Ich hab lange dazu geschwiegen, aber jetzt reicht es mir. Sei mal etwas freundlicher!

    Sagt genau der Richtige, der nichts Besseres im Sinn hatte, sich über meinen Nickname im Forum lustig zu machen und meinte, mich deswegen noch veralbern zu müssen. ;) Daher Hanseat, geh mit gutem Beispiel voran, ich schließe mich dann gerne an. Übrigens meine Brille, die ich mir nach weiteren Ausführungen deinerseits mal richtig aufsetzen solle, trage ich schon in optimaler Position.

    Der Begriff "dämliches Gesöff" war ironisch gemeint, ich hätte es geschickter formulieren können und müssen, das stimmt schon. Daher ein kleines "Sorry" für diese beiden suboptimal gewählten Vokabeln.

    Gruß

    Carl Friedrich

  • Da frage ich mich, was da noch übrig bleibt, wenn ich ‚keine Kompromisse eingehen‘ will oder ‚auf Nummer sicher gehen‘ will.

    Damit ist gemeint..... Jeder Kompromiss, der in Richtung Alkohol geht, ist ein Kompromiss zum Rückfall. Ich gehe ja bewusst ein Risiko ein, was ich nicht ein oder abschätzen kann. Wenn ich das könnte, gäbe es keinen Rückfall und die Alkoholkrankheit wäre heilbar.

    Beispiele zu Kompromisse. Alkohol verdampft beim Kochen. Ursprüngliche alkoholische Getränke werden mit 0.0 Promille angeboten, also macht es mir nicht aus.

    Es gibt für alle Lebensmittel, die mit Alkohol versetzt sind, Alternativen. Wenn nicht, lass ich es weg. Wo ich mir nicht sicher bin. Lass ich es weg. Ich bin ja nicht gesund. Es wird auch kein Lebensmittelallergiker genau das essen, wobei er allergisch reagiert.

    Warum sollte ich es als Alkoholiker tun? Um etwas anzutesten? Warum will ich es austesten?

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • In mancher Leberwurst und in anderen Wurstsorten ist Alk enthalten - steht meistens nicht drauf - , in "After Eight" zum Beispiel auch, in Rosinenstollen ...

    Wegen "After Eight" ,zum Beispiel, ist in Leipzig einer aus der Therapie geflogen, er hatte das von seine Eltern geschickt bekommen und nicht gemeldet und nicht abgegeben, bei einer Kontrolle wurde es gefunden - noch verschlossen - der bekam die Rote Karte und musste abreisen.

  • Es hat schon einen Grund warum wir bei uns mittlerweile zu original "Pfälzer Leberwurst" greifen (und natürlich auf die Inhaltsstoffe schauen) die ist in der Regel ohne Alkohol (nicht zu verwechseln mit "Leberwurst (nach) Pfälzer Art"

    Train to survive

    survive to train

  • Damit ist gemeint..... Jeder Kompromiss, der in Richtung Alkohol geht, ist ein Kompromiss zum Rückfall. Ich gehe ja bewusst ein Risiko ein, was ich nicht ein oder abschätzen kann. Wenn ich das könnte, gäbe es keinen Rückfall und die Alkoholkrankheit wäre heilbar.

    Beispiele zu Kompromisse. Alkohol verdampft beim Kochen. Ursprüngliche alkoholische Getränke werden mit 0.0 Promille angeboten, also macht es mir nicht aus.

    Es gibt für alle Lebensmittel, die mit Alkohol versetzt sind, Alternativen. Wenn nicht, lass ich es weg. Wo ich mir nicht sicher bin. Lass ich es weg. Ich bin ja nicht gesund. Es wird auch kein Lebensmittelallergiker genau das essen, wobei er allergisch reagiert.

    Warum sollte ich es als Alkoholiker tun? Um etwas anzutesten? Warum will ich es austesten?

    Trifft das nicht den Nagel auf den Kopf?

    Jeder weiß, was Alkohol ist (nehme ich Mal an) und was er in uns verursachen kann. Jeder weiß was einen triggert, bei einem ist es Leberwurst, beim anderen dämliches Malzbier oder kluges Sauerkraut oder oder oder. Das ist doch verständlich und in Ordnung, jeder assoziiert mit bestimmten Bildern, Vorstellungen etwas anderes, ähnlich dem Pawlowschen Hund.

    Genau, das vermeidet man, wenn man es feststellt. Manche können „triggern“ prima abtrainieren, bei (bestimmt) vielen dauert es etwas länger oder geht gar nicht. Das ist eben so. Demzufolge müsste es doch eine Kopfsache sein, die wir (wissentlich!) beeinflussen können, ähnlich einem Allergiker, der ja auch alles vermeidet was ihm schaden könnte.

  • Noch so ein Getränk: Fassbrause. Ich habe es mehrere Male ausprobiert und mir wurde anschließend leicht mulmig bis ich auf den Grund kam.

    Das Zeug wird von Brauereien in den Markt gedrückt, um Absatzverluste beim Original auszugleichen. Brauerei steht für mich für Bier.

    Der Name Fassbrause klingt dank der ersten 5 Buchstaben in meinen Ohren wie Fassbier.

    Angeboten wird es in sog. Longneckflaschen wie normale Bierpullen.

    Verschlossen sind sie mit Kronkorken, die beim Öffnen ploppen wie Bierflaschen.

    Die Grundsubstanz des Getränks ist letztlich alkoholfreies Bier.

    Aus diesen Gründen in ihrer Addition trinke ich dieses Biersurrogat nicht mehr, weil ich damit nicht klar komme.

    Anders verhält es sich bei mir sonderlicherweise mit Saftschorle eines Cola-Konkurrenten. Da hole ich mir ab- und an ein Six-Pack. Da triggern mich Longneck- Flaschen, Korken und Öffnungsgeräusch überhaupt nicht. Mein Hirn weiß wohl, das sich darin ein Saft- und kein Biergemisch befindet.

    Wohl gemerkt: Das sind meine individuellen Erfahrungen, die ich nicht verallgemeinere.

  • Kannst du das erklären?

    Du hast immer das gleiche Sauerkraut gegessen, auch als du aufgehört hast mit Trinken.

    Es war immer lecker und es hat sich nie an deine Alkoholzeiten erinnert.

    Du willst es jetzt nicht mehr essen, weil du bei dessen Zubereitung Alkohol gerochen hast, von dem du weißt, dass er verdunstet.

    Ich komme da nicht mehr mit :roll:

    Hallo Stern und Alle,

    in der Anfangszeit und vor allem während meiner Therapie, habe ich viel über Alkohol gelernt und für MICH bestimmte Regeln aufgestellt, die ich versuche zu befolgen. Auch wenn ich nie eine 100%ige Sicherheit habe, nicht rückfällig zu werden, sind über 5 Jahre ohne Alkohol doch schon eine ganze Menge und MEIN Weg kann für MICH nicht der Schlechteste sein.

    Eine meiner Regeln ist, dass ich keine Lebensmittel oder Getränke zu mir nehme, denen Alkohol zugeben wird. Bei dem fraglichen Sauerkraut war das so, es stand in der Zutatenliste. Genauso esse ich nichts in Bier- oder Weinsauce. Ebenfalls Tabu sind alle Süßigkeiten und Nachspeisen die mit Alkohol "verfeinert" werden. Meine Lieblingseissorte war Malaga, das mit den Rumrosinen, esse ich nicht mehr.

    Dagegen konsumiere ich durchaus Lebensmittel, die durch natürliche Gärung GERINGE Mengen an Alkohol enthalten können. Da wäre zum Beispiel reifes Obst, Fruchtsäfte oder frisches (Hefe-)Gebäck und Brot. In diese Kategorie fällt für mich auch Essig und zum Beispiel Sauerkraut. Hier sofort wieder mit der Einschränkung wenn es MICH nicht triggert. Wenn ich nach dem Genuss einer reifen Banane plötzlich Lust auf Alkohol bekommen würde, gäbe es keine Bananen mehr.

    Um es noch deutlicher zu machen - und wie gesagt die Regel habe ich für MICH aufgestellt: Ich komme aus Bayern und esse gerne Weißwürste. Traditionell gibt es dazu süßen Senf, Brezen und (Weiß-)Bier. In den Würsten selber ist mit Sicherheit kein Alkohol. Wenn ich früher, heute oder morgen beim oder nach dem Essen von Weißwürsten mit Senf, Brezen und Saft oder Cola oder Wasser Suchtdruck hätte, würde ich keine Weißwürste mehr essen. So gern ich sie auch mag, dann wäre MIR das Risiko zu groß.

    Ich hoffe damit kann ich MEINE Strategie ein wenig verdeutlichen. Andere sehen sicher den ein oder anderen Punkt anders, ist auch in Ordnung.

    Liebe Grüße

    Christian

    Ach ja, kleiner Nachtrag:

    Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass Alkohol beim Kochen verdampft, auch wenn kein Deckel auf dem Topf ist. Es bleiben IMMER Reste in der Sauce oder im Gericht, selbst wenn das Ganze über Stunden kocht.

  • Ich bin kein Alkoholiker, aber ich mag auch keine Weinsauce oder Alkohol im Essen. Ich mag einfach den Geschmack nicht von Alkohol oder seiner Aromen im Essen.

    Ich mag es einfach nicht. Keine Ahnung warum.

    Ich finde auch, dass der Fred wichtig ist, werde ihn oben anpinnen. Finde auch diesen Austausch über Lebensmittel und Alkohol gut. Ich habe einiges gelernt, bei einigen Sachen war ich auch verblüfft, wo überall Alkohol enthalten ist / sein könnte.

    Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. – Mahatma Gandhi

  • Zum Thema Faßbrause hier der VerbraucherService Bayern (keine Ahnung, was das für ein Verein ist):

    Zitat

    Im Sinne der Suchtprävention ist Fassbrause auf Bierbasis aus Sicht des VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB) allerdings kein sinnvolles Getränk für Kinder oder Jugendliche, da sie hierdurch sehr frühzeitig an den Biergeschmack gewöhnt werden können. Für „trockene Alkoholiker“ gelten Fassbrausen generell als ungeeignet.

    Ich selber trinke das Zeug nicht, ich sehe das nur manchmal bei Kollegen. Da werde ich dann also auch die Finger von lassen.

  • Ich hab diese Fassbrause in einem Getränkemarkt in Bayern entdeckt, als wir in den Sommerferien dort waren, und es kam mir allein schon wegen des Namens verdächtig vor...

    Da ich die Finger auch von sogenanntem alkoholfreiem Bier lasse (Mir fiel da bei einer Gelegenheit im Frühjahr beim Trinken eines solchen „Bieres“ auf, dass es eine mir wohl bekannte verdächtige Wirkung auf mich hatte, die ich nie wieder spüren wollte und will.) hatte ich bei der Fassbrause, glaube ich, mal auf‘s Etikett geschaut. Himmel, was die Hersteller sich so alles einfallen lassen, um Absatz zu erzielen....

    Finde ich gut, dass du dich damit beschäftigst. Dürfte nicht zu deinem Schaden sein.

    Viele Grüße

    AufderSuche

  • Das geht mir mit alkoholfreiem Bier genauso. Da habe ich plötzlich das Gefühl, betüdelt zu sein, obwohl ich es gar nicht bin. Ich habe mal auf der Straße einen aus der Reha wiedergetroffen, der hatte einen ganzen Reiserucksack voll mit alkoholfreiem Bier. Ich glaube nicht, daß die Sache gut für ihn ausgegangen ist.

    Club-Mate scheint jetzt wirklich mal unbedenklich zu sein, man soll ja auch mal positive Nachrichten vermelden. Nun müßte der Kram nur noch schmecken. ;)

  • Ein sehr interessantes Thema.... ich hatte vorhin einen Beitrag gelesen, wo es darum ging, dass Jemand immer Sauerkraut gegessen hat und nachdem er wusste, dass Alkohol enthalten ist, das nicht mehr mochte. Kopfsache also natürlich. Ich weiß nicht mehr in welchem Thema das war, aber hier passt es ja auch hin.

    Ich halte es ehrlich gesagt so, dass alles, was ich mit Alkohol in Verbindung bringe und mich triggern könnte, weglasse. Alkoholfreies Bier, Sekt, Wein usw. sowieso. Bei mir kommt es nicht nur auf das Lebensmittel an sich an, sondern auch auf die Umstände. Eine Fassbrause beispielsweise sieht ähnlich aus, wie die Biermix-Getränke. Würde ich mir nicht öffnen und aus der Flasche trinken. Mein Ex-Mann hat im Sommer Gläser auf den Tisch gestellt und hatte viele verschiedene Sorgen Fassbrause gekauft. Da ich Maracuja sehr mag, hab ich mir das in mein Glas schenken lassen und mit Selter gemischt. In dem Moment hatte das für mich nichts mehr mit alten Erinnerungen zu tun. Da hätte ich mir auch genau so gut ne Saftschorle machen können.

    Bei Bionade ist es wieder anders. Die Flaschen sind anders. Die trinke ich auch aus der Flasche.

    Balsamico ist mein persönliches Drama :D Ich liebe Tomate-Mozarella mit einem mini Schuss Balsamico. Ich esse es grundsätzlich mit einem schlechten Gewissen, seit dem das hier mal Thema war und ärgere mich drüber, denn es hätte mich nie getriggert, wenn ich es hier nicht gelesen hätte. Genau so geht es mir mit meinem absoluten Lieblings-Fertig-Gericht, das Hühnerfrikassee eines bekannten Supermarktes. Ich habe das Jahre lang mit Genuss gegessen, bis ich irgendwann mal schauen wollte, wie viele kcal das Teil eigentlich hat. Da sah ich dann Weißwein in der Zutatenliste. Viele denken jetzt vielleicht, dass ich froh sein kann, das gelesen zu haben. Bin ich aber nicht. Ich gebe ganz ehrlich zu, dass ich wünschte, dass ich das nie gelesen hätte, denn dann würde ich heute immer noch ohne auch nur im geringsten an Alkohol zu denken, das Zeug in mich hineinschaufeln :D

    Deshalb (und das sollte man natürlich nicht nachmachen) schaue ich manchmal schon gar nicht mehr. Bei Sachen, wo nicht offensichtlich Alkohol drin ist, wie z. B. in der Schwarzwälderkirschtorte, im Eierlikörbecher oder auch Gerichte in Restaurants vermeide ich, wenn da Alkohol drin sein könnte. Aber solche Dinge wie Senf, Ketchup (bis ich es hier gelesen habe, auch Balsamico): Ich verbinde nichts damit, mich triggert nichts. Deshalb mache ich es so, wie ich es die letzten vier Jahre gemacht habe. Ich esse nicht die eben genannten offensichtlichen Dinge. Aber bei solchen Dingen wie das Fertig-Hühnerfrikassee möchte ich das zukünftig lieber gar nicht wissen, weil ich es dann nämlich ohne Probleme weitergegessen hätte und zwar mit absoluter Sicherheit, ohne Schaden davon zu tragen.

    LG Cadda

  • Ich kann Dich gut verstehen, Cadda. Ohne die Diskussion hier hätte ich einfach mein Vitamalz weitergetrunken, mit Sicherheit ohne Probleme, denn das Zeug triggert bei mir gar nichts. Jetzt, das schlechte Gewissen, würde es tun. Ich kaufe auch hin und wieder TK-Hühnerfrikassee und werde Deinen Rat befolgen und da nicht mit der Lupe beigehen ...

  • .. hm.. also ich weiss nicht.. .ich habe mittlerweile gegenüber den sogenannten Triggern ein etwas ambivalentes Verhältnis.

    Klar, Trigger existieren. Sie sind wohl einer der Hauptgründe für einen Rückfall.

    Aber Trigger können sich verändern:

    Oben das Beispiel - in die entgegengesetzte Richtung - von Vitamalz - welches ohne das Wissen weder an Alkohol erinnerte geschweige denn triggerte.

    Also da entstand "aus dem Nichts" ein zusätzlicher Trigger. Der würde mir persönlich gewaltig auf den Geist gehen. Er hat keine Daseinsberechtigung.

    Ein Trigger ist ein Auslöser. Und man kann Trigger auch "auflösen". Da gibt es Dinge, die triggern, doch ihre Triggerwirkung lässt nach und verschwindet.

    Rein Gehirntechnisch möglich, und ich praktiziere dies auch erfolgreich.

    Ein Beispiel mit Nikotinsucht: Warten auf dem Perron. (das ist dort, wo der Zug ankommt, weiss nicht wie ihr Deutschen das nennt. Bahnsteig?) Da hab ich immer geraucht. Als ich nach der Reha kam, fuhr ich mit dem Zug nach Hause. Am Bahnhof dann DER Trigger... ich dachte nur noch daran, zu rauchen.

    Ich habe nicht geraucht. Ich habe sowieso nie wieder geraucht. Der Trigger: hat sich aufgelöst. Ich stehe am Bahnsteig und denke nicht mal mehr daran, dass ich früher geraucht habe. Die dort rauchenden tun mir leid, und die Vorstellung, dass ich mir so einen Glimmstängel INS GESICHT gesteckt habe, widert mich förmlich an, weils schon aus 2 Metern Distanz so richtig hässlich stinkt.

    Ein Beispiel mit Alkohol: Meine Band. Dort hab ich immer Bier getrunken. Ich wollte aber meine Band nicht aufgeben, obwohl sie mich triggerte. Ich habe dort nie wieder Alkohol getrunken. Einzig alleine die Bandpause gegen 21:00 Uhr, da kommts mir manchmal in den Sinn, dass ich mit raus rauchen/biertrinken/kiffen ging. Meistens bleib ich jetzt drin, ordne meine Notizen oder spiele Klavier. Der Trigger besteht dort nicht aus "ich will Bier trinken" sondern aus "Rauchdruck". (welchen ich mit dem Geruch, der mir ab und zu in die Nase steigt, ganz schnell loswerde)

    Grundsätzlich bin ich auch dafür, dass man Triggern aus dem Weg geht, gerade am Anfang eines trockenen Weges.

    Doch lässt sich dies sowieso nicht vollumfänglich vermeiden. Man kommt nicht darum herum, eine art Widerstandskraft gegen Trigger aufzubauen. Und dies erreicht man nicht durch 100prozentiges Vermeiden von Triggern im Umfeld, sondern durch das wiederholte Trainieren. Ich sage damit nicht, dass man sich deswegen absichtlich Trigger erhalten oder gar aufsuchen soll... bloss soll man nicht phobisch allem und jedem aus dem Weg gehen, da man damit den Triggern nur noch mehr Macht verleiht.

    So bislang meine Erfahrungen. Sind nur 2 Jahre, in 13 Tagen, klar...

  • Ich kenne das vom Rauchen auch. Also der Trigger am Bahnsteig, das war bei mir auch so. Hatte da immer geraucht, bis ich aufgehört hatte. Irgendwann ging dieser Trigger aber weg. Das einzige was ich dann eben nicht gemacht hatte, war in die Raucherecke zu gehen.

    Am Anfang war es schwer, mit jedem mal "clean" sein war es leichter. Später hatte es mich das gar nicht mehr gestört.

    Selbst dieses Passivrauchen, kein Trigger mehr, aber klar, das stört dann schon ein wenig :)

    Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. – Mahatma Gandhi

  • Moin,

    also manchmal denke ich, bei mir stimmt was nicht, aber diese ganze Triggerei kann und konnte ich in 13 Jahren nicht empfinden. Mein Körper warnt mich mit Ekelempfinden, z.Bsp. vor überreifen Bananen, Alkohol sowieso, auch Aromen. Da geh ich nicht bei, weil es mich schüttelt, wenn ich es nur rieche.

    Vorsicht ist super, ab er übertriebenen Vorsicht kann mir die Lebensfreude versauen, die ich nüchtern endlich wieder empfinde.

    LG PB

    Es nützt nichts Jemandem eine Brücke zu bauen, der gar nicht auf die andere Seite will.

  • Mein Körper warnt mich mit Ekelempfinden, z.Bsp. vor überreifen Bananen, Alkohol sowieso, auch Aromen. Da geh ich nicht bei, weil es mich schüttelt, wenn ich es nur rieche.

    Ist auch ein Trigger. :mrgreen: Jedoch in die richtige Richtung. Es kommt nicht darauf an, ob es bei dem einzelne triggern kann, sondern dass es triggern kann. Wie jemand damit umgeht, muss er für sich selbst rausfinden.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

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